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Gewässerschau Grundwasser weiter unter 2018er Niveau

Sturmschäden mindern das ansonsten sehr zufriedenstellende Ergebnis der Gewässerschau beim Unterhaltungsverband Obere Ohre in Oebisfelde.

Von Harald Schulz 06.03.2020, 05:00

Oebisfelde l Trotz der ergiebigen Regenmengen in den vergangenen Wochen im Schaubezirk, ist das Grundwasserdefizit immer noch vorhanden. Die Mengen hätten nicht einmal dazu beigetragen, das Niveau aus dem Jahr 2018 zu erreichen, hieß es von Geschäftsführer Hagen Müller in der Nachbesprechung im Oebisfelder Gasthaus an der Aller. Müller und die Schaukommission begutachteten zu Beginn der Woche die Schaugebiete Oebisfelde, Breitenrode, Wassensdorf, Weddendorf, Niendorf und Bergfriede.

Deshalb sind die zum Ende des vergangenen Februar-Monats registrierten hohen Abflüsse von Niederschlägen mit einem Durchschnitt von 107 Millimeter zwar erfreulich, haben aber dazu geführt, dass weite Flächen stark vernässt bleiben. Im Vergleich zum selben Zeitraum in 2018 betrug diese Menge 87 Millimeter, erläuterte Müller.

Die vielen Stunden Arbeit mit den Instandsetzungen von Stauanlagen und Schöpfwerken sowie Pflegearbeiten gegen den Bewuchs entlang der Gewässer hätten sich ausgezahlt, urteilte der Geschäftsführer. Bis auf vereinzelte Ausnahmen sind die Anlagen in Schuss und erfüllen so die erwarteten Anforderungen. Dieser gute Zustand schafft zugleich auch Potenziale, um der Sturmschäden Herr zu werden, hieß es von Müller. Der machte auch allerdings keinen Hehl daraus, dass diese Aufräumarbeiten noch Jahre in Anspruch nehmen werden.

Der heiße Sommer in 2019 hat den Fleiß der Biberpopulation ordentlich gebremst, wenn nicht sogar ausgebremst, meinte Müller mit Blick auf dieses jedoch immer noch akute Problem bei der Instandhaltung des Gewässerprofils in der Gesamtbetrachtung. Mussten im Jahre 2018 immerhin 81 000 Euro für die Beseitigung von Gewässerschäden durch Biber aufgebracht werden, so verringerte sich dieser Posten in 2019 um zirka 10 000 Euro. Allerdings musste der Unterhaltungsverband Obere Ohre in diesem Jahr bis zum 21. Februar bereits 27 Biberdämme auflösen, also räumen. Insgesamt kamen von Jahresbeginn bis zu diesem Datum aber bereits Kosten durch Biberschäden von 20 500 Euro zusammen. „Das lässt Schlimmeres befürchten, wenn die Bedingungen für die Biber wieder ein Optimum erreichen“, so der Blick in die Zukunft durch den Geschäftsführer.

Weitaus weniger Gedanken macht sich Müller um das Vorkommen von Nutrias. Diese Schäden stuft er als überschaubar ein. In erster Linie ist dieses Ergebnis der Jägerschaft zu verdanken, die von hohen Fangzahlen berichtet. Das freut ihn. Weiterhin sieht der Geschäftsführer jedoch keine Möglichkeit, eine Fangprämie einzuführen. „Es hapert an einer lückenlosen Nachweispflicht, schließlich handelt es sich um Mitgliedsgelder, die dafür ausgeschüttet werden müssten“, betont er.