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Wohnungsbau Neu-Olvenstedt ist begehrtes Bauland

Die Zeiten, in denen der Stadtumbau in Magdeburgs Stadtteil Neu-Olvenstedt nur mit Rückbau in Verbindung gebracht wurde, sind vorbei.

27.09.2019, 23:01

Magdeburg l Es sei eine erhebliche Anzahl an Vorhaben, welche im Stadtteil umgesetzt werden sollen, so der Baubeigeordnete Dieter Scheidemann beim Themenabend der Gemeinwesenarbeitsgruppe (GWA) Neu-Olvenstedt. Dabei geht es im Wesentlichen um neue Wohnsiedlungen für den individuellen Wohnungsbau und Bauten für Wohnen im Alter.

Solch eine Wohnanlage entsteht derzeit an der Hans-Grade-Straße. Pflegedienstleister Humanas errichtet hier einen Wohnpark für betreutes Wohnen. Die ebenerdigen Wohnungen für Senioren werden im Rahmen des Bebauungsplanes 229-8 „Hans-Grade-Straße“ gebaut. Dessen Entwurf ist erarbeitet. Ein Problem stelle noch die Regelung des Grünausgleichs dar, so Scheidemann. Im kommenden Jahr wird in diesem Bereich eine Wohnbebauung (individueller Wohnungsbau) erfolgen.

Das großflächige Areal am Sternsee (B-Plan 229-6) soll bebaut werden. Allerdings stellt die Erschließung mit Versorgungsleitungen ein Problem dar, da „mehrere private Grundstücke gequert werden müssen“, so Scheidemann. Es wird ein zweiter Entwurf erarbeitet.

Zwei Reihenhausanlagen entstehen nahe dem Sternsee auf einem Industriehof. Die Baugenehmigung liegt vor, Abriss- arbeiten fanden bereits statt.

Wo einst die für den Stadtteil typischen Mehrgeschosser standen, wurden in den zurückliegenden Jahren Einfamilienhäuser errichtet. Ein kleiner Bereich ist noch unbebaut, was sich schon bald ändern soll. Die Vermarktung läuft bereits durch die Baulandgesellschaft. Das Unternehmen Schrader Haus baut in der Verlängerung des Schafgarbenweges Stadthäuser. Das von einer Glaubensgemeinde geplante Gemeindehaus im Bruno-Beye-Ring 1-6 (Bruno-Beye-Ring/Sternbogen) nimmt bereits Formen an, die Fertigstellung soll im Frühjahr erfolgen.

Nahe der Wendeschleife der Straßenbahn ist der Bau eines Pflegeheimes mit über 140 Plätzen geplant. Innerhalb der nächsten drei Monate sollen die Weichen für die Bautätigkeiten gestellt werden, so Scheidemann.

Das Aufstellen des Bebauungsplans 229-3 „Nördlicher Bruno-Taut-Ring“ für das Eigenheimgebiet zog sich längere Zeit hin und ist nun durch. Der städtebauliche Vertrag zwischen Stadt und dem Unternehmen Schrader Haus sei noch nicht geschlossen worden, wie der Beigeordnete erklärte.

Für das Areal zwischen Olvenstedter Scheid/Johannes-Göderitz-Straße/Scharn- horstring wird ein Bebauungsplan aufgestellt. In dessen Rahmen sollen die Wegebeziehungen neu geordnet werden, was laut Dieter Scheidemann derzeit aber noch Probleme bereitet. Der Übergang zum Bruno-Taut-Ring über die Straßenbahngleise ist hier ebenfalls ein Thema (mehr dazu in einer der nächsten Ausgaben).

Das Baugenehmigungsverfahren für das neue Wohngebiet am Olvenstedter Grund (südlicher Bereich) läuft. Im Rahmen des Bebauungsplans 229-7 ist dort ein individueller Wohnungsbau in Form von Reihenhäusern vorgesehen.

Der vor allem von Bewohnern aus Alt-Olvenstedt gewünschte Supermarkt ist vom Stadtrat beschlossen worden, das Genehmigungsverfahren läuft.

Jahrelanger Leerstand, dann Flüchtlingsunterkunft, nun wieder Leerstand. So lässt sich die jüngere Geschichte der Wohnblöcke der Wohnungsbaugesellschaft (Wobau) Magdeburg zusammenfassen. Die Häuser sind mit Hilfe von Fördergeldern für den Abriss vorgesehen.

Die Geschichte des Wohnquartiers des Putzerhofes ist ähnlich der der Wobau-Blöcke an der Johannes-Göderitz-Straße. Nachdem die Blöcke an der Marktbreite bereits abgerissen wurden, werden im kommenden Jahr auch die Mehrgeschosser Bruno-Taut-Ring 96-100 und 101-103 verschwinden. Interessant: Durch die Abrisse an der Sankt-Josef-Straße entsteht dann eine riesige Freifläche, die von der Marktbreite als Flaniermeile durchkreuzt wird. Nach Volksstimme-Informationen haben Investoren Interesse an dem Areal. Ulrich Schneider von der Wobau sagte aber auf Nachfrage, dass hier in naher Zukunft „keine Entwicklung vorangetrieben“ werde.

Wo sich einst das Formerwinkel-Wohnquartier mit Mehrgeschossern befand, ist eine wilde Grünfläche mit Bäumen und Sträuchern entstanden. Die Wohnungsbaugenossenschaft (WBG) „Otto von Guericke“ lässt derzeit Aufzüge in benachbarten Wohnblöcken einbauen und plant zusammen mit Humanas einen Seniorenwohnpark mit 28 Apartments auf der Freifläche zu errichten. Die grüne Lunge solle dabei erhalten bleiben, so WBG-Vorstand Katrin Grasse.

Weitere Bilder vom Baugeschehen in Neu-Olvenstedt sind im Internet hinterlegt:  www.volksstimme.de