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Drömling Für regionale Stärken begeistern

Die Vermarktung des Drömling zwischen Oebisfelde und Kunrau soll forciert werden. Darüber informiert Managerin Juliane Ruttkowski.

Von Harald Schulz 25.08.2020, 01:01

Oebisfelde l Die Entwicklung des Tourismus- und Vermarktungskonzepts ist auf dem richtigen Weg. Allein das Tempo, mit dem der Drömling zu einer Region für sanften Tourismus seit 2015 entwickelt wird, sieht Juliane Ruttkowski als doch zu verhalten an. All das, was in dem 89-seitigen Strategiepapier „Rund um den Drömling“ fixiert wurde, ist durchdacht. Das kann zum Werden eines länder- übergreifenden Miteinanders mit nachhaltiger Lebensqualität für die Bewohner im Drömling und für Menschen, die den sanften Tourismus schätzen und suchen, führen. „Erst ein Wir-Gefühl der Menschen im Drömling, von Handel, Handwerk und Bildungseinrichtungen schafft die Keimzelle für nachhaltigen sanften Tourismus“, ist Ruttkowski überzeugt.

Dieses Wir-Gefühl mit einer ungemein großen öffentlichen Wirkung gab es bereits, nämlich mit dem ersten Drömlingsfest 2019 in Kunrau. An der Neuauflage im kommenden Juni in Oebisfelde wird fleißig gearbeitet, wie Ruttkowski zusicherte. Trotz der nicht außer Betracht zu lassenden Gefahr, dass Schutzbestimmungen zur Abwendung einer neuerlichen Bedrohung gegen eine Ausbreitung des Covid-19-Virus diese Großveranstaltung nicht zustande kommen lassen, laufen die Planungen in vollem Umfang. Auch an alternativen Veranstaltungen – für den Fall der Fälle – wird gedacht. Vorstellbar wären mehrere kleine lokale Feste unter den dann geltenden Auflagen gegen die Corona-Pandemie.

Ruttkowski ist überzeugt von der Werbeplattform „Drömlingsfest“, die einem Magneten gleich Menschen aus der Region, dem Umland und aus anderen Bundesländern zum Besuch animiert hat und auch weiterhin anziehen wird.

Doch die Regionalmanagerin setzt auf eine Wurzel, die den Aufwuchs von Tourismus und Vermarktung direkt beeinflusst. „Es sind die Menschen, die im Drömling ihre Heimat haben. Sie müssen erfahren, dass die Region und sie profitieren, wenn sie ihre Türen für Gäste öffnen“, ist Ruttkowski überzeugt. Die Reservatsverwaltung verfügt über eine Auflistung von Gästezahlen, die eindeutig belegt, dass die Nachfrage an Übernachtungen mit touristischem Hintergrund deutlich zugenommen hat. Allein es fehlt an solchen Übernachtungsmöglichkeiten. Das Angebot, das derzeit besteht, sei ruckzuck ausgebucht, so ihre Feststellung.

Hier sieht Ruttkowski die Möglichkeit der Hilfe durch Selbsthilfe. Aus diesem Grund arbeitet die Reservatsverwaltung mit dem Landestourismusverband Sachsen-Anhalt und der Dachorganisation „Nationale Naturlandschaften“ in Form einer Kooperative zusammen.

Das Partnernetzwerk wird bereits im kommenden Herbst einen Workshop anbieten, wo über den Einstieg als Betreiber von Ferienwohnungen, Anbieter von Fremdenzimmern und Möglichkeiten für die Hotel- und Gaststättenbranche informiert wird. Dort können insbesondere die Interessenten, die noch unsicher sind, als Anbieter aufzutreten, das notwendige Wissen und vielfältige Anregungen erhalten, wie freie Kapazitäten genutzt werden können.

Vorangekommen ist Ruttkowski mit dem „Partner-Programm“ in Kooperation mit der Dachmarke „Nationale Naturlandschaften“. Bereits 15 Betriebe haben ihre Bewerbungen abgegeben, erhalten nach einer Prüfung durch eine Kommission ihre Zertifizierungsurkunde. Einem Betrieb, nämlich der Schaubäckerei von Denni Nitzschke in Calvörde, wird schon in Kürze dieses Zertifikat als Auftakt für diese Partner-Initiative überreicht werden.

Doch um Urlaubern den Drömling als Urlaubsregion inmitten einer einzigartigen Naturlandschaft schmackhaft machen zu können, muss für regionale Stärken begeistert werden. Das beinhaltet einen gelungenen Mix aus lokalen Produkten und Angeboten, Übernachtungsmöglichkeiten und Erholung in der Natur, erkennt Ruttkowski.

In diesem Zusammenhang berichtet die Regionalmanagerin, dass die Beschilderungen der seit über einem Jahr feststehenden Radrundwege durch den Drömling und die Nutzbarkeit dieser Routen wohl abgeschlossen werden. Und auch die neue Radwanderkarte wird dann zu erhalten sein. Nach einigem Hin und Her, lange Zeit beschäftigte sich damit auch federführend der Zweckverband Natur- und Kulturlandschaft Drömling in Kunrau, liegt die Umsetzung nunmehr wieder in der Verantwortung der Reservatsverwaltung Drömling.