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Zoo Magdeburg Bei Präriehunden ist Durchzählen unmöglich

Die Gruppe der Schwarzschwanzpräriehunde im Magdeburger Zoo ist 15 Tiere groß. Oder auch 20. Genau weiß das niemand, zählen ist unmöglich.

Von Anja Guse 23.04.2019, 09:31

Magdeburg l Wer den flinken Schwarzschwanzpräriehunden im Zoo Magdeburg einen Besuch abstatten möchte, sollte sich die Nase zuhalten. Die kleinen Nager leben mit den etwas sehr stark müffelnden Baumstachlern zusammen. Die Stachler sitzen meist hoch oben auf einem Ast. Die Präriehunde dagegen wuseln auf dem Boden umher.

Etwa 15 bis 20 Präriehunde leben im Magdeburger Zoo – schätzungsweise. Eine genaue Zahl kann nicht genannt werden. Die Inventur ist bei den Nagern wegen ihrer weit verzweigten Höhlen äußerst schwierig. Auch gibt es jedes Jahr zahlreiche Jungtiere. Im Frühjahr, wenn das Wetter langanhaltend Plusgrade verspricht, werden die ersten Jungtiere neugierig aus dem Bau lugen.

Die Erdbauten sind etwa vier Meter tief. Die Ausgänge werden von einem bis zu 60 Zentimeter hohen Erdkegel geschützt. In den Bauten gibt es zahlreiche Wohnkessel. Dort kuscheln sich die Präriehunde im Winter ein. Sie sind Winterschläfer.

Kaum aus dem Winterschlaf erwacht, beginnt die Paarungszeit. Die Weibchen gebären im Frühjahr nach 27 bis 33 Tagen zwei bis vier hilflose, anfangs blinde Jungtiere. Sieben bis acht Wochen werden die Kleinen gesäugt. Doch schon nach einem Monat verlassen sie auch schon mal den Bau. Die zahlreichen Jungtiere im Zoo Magdeburg werden jeden Herbst an andere zoologische Einrichtungen abgegeben. Immerhin werden Präriehunde, die zur Familie der Erdhörnchen gehören, in sehr vielen Tiergärten gezeigt.

Ein Männchen lebt mit bis zu vier Weibchen und deren Nachkommen zusammen. In einer Kolonie geht es geordnet zu. Innerhalb des gesamten Gebietes, in dem die Tiere ihre Erdbauten haben, halten die einzelnen Familiengruppen in sich abgegrenzte Reviere. Die erwachsenen Männchen verteidigen dieses Revier gegen die Nachbarn. Innerhalb der Gruppe gibt es eine Rangordnung, die immer wieder neu festgelegt wird.

Taucht ein Räuber in der Nähe der Behausung auf, warnen sich die Präriehunde gegenseitig durch ein „Bellen“. Dann verschwinden alle in ihre Erdbauten. Im Zoo Magdeburg geschieht dies beispielsweise, wenn mal wieder der stolze Pfau auf Brautschau ist und gegenüber auf dem Dach sitzt und laut kräht. Jetzt im Frühjahr kommt das wieder häufiger vor.

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