1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Magdeburg
  6. >
  7. Bauland: Zweiter Entwurf fürs Wohnen am Magdeburger Sternsee

Bauland Zweiter Entwurf fürs Wohnen am Magdeburger Sternsee

Der Bau von neuen Wohnhäusern in Magdeburgs Stadtteil Neu-Olvenstedt wird im Bereich vom Sternsee fortgeführt.

Von Martin Rieß und Michaela Schröder 09.09.2022, 04:30
Westlich des Sternsees befinden sich Brachflächen, die bebaut werden sollen.
Westlich des Sternsees befinden sich Brachflächen, die bebaut werden sollen. Foto: Michaela Schröder

Magdeburg - Unweit des Magdeburger Sternsees im Stadtteil Neu-Olvenstedt sind in den vergangenen Jahren zahlreiche Plattenbauten abgerissen worden, die hier Ende der 1980er Jahre im Zuge des industriellen Wohnungsbaus errichtet wurden.

Das Gelände soll zwischen den noch vorhandenen Gebäuden wieder nutzbar gemacht werden, wie eine vom Magdeburger Baudezernat vorgelegte Beschlussvorlage für den Magdeburger Stadtrat vorsieht. In einigen Bereichen soll mit Baulinien eine geschlossene Häuserfront festgeschrieben werden, während in anderen Bereichen Baugrenzen mehr Spielraum zum Beispiel für den Bau von freistehenden Einfamilienhäusern schaffen sollen.

Außerdem sind in dem Bebauungsplan Festlegungen zur Bepflanzung von Freiflächen mit Gehölzen sowie zu den Abstellflächen für die Autos der Bewohner und ihrer Gäste getroffen.

Verfahren wird fortgeführt

Mit dem zweiten Entwurf des Bebauungsplans wird das Verfahren nun weitergeführt. Im Oktober soll der Stadtrat eine öffentliche Auslegung des neuen Entwurfs zum Bebauungsplan „Am Sternsee“ (Nr. 229-6) zustimmen.

Der neue Entwurf war nötig geworden, da unter anderem die Erschließung des Geländes an der Olvenstedter Chaussee mit Versorgungsleitungen problematisch sei. Dazu müssten mehrere private Grundstücke gequert werden.

Bereits 2014 hatte der Stadtrat eine Neubebauung beschlossen. Der Bebauungsplan diene der Wiedernutzbarmachung vormals bereits bebauter Grundstücke und dient damit der Innenentwicklung.

Nachfrage weiterhin hoch

Im Gegensatz zur bisherigen Nutzung (Geschosswohnungsbau) ist eine Flächenausweisung für den mehrgeschossigen individuellen Wohnungsbau geplant; das entspreche der derzeitigen Nachfrage und trägt zur Auflockerung der städtebaulichen Strukturen bei.

Insgesamt soll über die Bebauungsplanaufstellung für dieses Gebiet eine Planungssicherheit für Grundstücksbesitzer und Investoren geschaffen werden, um damit die Grundlagen für eine städtebauliche Aufwertung des Bereichs herzustellen.

Im Oktober 2022 soll der Stadtrat eine öffentliche Auslegung des neuen Entwurfs zum Bebauungsplan „Am Sternsee“ (Nr. 229-6) zustimmen.
Im Oktober 2022 soll der Stadtrat eine öffentliche Auslegung des neuen Entwurfs zum Bebauungsplan „Am Sternsee“ (Nr. 229-6) zustimmen.
Kartenmaterial: Mapcreator.io / OSM.org ; Grafik: prePress Media Mitteldeutschland GmbH

In dem Gebiet befinden sich neben den Brachen, die nach dem Abriss entstanden sind, und dem Sternsee mehrere Mehrfamilienhäuser im Bestand, die zum Teil saniert sind, sowie der Neubau der Förderschule für Körperbehinderte. Dieser war erst im vergangenen Jahr in Betrieb genommen worden.

An einigen Stellen des Gebiets wurden in den vergangenen Jahren bereits Einfamilienhäuser gebaut. Diese haben dazu beigetragen, dass der Verlust an Einwohnern im Magdeburger Stadtteil Neu-Olvenstedt gestoppt werden konnte. Die Zeiten, in denen der Stadtumbau in Magdeburgs Stadtteil Neu-Olvenstedt nur mit Rückbau in Verbindung gebracht wurde, sind vorbei.

Olvenstedt wächst weiter

Der Bewohnerzuwachs in Neu-Olvenstedt hält weiter an. Laut der Einwohnerstatistik der Landeshauptstadt zählte der Stadtteil im Jahr 2021 insgesamt 11.471 Bewohner. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein Plus von 84 Einwohnern. Auch wenn dies nur ein vergleichsweise kleiner Schritt ist, so bestätigt er den Trend, der seit dem Jahr 2010 anhält. Seinerzeit sind in Neu-Olvenstedt 10.855 Bewohner gezählt worden – so wenige wie noch nie, seitdem der Siedlungsbau in den 1980er Jahren erfolgte.

In seiner Blütezeit lebten etwas mehr als 30.000 Menschen in Neu-Olvenstedt. In den 2000er Jahren wurde damit begonnen, die typischen Mehrgeschosser zum Teil abzureißen und die Geschosse zu verringern. In der Folge wurden auf Freiflächen neue Siedlungen wie der Düppler Grund entwickelt, der den Bau von Eigenheimen ermöglicht.

Sorge um Sternsee

Während sich ein Bebauungsplan für die Freiflächen am Sternsee in Bearbeitung befindet, sorgen sich Bewohner unterdessen um den Zustand vom Sternsee. Der Steinbruch in Neu-Olvenstedt ist umzäunt und gibt kein gutes Bild ab. Allerhand Müll liegt in und um den See.

Der Bauzaun ist aus Sicherheitsgründen im Auftrag der Stadtverwaltung aufgestellt worden. Das Geländer im Böschungsbereich ist nicht mehr verkehrssicher und muss repariert werden.