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Mann hilft Tier Zoo Magdeburg warnt vor Rettungsaktionen

Ein Mann wird als Held gefeiert. Er soll im Zoo Magdeburg einen Flamingo gerettet haben. Der Zoo aber warnt vor solch kühnen Aktionen.

Von Peter Ließmann 18.06.2018, 17:46

Magdeburg l Im sozialen Netzwerk (Instagram) macht eine Geschichte aus dem Magdeburger Zoo „die Runde“, die sich am Wochenende abgespielt haben soll.

Ein Mann schaute sich demnach die Flamingos an. Dabei habe er plötzlich entdeckt, dass einer der exotischen Vögel im Wasser lag und scheinbar verletzt war. Auch für die Besucher am Gehegerand soll es so ausgesehen haben, als ob das Tier verletzt war.

Da keine Tierpfleger vor Ort zu finden gewesen seien und auch telefonisch auf die Schnelle im Zoo niemand erreicht werden konnte, habe sich der Mann ein Herz gefasst, sei über die Absperrvorrichtung geklettert, habe seine Schuhe ausgezogen und den Flamingo an Land geholt. Unter anerkennendem Applaus der Besucher sei der Mann wieder zurück hinter die Absperrung geklettert.

Danach sei der Zoo Magdeburg über den Zwischenfall informiert worden, der Flamingo habe sich in der Zwischenzeit wieder aufgerichtet. Es schien ihm wieder besser zu gehen.

Ob sich die Geschichte so oder so ähnlich tatsächlich ereignet hat, konnte nicht in Erfahrung gebracht werden, allerdings hat sie auch der Zoo im Internet entdeckt. „Wir haben keine Kenntnis darüber, ob es diesen Vorfall am vergangenen Wochenende bei unseren Flamingos gegeben hat“, sagte Zoo-Pressesprecherin Regina Jembere am 18. Juni 2018 auf Volksstimme-Nachfrage.

„Der Mann hat es sicherlich gut gemeint, wir warnen aber ausdrücklich davor, seinem Beispiel zu folgen“, so Regina Jembere mit Nachdruck. Es gebe sehr gute Gründe dafür. „Die Besucher können nicht wissen, wie die Gehege genau gesichert sind, bei vielen gibt es zum Beispiel elektrische Zäune.“

Auch könne es passieren, dass sich die Tiere bedroht fühlen und mit Panik oder gewalttätigen Attacken gegen den vermeintlichen Angreifer reagieren. „Dabei können die Tiere oder die Besucher zu Schaden kommen“, erklärt die Zoo-Sprecherin.

„Auch bleibt den Besuchern in der Regel verborgen, ob und wie unsere Tiere gerade vom Tierarzt behandelt werden und sich vielleicht darum merkwürdig verhalten.“

Der einzig richtige Weg sei in solchen Fällen, den Zoo über die Telefonnummer 0391/28090-0 zu informieren, den nächst besten Tierpfleger anzusprechen oder aber an der Kasse am Zooeingang das Personal über die Beobachtung zu informieren, rät Pressesprecherin Regina Jembere. „Wenn die Besucher selbst eingreifen, ist das keine gute Idee.“