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Wernigerode Wie der City-Geiger in den Harz kam

Georgi "Joro" Gogow feiert mit der DDR-Kultband City große Erfolge. Heute wohnt der Geiger und Bassist in Wernigerode.

Von Johanna Ahlsleben 13.03.2021, 20:15

Wernigerode l Es gibt Momente, da bekommt Georgi „Joro“ Gogow immer noch eine Gänsehaut: „Als wir das erste Mal ,Am Fenster’ gespielt haben, hat sich etwas im Publikum getan“, erinnert sich der Geiger und Bassist der Band City an einen Auftritt Mitte der 1970er-Jahre. „Es wurde ganz still. Wir fragten uns, was passiert jetzt: Schmeißen die mit Bierkrügen nach uns? Eine Hard-Rock-Band mit Geige?! Aber dann entstand etwas ganz Besonderes: Eine Hysterie brach aus.“ Gänsehaut pur bis heute, wenn er daran denkt.
Heute müssen nur die ersten Takte angestimmt werden und schon erkennt so gut wie jeder den siebenminütigen Erfolgstitel der DDR-Band City. Bei Zuhörerumfragen ist „Am Fenster“ faktisch immer unter den Top 10.
Das besondere an der Rock-Hymne, die 1974 entsteht, aber erst 1977 veröffentlicht wird, ist das einmalige Violinenspiel von Georgi Gogow. In dem Solo zeigt er, wie unterschiedlich die Geige klingen kann. Der Titel bringt dem Bulgaren in Windeseile den Spitznamen „Teufelsgeiger“ und der Band viel Erfolg ein. Ganze zehn Millionen Mal wurde „Am Fenster“ seit 1977 verkauft.