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Politik Wie sich die Linke für den OB-Wahlkampf in Magdeburg rüstet

Auf einem Parteitag am 5. Februar 2022 will der Magdeburger Stadtverband seinen Anwärter auf die Trümper-Nachfolge küren – oder auch nicht

Von Katja Tessnow 26.01.2022, 17:29
Am 24. April 2022 sind die Magdeburger aufgerufen, ihr neues Stadtoberhaupt zu bestimmen. Es ist Oberbürgermeisterwahl.
Am 24. April 2022 sind die Magdeburger aufgerufen, ihr neues Stadtoberhaupt zu bestimmen. Es ist Oberbürgermeisterwahl. Foto: picture alliance / dpa

Magdeburg - Zwei Frauen und drei Männer haben bisher offiziell ihre Kandidatur zur Oberbürgermeisterwahl am 24. April erklärt, das sind CDU-Stadtchef Tobias Krull, die beiden Ratsfraktionschefs Jens Rösler für die SPD und Frank Pasemann für die AfD, die parteilose Sozialbeigeordnete Simone Borris und Bettina Fassl für die Tierschutzallianz. Die Grünen verzichten auf einen eigenen Kandidaten und unterstützen den SPD-Mann. Die FDP versammelt sich hinter Borris; ebenfalls ohne Kandidaten unter eigener Flagge. Unter den Stadtverbänden etablierter Parteien hat einzig Die Linke sich bisher nicht für (oder gegen) einen Kandidaten oder eine Kandidatin zur Nachfolge von Lutz Trümper entschieden. Nun sollen am 5. Februar Nägel mit Köpfen gemacht werden. Die Magdeburger Linke hat ihre knapp 400 Mitglieder zum Stadtparteitag ins Kulturzentrum Moritzhof eingeladen.

Vorstand empfiehlt, Basis entscheidet

Auf der online einsehbaren Tagesordnung ist unter Punkt sechs die „Wahl des/der Kandida:in zur Oberbürgermeisterwahl“ vorgesehen, im Anschluss „Wahlkampfplanung und Wahlkampfideen“. Die Stadtvorsitzende Nicole Anger hält sich auf Nachfrage zu bereits intern gesetzten Bewerbern und Bewerberinnen bedeckt. „Der Stadtvorstand bereitet gerade seine Empfehlung vor, aber am Ende entscheidet die Basis.“ Mögliche Anwärter aufs Amt könne und wolle sie zum Zeitpunkt nicht benennen und nicht einmal die Möglichkeit ausschließen, dass Die Linke am Ende gar keinen Kandidaten ins Rennen schickt und sich – wie Grüne und FDP – zur Unterstützung bereits gesetzter Anwärter entschließt. Nach Volksstimme-Informationen hat es Gespräche von Linke-Vertretern sowohl mit SPD-Kandidat Rösler als auch mit der parteilosen Kandidatin Borris gegeben. Auch das, geschweige denn den Ausgang dieser Verständigungsrunden, bestätigt oder dementiert Anger nicht. Stattdessen belässt es die Linke-Stadtchefin bei Floskeln: „Wir haben viele tolle Menschen bei uns.“ Sie sei sicher, dass die Parteibasis am Ende die richtige Entscheidung treffen werde. Welche das aus ihrer Sicht wäre, lässt Anger offen.

Zur OB-Wahl 2015 war Die Linke mit dem damaligen Ratsfraktionschef Frank Theile ins Rennen gegangen, der sich – wie alle anderen Bewerber – als chancenlos gegen Amtsinhaber Lutz Trümper erwies. Trümper holte mehr als 69 Prozent der Stimmen, Theile magere 9,2. Weil Trümper nicht mehr antritt, gilt der Ausgang der OB-Wahl 2022 als völlig offen.

Formalien und gesetzte Kandidaten

Am 24. April 2022 sind die Magdeburger eingeladen, ihr neues Stadtoberhaupt zu wählen. Erreicht im ersten Wahlgang kein Kandidat/keine Kandidatin mehr als 50 Prozent der abgegebenen Stimmen, gehen die beiden Erstplatzierten am 8. Mai in die Stichwahl. Das neue Stadtoberhaupt tritt sein Amt am 1. Juli 2022 an.

Fünf Anwärter auf die Nachfolge von Lutz Trümper haben bisher offiziell ihre Kandidatur zur OB-Wahl erklärt: Simone Borris (parteilos), Bettina Fassl (Tierschutzallianz), Tobias Krull (CDU), Frank Pasemann (parteiloser Kandidat der AfD) und Jens Rösler (SPD).

Bis 28. März 2022 nimmt das Wahlamt Bewerbungen entgegen. Kandidaten müssen zwischen 21 und 66 Jahre alt, Deutsche oder EU-Bürger sein. Bewerber ohne Unterstützung einer im Stadtrat, Landtag oder Bundestag vertretenen Partei brauchen 100 Unterstützerunterschriften von wahlberechtigten Magdeburgern.