Coronavirus Mit viel Struktur und Gemütlichkeit
Wie die Oebisfelder Familie Wolf der Isolation durch strikte Auflagen gegen Corona begegnet:
Oebisfelde l Wichtige soziale Auflagen sind Abstand zu anderen Personen einzuhalten, oder das eigene Heim nur für zwingende Anlässe zu verlassen. Die Familie Wolf lebt vor, wie die häusliche Isolation gemeistert werden kann. Die dritte Woche Heimarbeit, allgemein unter Homeoffice bekannt, hat für Michaela Wolf in den eigenen vier Wänden begonnen. Sohn Jovan und Tochter Liona kennen mittlerweile auch jede noch so unbedeutende Ecke in dem Wohnhaus, das derzeit der einzige Lebensort, mit Ausnahme des Gartens, für das Trio bedeutet. Vater Oliver Wolf verlässt in Zeiten von Corona und den daraus resultierenden behördlichen Anordnungen weiterhin das Haus, muss zur Arbeit, einkaufen und unaufschiebbare, jedoch in diesen Zeiten erlaubte Wege erledigen.
Corona hat die Familie Wolf fest im Griff. Aber, und das ist der entscheidende Unterschied gegenüber Familien, die Corona-Frust in den eigenen vier Wänden schieben, bei Familie Wolf findet die mittlerweile von Expertenseite befürchtete Langeweile keinen Platz.
Und das funktioniert so: Oliver Wolf kann als einziges Familienmitglied innerhalb einer Arbeitswoche das Haus für den Weg zur Arbeit nutzen. Ein Privileg, das ihm bewusst ist, wofür er seine Freizeit jedoch ganz in die Dienste der Familie stellt. Er ist es auch, der Filmabende und Brettspiele organisiert und der Hausmusik einen Platz einräumt, wenn bei einem oder allen aus der Familie Lust darauf besteht.
Schon deutlich geforderter ist Mutter Michaela. Nun bereits die dritte Woche arbeitet sich als Koordinatorin an einem Projekt ihres Arbeitgebers, das Zeit für Planungen, laufender E-Mail-Korrespondenz und Skype-Videokonferenzen abfordert. An sich bereits eine Vollzeitbeschäftigung, wenn nicht zusätzlich die schulpflichtigen Kinder durchaus motivierende Unterstützung bedürften.
Damit Oliver und Michaela Wolf den beruflichen wie erzieherischen Pflichten gerecht werden und Liona wie Jovan damit gut zurechtkommen können, existiert bei den Wolf eine Planung, die dieser besonderen Lebenssituation viel Struktur verleiht und trotzdem Gemütlichkeit im Miteinander bietet. „Ohne solch einen roten Leitfaden würde der derzeit belastete Alltag wohl nicht zu bewältigen sein“, meinen die Eltern unisono. Hinzu kommt bei den Wolfs, dass Kommunikation untereinander einen wertvollen Stellenwert besitzt. Was bedeutet, dass Probleme ausgesprochen werden – und zwar nicht eingleisig.
Im schulischen Stoff bleiben, das ist eine große Herausforderung für Liona und Jovan. Die Tochter besucht die neunte Klasse eines Gymnasiums. Die Neuntklässlerin fühlt sich allerdings überrumpelt von den Aufgaben der jeweiligen Fachlehrer. Da wünschte sie sich für „ihr Homeoffice“ doch mehr Koordination seitens der Schule, damit nicht solch ein Wust an Aufgaben, noch dazu mit unterschiedlichsten Abgabedaten, zuhause aufläuft.
In die gleiche Kerbe schnitzt Jovan als Sechstklässler an der gleichen Schule. Da kommt zu viel Stoff aus vielen Fächern in zu kurzer Zeit, dass ihm doch „die Haare zu Berge stehen“. Was er derzeit als coolen Luxus genießt, ist der Umstand nicht früh morgens um 6 Uhr aus den Federn zu müssen.
Allerdings vermissen die beiden Geschwister den direkten Kontakt zu Freunden. Abhilfe bringt da nur das Miteinander über die Möglichkeiten sozialer Netzwerke sowie über das Miteinander bei Spielen die über Online-Verbindungen möglich sind.
Als wahren Goldschatz bezeichnet die Wolf-Familie ihren heimischen Garten. So oft das Frühlingswetter sich von der sonnigen Seite zeigt, wird dort gemeinsam oder auch allein die Zeit im Schatten der Corona-Pandemie verbracht.