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Film auf DVD 950-Jahr-Feier im digitalen Gewand

Alteingesessene Oebisfelder werden sich an die 950-Jahr-Feier 1964 erinnern. Jetzt gibt es einen Film vom Umzug zu sehen.

Von Jens Pickert 03.08.2020, 22:00

Oebisfelde l Einer, der sich noch an die damaligen Feierlichkeiten erinnern kann, ist Ulrich Pettke. „Ich war damals noch keine zehn Jahre alt. Doch Bruchstücke sind noch vorhanden. Vor allem vom großen Festumzug, der praktisch durch die gesamte Stadt führte“, erzählte Ulrich Pettke, der inzwischen seit Jahren an der Spitze des Oebisfelder Heimatvereins steht und sich im Ruhestand befindet.

Der Vereinschef und seine Mitstreiter können nun jedoch ihre Wissenslücken zu dem Jubiläum vor 56 Jahren zumindest teilweise schließen. Denn seit Sonnabend existiert eine DVD vom Fest. „Basis der DVD ist ein 8-Millimeter-Schmalfilm. Den hat unser Verein im März dieses Jahres von einem Heimatfreund aus Gardelegen geschenkt bekommen. Dafür noch einmal ein herzliches Dankeschön“, informierte der Vorsitzende.

Anschauen konnten sich die Heimatfreunde das Treiben von damals bislang nicht. Denn ein dafür notwendiger Projektor befindet sich nicht im Fundus des Vereins.

Somit kam Gerhard Groneberg ins Spiel. Der Oebisfelder gilt als versierter Hobby-Filmer und nahm sich des alten Streifens an. „Um es auf einen Nenner zu bringen – ich habe den Film digitalisiert und auf eine DVD gebracht“, so Film-Mann Groneberg.

Was sich einfach anhört, war indes kompliziert. Dazu Gerhard Groneberg: „Über die Jahre ist der Film natürlich nicht besser geworden. Die Qualität hat schon gelitten. Auch wenn die Dauer des Films nur fünf Minuten beträgt, musste ich doch erheblich nacharbeiten.“

Auch wenn sich das Nacharbeiten sehr zeitintensiv und kniffelig gestaltete, sei es für den Oebisfelder letztendlich kein Problem gewesen. Schließlich ist er technisch bestens ausgerüstet und verfügt, was vielleicht das Wichtigste ist, über viel Erfahrung im Film-Metier.

Herausgekommen ist ein „Zeitdokument auf technisch hohem Niveau“, wie es am Sonnabend Ulrich Pettke während der Übergabe der DVD von Gerhard Groneberg an den Verein formulierte.

Dabei hat der Hobby-Filmer den Film nicht nur qualitätsmäßig aufgearbeitet, sondern auch Extras mit eingearbeitet. Denn das Jubiläumsgeschehen von 1964, zu sehen ist ausschließlich der Festumzug, ist unter anderem mit Musik unterlegt. Auf dem 8-Millimeter-Original war das nicht der Fall gewesen.

Bislang existiert nur eine DVD-Fassung des 1964er-Jubiläums der Stadt. „Diese DVD ist für unser Vereinsarchiv gedacht. In diesem befinden sich bereits weitere filmische Dokumente. Unter anderem auch schon von Gerhard Groneberg. Er hat zum Beispiel einen Film über unsere beliebten Nachtwächterführungen gedreht. Wir werden die Zusammenarbeit mit ihm jedenfalls weiter fortsetzen“, berichtete Ulrich Pettke.

Daher sollen weitere, von Gerhard Groneberg und seinen Mitstreitern produzierte Streifen, vornehmlich über die Oebisfelder Region, für das Vereinsarchiv erworben werden.

Zudem bestehe aber auch die Möglichkeit, dass die breite Öffentlichkeit in den Genuss der Fest-DVD kommt. „Wie wir dieses Vorhaben umsetzen werden, müssen Verein und ich noch ausloten“, sagte Gerhard Gronneberg und merkte an: „Fest steht für mich, dass der Film beziehungsweise die DVD ein wichtiges Zeitdokument sind. Das Anschauen, auch wenn es nur fünf Minuten sind, lohnt sich. Möglich, dass sich Oebisfelder nach 56 Jahren auf dem Streifen wiedererkennen.“

Gerhard Groneberg selbst bereitet sich derzeit auf die Fortführung seines dritten Films über Oebisfelde vor. „Leider musste ich die Arbeiten seit geraumer Zeit ruhen lassen, da ich eine Krankheit zu bewältigen habe. Aber es geht Schritt für Schritt wieder aufwärts. Ich bin daher optimistisch, dass ich die Arbeit am dritten Streifen bald wieder aufnehmen kann“, berichtete der Hobby-Filmer, der im Oktober dieses Jahres 70 Jahre alt wird.

Im sprichwörtlichen Kasten zum dritten Teil sind aber bereits einige Szenen. So beispielsweise Aufnahmen von der Breitenroder Heimatstube. Eingebettet darin ist ein Interview mit Günter Bruhn, neben Karsten Hoth „Macher“ der Stube. Geführt wurde das Gespräch von Gerhard Gronebergs Enkelin Ronja.