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1. FC Oebisfelde Stundung statt Erlass der Kosten

Enttäuschung beim 1. FC Oebisfelde: Einen Erlass der anteiligen Betriebskosten für die Sportstätten wird es nicht geben.

Von Jens Pickert 30.06.2020, 22:00

Oebisfelde l An dieser Entscheidung nicht mitwirken durfte im Rittersaal Ausschuss-Mitglied Matthias Polep von der Stadtratsfraktion „Wir für Oebisfelde“. Grund: Der in Breitenrode wohnende Kommunalpolitiker ist Vorsitzender des FCO und hat den Antrag zusammen mit FCO-Kassenwart Jens Grießl eingereicht. Rund 5670 Euro soll der FCO bezahlen.

Stadtrat Marko Alex (CDU) brachte es indes in der Diskussion auf den Punkt, als er von Gleichbehandlung der Vereine sprach. Schließlich haben, bis auf den FCO, alle Vereine, die öffentliche Einrichtungen nutzen, ihren Obolus entrichtet. So auch der SV Oebisfelde (SVO), der 2018 knapp über 9000 Euro zu zahlen hatte. „Diese Entscheidung war meiner Meinung nach zwingend. Wäre dem Antrag stattgegeben worden, wäre das ein Fauxpas gegenüber den anderen Vereinen gewesen, die bezahlt haben“, erklärte Andreas Werner, Vorsitzender des SVO, der als Gast an der Versammlung teilnahm.

Der SVO-Chef wartete zudem mit einem interessanten Fakt mit Blick auf die Zahlungsmodalitäten auf. „Wir zahlen die Summe nicht auf einen Schlag, sondern haben uns mit der Kommune auf Abschläge geeinigt. Das klappt gut“, informierte Andreas Werner. Dieses Modell wird auch von anderen Vereinen praktiziert. Nach einem Vorschlag von Stadtrat Jonas Gerlach (Bündnis 90/Die Grünen) soll die Verwaltung prüfen, ob alle Vereine zu dieser Zahlungsweise rechtlich verpflichtet werden können.

Beim FCO wird es hingegen vermutlich zunächst auf eine Stundung hinauslaufen. Die hatte bereits die Verwaltung ins Spiel gebracht. Die Verwaltung empfiehlt die Einleitung eines Stundungsverfahrens, das auch zinnslos vereinbart werden könnte. Dabei sei im Zuge der Einzelfallprüfung mit den entsprechenden Nachweisen zur gegebenen wirtschaftlichen Lage des Vereins die Zahlungsart zu wählen. Möglich seien zum Beispiel Ratenzahlung oder Zahlung in einer Summe.

Hans-Werner Kraul (CDU), Bürgermeister der Einheitsgemeinde und Vorsitzender des Ausschusses, betonte dagegen, dass Verwaltung beziehungsweise Stadtrat „keine Feinde der Vereine“ seien.

Im Vereinsmetier kennt sich das Stadtoberhaupt übrigens bestens aus. Schließlich stand Hans-Werner Kraul einige Jahre an der Spitze des MTV Weferlingen und ist diesem Verein als noch aktiver Fußball-Schiedsrichter weiterhin verbunden.