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Sanierung Wie Kloster Unser Lieben Frauen Magdeburg weiter ausgebaut wird

Die Stadt Magdeburg bereitet das nächste großes Bauvorhaben für ihr Kunstmuseum vor. Noch im Jahr 2022 sollen Arbeiten in den ersten Räumen beginnen.

23.03.2022, 08:01
Der Ostflügel des Klosters Unser Lieben Frauen in Magdeburg ist stadtbildprägend.
Der Ostflügel des Klosters Unser Lieben Frauen in Magdeburg ist stadtbildprägend. Foto: Martin Rieß

Magdeburg - Obwohl die Baukosten laut der Entwurfsplanung mit rund 3,3 Millionen Euro knapp 500.000 Euro über dem ursprünglichen Plan liegen dürften, haben alle beteiligten Ausschüsse das Vorhaben einstimmig und ohne Stimmenthaltung befürwortet. Es geht um die nächste Runde bei der Sanierung des Klosters Unser Lieben Frauen, Sitz des Magdeburger Kunstmuseums. Doch worum geht es jetzt genau?

Es soll um den Ostflügel gehen, der früher als Alumnat der Klosterschule und heute als Sitz der Verwaltung des Museums, von Depots, der Werkstätten und der Museumspädagogik dient. Am 23. März 2022 soll der Magdeburger Stadtrat über das Vorhaben entscheiden.

Wie das Magdeburger Kunstmuseum ausgebaut wird

Im Wesentlichen geht es darum, die Arbeitsbedingungen für das Kunstmuseum zu verbessern und die technischen Anlagen einschließlich Brandschutz auf den neuesten Stand zu bringen. Unter anderem soll der Keller des Gebäudes weiterhin als Depot für Skulpturen dienen.

Susanne Schweidler, Leiterin des Magdeburger Kulturbüros, berichtete auf Nachfrage der Volksstimme, dass nach der Sanierung der Räume im Alumnat auch die bislang eingelagerten Bestände der Klosterschulbibliothek nutzbar sein würden. Dies aber nur nach vorheriger Anmeldung.

Auf der Tagesordnung des Magdeburger Stadtrats steht derweil neben der eigentlichen Innensanierung auch ein Beschluss zu den baubegleitenden Maßnahmen. In diesem geht es um Kosten unter anderem für die zwischenzeitliche Auslagerung von Kunstobjekten und für die Einrichtung eines Zwischenquartiers für die Verwaltung im Iba-Shop. Eine erste Kostenermittlung in Höhe von 1,7 Millionen Euro bei absoluter Baufreiheit hatte die Stadt wieder verworfen und hofft jetzt mit rund 375 000 für dieses Aufgabenfeld auszukommen.

Wann der Baustart geplant ist

Bis in den August hofft das Kommunale Gebäudemanagement darauf, dass der Bauantrag genehmigt ist. Parallel werden in der Ausführungsplanung die Details für die Arbeiten konkretisiert und die Ausschreibung der einzelnen Gewerke auf den Weg gebracht. Im Oktober dann sollen die Arbeiten in den ersten Räumen beginnen. Es geht zunächst um die Kellergeschosse, in die nach dem Abschluss dieses Bauabschnitts das Depot im Juni des kommenden Jahres einziehen soll. Ein zweiter Bauabschnitt umfasst den Bereich der Verwaltung des Kunstmuseums. Dieser Abschnitt ist für Juni 2023 bis Mai 2024 vorgesehen.

Es schließt sich ein dritter Bauabschnitt an, zu dem unter anderem die Restaurierung der Treppe gehört. Die endgültige Übergabe an die Nutzer soll am 31. Mai 2025 erfolgen.

Bei dem Ostflügel handelt es sich um einen Anbau an den Gebäudekomplex, der von 1848 bis 1852 nach Plänen des preußisch-königlichen Stadtbaumeisters Johann Heinrich L’Hermet in neoromanischen Formen als Backsteinbau errichtet wurde. Das dreigeschossige Gebäude ist rechteckig, und die einzelnen Zimmer werden über Mittelflure erschlossen.

Fassade bereits saniert

Während es jetzt um die Innensanierung geht, wurde in jüngerer Vergangenheit bereits die Fassade instandgesetzt und mit neuen Fenstern versehen. Die Fassade wurde unter dem Gesichtspunkt der Ablesbarkeit der Kriegseinwirkungen repariert. Zuletzt erfolgte die Instandsetzung des Daches des Ostflügels.

Derzeit haben im Kloster Unser Lieben Frauen die Bauleute an anderer Stelle das Sagen: Das Obere Tonnengewölbe und die Klosterkirche werden saniert. Und das Dach des Nordflügels wird zu Ausstellungsräumen ausgebaut. Dabei ging es der Stadt in der Vergangenheit nicht anders als anderen Bauherren: Steigende Kosten auf dem Bau trafen auch das Kloster Unser Lieben Frauen in Magdeburg.