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Neuansiedlung Betrieb will Schlämme von horizontalen Bohrungen recyceln

Interesse, sich in Oebisfelde anzusiedeln, meldet ein Unternehmen aus Ganderkesee an. Im Gewerbegebiet West könnte eine Wiederaufbereitungsanlage entstehen.

Von Harald Schulz 13.05.2021, 16:47
Seit Jahren eine ungenutzte und ungepflegte Fläche im Gewerbegebiet West. Dort möchte sich das Unternehmen K-Nord aus Ganderkesee mit einer Anlage zur Aufbereitung von unbedenklichen Bohrschlämmen ansiedeln. Ein Schallschutz zum Friedhof wurde bereits zugesichert.
Seit Jahren eine ungenutzte und ungepflegte Fläche im Gewerbegebiet West. Dort möchte sich das Unternehmen K-Nord aus Ganderkesee mit einer Anlage zur Aufbereitung von unbedenklichen Bohrschlämmen ansiedeln. Ein Schallschutz zum Friedhof wurde bereits zugesichert. Foto: Harald Schulz

Oebisfelde/Ganderkesee - Die Vorstellung des zertifizierten Unternehmens und das Vorhaben der speziellen Aufbereitung von Bohrschlamm-Emulsionen erfolgte im nichtöffentlichen Sitzungsteil am Dienstag im Oebisfelder Rittersaal. Der für die Bereiche Vertrieb und Umwelttechnik von K-Nord verantwortliche Andreas Lange präsentierte die Unternehmensphilosophie sowie die Vorstellung des Verfahrens und der Komponenten. Weitere Standbeine des Betriebes sind Lärmschutz, Entsorgung, Kompostierung mit Wertstoffhof und logistische Angebote.

Als Win-win-Situation für alle Beteiligten angesehen

Das wirtschaftliche Ansinnen von K-Nord in Oebisfelde verdeutlichte Bauamtsleiter Uwe Dietz tags darauf im Gespräch mit der Redaktion. Er hatte die Präsentation im nichtöffentlichen Teil verfolgt.

Aus Sichtweise von Dietz würde die Ansiedlung der K-Nord die lokale Wirtschaftskraft und das Gewerbegebiet West stärken. Zudem würde eine ungenutzte und ungepflegte Freifläche verschwinden, die dann als Standort für ein Industrieunternehmen auch Steuereinnahmen mit sich bringen würde. Denn es gibt bereits die Zusage, dass die K-Nord den Standort als eigenständigen Firmensitz anmelden wird. Ebenso wird es einen Schallschutz zum Friedhofsgelände geben. Dietz bewertet diese mögliche Ansiedlung als Win-win-Situation.

Selbstverständlich müssten alle notwendigen Voraussetzungen für einen solchen Betrieb erfüllt sein, darunter die Auflagen nach dem Bundesemissionsgesetz. Da gibt sich Dietz jedoch zuversichtlich, denn die Aufbereitung der Bohrschlamm-Emulsion verläuft von Anfang bis Ende innerhalb einer unbedenklichen Recyclingkette. Und das Unternehmen arbeitet mit einem Team der Hochschule von Nordrhein-Westfalen zusammen.

Ein Produktionsverfahren ohne Umweltbelastung

Wie Bauamtsleiter Dietz dazu erläuterte, sollen Emulsionsmengen von horizontalen, also waagerecht getriebenen Bohrungen in dem Betrieb aufbereitet werden. Ein zertifiziertes, die Umwelt nicht belastendes Verfahren trennt den enthaltenen Wasseranteil von den Feststoffen. Im weiteren Aufbereitungsverfahren wird das Wasser filtriert, so dass es unbedenklich, jedoch ständig überwacht, dem natürlichen Wasserkreislauf zugeführt werden kann. Die festen Bestandteile, auch Kuchen genannt, werden dank ihrer Beschaffenheit beispielsweise als Material für Deponieabdeckungen verwendet.

Die Anbahnung der möglichen Ansiedlung von K-Nord im Gewerbegebiet West kam über einen Kontakt mit dem Logistik-Unternehmen L.I.T. aus dem niedersächsischen Brake und dem städtischen Wirtschaftsförderer Peter Schorlemmer zustande. Die Logistik-AG unterhält einen Standort im Gewerbegebiet West, würde Nachbar von K-Nord werden.

K-Nord-Experte Andreas Lange erklärt, dass Abwässer verarbeitet werden, die in Industrie und Gewerbe mit unterschiedlichsten Inhaltsstoffen anfallen. Im Austausch mit den Kunden werden passende Verfahren und Technologien für deren Entsorgung entwickelt und angewandt. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf einer Verwertung von Schlämmen wie beispielsweise Bohrschlämmen. Dabei wird auf die umfangreichen Erfahrungen aus dem Betrieb von zwei unternehmenseigenen Behandlungsanlagen zurückgegriffen.

Unternehmen setzt auf Komplettlösungen

Bei der Behandlung und Verwertung von Restabfällen setzt das Unternehmen auf mechanisch-biologische Abfallbehandlung und sogenanntes Stoffstrom-Management. Es werden Komplettlösungen realisiert und zudem Einzelmodule, wie die mechanische Aufbereitung, biologische Behandlung oder Abluftbehandlung, angeboten. Der modulare Aufbau ermöglicht auch eine Anpassung an die Rahmenbedingungen, wenn diese sich nachträglich ändern. Das spezielle Stoffstrom-Management garantiert nachhaltige Entsorgungslösungen unter Einbeziehung aller maßgebenden Kriterien, heißt es. Mit diesen Konzepten verspricht K-Nord auf der Homepage in Summe die nötige Entsorgungssicherheit.

Das Unternehmen K-Nord GmbH recycelt Abwässer, die in Industrie und Gewerbe mit unterschiedlichsten Inhaltsstoffen anfallen. Ein Schwerpunkt liegt auf der Verwertung von beispielsweise horizontal anfallenden Bohrschlämmen.
Das Unternehmen K-Nord GmbH recycelt Abwässer, die in Industrie und Gewerbe mit unterschiedlichsten Inhaltsstoffen anfallen. Ein Schwerpunkt liegt auf der Verwertung von beispielsweise horizontal anfallenden Bohrschlämmen.
Foto: K-Nord GmbH