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  7. Zukunft des Stadions in Magdeburg: Darf der FCM die MDCC-Arena pachten und bewirtschaften?

1. FCM Magdeburger Stadtrat diskutiert die Zukunft der MDCC-Arena

Soll der FCM sein Stadion künftig in eigener Regie bespielen und bewirtschaften? Eine Mehrheit im Magdeburger Stadtrat plädiert für eine offene Debatte zur Sache.

Von Katja Tessnow Aktualisiert: 23.11.2022, 10:40
2006  erbaut und 2019 mit hüpfsicheren Tribünen nachgerüstet, bietet die MDCC-Arena in Magdeburg heute Platz für bis zu 30.000 Besucher.
2006 erbaut und 2019 mit hüpfsicheren Tribünen nachgerüstet, bietet die MDCC-Arena in Magdeburg heute Platz für bis zu 30.000 Besucher. Foto: picture alliance / dpa

Magdeburg - Eine Mehrheit der Stadträte in Magdeburg ist offen für eine Debatte zur Zukunft der MDCC-Arena in neuer Trägerschaft. Die Fraktion Gartenpartei/Tierschutzallianz schlägt die Übertragung des Stadions an den 1. FCM vor.

Bewirtschaftet wird die Heimspielstätte des Clubs aktuell von der kommunalen Messe- und Veranstaltungsgesellschaft MVGM. Oberbürgermeisterin Simone Borris (parteilos) soll mit Gesellschaft und FCM-Präsidium Verhandlungen mit dem Ziel der Übertragung des Stadions samt aller Nebenstätten an den Club führen. So fordert es die Kleinfraktion aus Gartenfreunden und Tierschützern (drei Mitglieder).

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Stadtrat Magdeburg diskutiert: Wer hat künftig im Stadion des FCM das Sagen?

Zur jüngsten Ratssitzung im November 2022 erwies sich die Idee als zumindest diskussionswürdig. Mit 25 zu 10 Stimmen (vier Enthaltungen) votierte der Magdeburger Stadtrat zunächst für die nähere Erörterung des Themas in vier Fachausschüssen (Verwaltung, Finanzen/Grundstücke, Recht und Bildung/Schule/Sport).

Befürworter einer offenen Aussprache zum Thema sind neben den Antragstellern Stadträte der Grünen, von FDP/Tierschutzpartei, der AfD und Teile der Fraktionen von CDU und Linke, obwohl sich die letztgenannten Fraktionen in der Abstimmung als gespalten erwiesen. CDU und Linke steuerten auch Gegenstimmen und Enthaltungen bei.

Darf der FCM das Stadion pachten und selbst bewirtschaften?

Oberbürgermeisterin Borris, Ex-Freizeitkickerin und bis zu ihrem Amtsantritt einziges weibliches Mitglied im FCM-Präsidium, gab zum Vorschlag gar nicht erst ihre Stimme ab, nicht einmal eine Enthaltung. Stadtverwaltung, MVGM und Club halten sich aktuell mit Meinungsbekundungen zur Sache zurück und wollen die Meinungsbildung in den Ratsausschüssen abwarten.

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Ansatz der Initiatoren ist nicht der Verkauf des 2006 für rund 31 Millionen Euro errichteten Stadions an den Club. Stattdessen zielen Gartenpartei/Tierschutzallianz auf eine dauerhafte Verpachtung der Arena an den Verein ab. Im Gegenzug habe der Verein dann mehr Rechte und Pflichten im Umgang mit Stadion und Nebenanlagen, könne dann aber dafür weitgehend selbst entscheiden, begründete Fraktionschef Roland Zander die Idee. Hintergrund ist eine Ratskontroverse darüber, wer für die zweifellos dringliche Sanierung und den Ausbau von Trainingsplätzen und Nebenanlagen am Stadion aufkommen soll.