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Hobbyfilmer Dem Puls der Heimat auf der Spur

Seine Filme sind wie er selbst: geschätzt in Oebisfelde. Gerhard Groneberg ist ein Hobbyfilmer mit Herzblut für die Heimat.

28.09.2019, 04:00

Oebisfelde l Derzeit entsteht sein dritter Streifen. Mit Kameras, Mikrofon und Drohne ist er diesmal dem Puls seiner Heimat auf der Spur. Dieser dritte Streifen wird, wie auch die beiden davor, dokumentarische Züge aufweisen. Ende 1990 waren im ersten Film facettenreiche Sequenzen über die Historie seiner Heimatstadt Oebisfelde zu sehen. Im zweiten Teil filmische Minuten über die Wendezeit, die auch heute noch unter die Haut gehen. Nun hat Groneberg in seinem dritten Vorhaben das heutige Oebisfelde und die umliegenden Dörfer eingefangen. Dabei stehen diesmal Menschen, Betriebe, Vereine und Freizeitangebote im Mittelpunkt.

Der neueste Film ist noch nicht komplett, obwohl Groneberg bereits seit zwei Jahren daran arbeitet. Doch wertige Inhalte und eine gute Abfolge in Regie und Schnitt erfordern eben keine Eile, sondern Konzentration und Arbeit, meint Groneberg. „Es bereitet mir Freude auf Spurensuche zu gehen. Deshalb soll es diesmal mit Bedacht die Gegenwart sein“, sieht der Hobbyfilmer keinen Grund zur Eile. Zudem muss er sich auch nach den Zeiten seines Filmteams richten. Zwar kommt das mit Ehefrau Martina, Sohn Kay und Enkelin Svenja aus der eigenen Familie, doch der Filmemacher muss bei seiner Crew stets anfragen, ob Zeit für „eine oder mehrere Klappen“ frei ist.

So verbrachte Groneberg mit Enkelin Svenja erhebliche Aufnahmezeit für eine Aufzeichnung mit der Vorsitzenden des Wassensdorfer Carnevalclubs (WCC), Simone Hintersdorf. Dort bediente dann Filmemacher Groneberg, sozusagen als Produzent, Regisseur und Beleuchter in einer Person die hochauflösende Digitalkamera, während die Enkelin das Interview mit der WCC-Vorsitzenden führte.

So unterschiedlich wie die Menschen im Interview, so verschiedenartig sind auch die Lichtverhältnisse, wovon Groneberg das besagte Lied singen kann. Eine solche Herausforderung in Sachen Licht widerfuhr ihm bei dem Interview mit Günter Bruhn, der in Breitenrode als das Urgestein der Heimatstube gilt. Auch dort musste Enkelin Svenja ran, um das Gespräch aufnahmereif mit Günter Bruhn zu führen. Während das reibungslos verlaufende Gespräch schnell „im Kasten“ war, musste „der Mann hinter der Kamera“ mehrmals die Position für die Aufzeichnung wechseln, weil immer wieder Sonnenstrahlen eine lupenreine Aufnahme zunichte machte.

Eine andere Schwierigkeit bereitet Groneberg immer wieder Probleme: das Gestalten der Übergänge von Themen oder einem optischen Wechsel. „Es gibt dafür sicherlich viele Möglichkeiten, wie beispielsweise ein Unterlegen mit Musik, oder auch einen Wechsel durch überleitende Wort, nur muss es eben zu der Sequenz passen. Und das glückt eben nicht immer auf Anhieb, manchmal auch nicht beim zweiten oder dritten Mal“, erklärt Groneberg mit schmunzelndem Lächeln.

In seinem neuesten Film nutzt der Hobbyfilmer erstmals eine Drohne. „Die kamerabestückte Drohne ist ein echter Zugewinn, weil sie die Einsatzmöglichkeiten enorm erweitert“, erklärt Groneberg und zeigt eine solche Aufnahme hoch über der Oebisfelder Nicolaikirche. Aber auch Totalen von Betrieben aus der Luft aufgenommen, ergeben starke Eindrücke. Ebenso eindrucksvoll sind Aufzeichnungen, die über die Spitze des Burgturmes gefilmt wurden, erklärt Groneberg.

Wann Gronebergs dritter Film endgültig „im Kasten“ ist und wo der als Premiere vorgeführt wird, das weiß der Filmemacher noch nicht: „Wahrscheinlich ist es im Frühjahr 2020 so weit.“

So wie viele Hobbyfilmer fing Groneberg mit Versuchen an. Dann fiel ihm eine Lomo 215 in die Hände. Mit dieser Super 8-Kamera aus sowjetischer Herstellung war das Interesse am Filmen entbrannt. Vor allem Familie, Reisen und Unternehmungen wurde auf Schmalspurkassetten gebannt.

So richtig durchgestartet ist Groneberg dann zu Beginn der 1990er Jahre, als er auf die Medien-Gruppe der Wolfsburger IG-Metall stieß. Dieser Zufall brachte ihn endgültig in die Spur zum ambitionierten Hobbyfilmer. Mittlerweile wurde das gesamte Equipment der Medien-Gruppe zu ihm nach Oebisfelde verfrachtet, weil kein Treffpunkt in Wolfsburg zu finden war.

„Die Qualität als Hobbyfilmer liegt wohl in meinem eigenen Anspruch“, schätzt Groneberg sich selbst ein. „Heutige Präsentationen müssen einen technisch hohen Standard besitzen, um Zuschauer zu faszinieren. Das kann mit Hilfe von Spitzentechnik, einem großen Erfahrungsschatz, dem Fingerspitzengefühl für Unterhaltung und selbstverständlich mit einem guten Team erreicht werden“, erklärt Gerhard Groneberg sein Hobby.