Wassensdorf l Vorweg: Der emotionale Höhepunkt der Auftaktveranstaltung 2018 des Wassensdorfer Carneval-Clubs (WCC) am Sonnabend im Saal "Zum Storch" passierte fast zum Schluss. Erstmals in der Geschichte des Vereins wurde ein Dankesorden verliehen. Diese Ehre wurde Simone Hintersdorf zuteil. Namens der gesamten WCC-Gemeinschaft verlieh Michael Klement diese Auszeichnung an die Antriebfeder des Wassensdorfer Karne-vals. Auf Simone Hintersdorf als Moderatorin wollte "die Mannschaft" auch in diesem Jahr nicht verzichten, obgleich sie familiär beeinträchtigt war. Mit dieser Ehrung wurde auch von der Gemeinschaft ausgedrückt, dass "Liane Glasfasane" alles richtig gemacht hatte. Ein Stein fiel ihr vom Herzen, Tränen der Rührung blieben dabei nicht aus.
Das 2018-Motto des WCC, nämlich "DSCHUNGELig", ließ bereits erahnen, dass es bei den Programmabenden irgendwie anders als sonst, verworren und undurchsichtig zugehen wird. Und so kam es auch: Wer Sonnabend in den ganz auf Tropen, Lianen und seltene Exemplare getrimmt war, musste erst eine orale Impfung über sich ergehen lassen. Das Dschungelfieber als bunter Strauß an Unterhaltung grassierte trotzdem unter den Gästen - das war ja auch bezweckt.
Die Veranstaltungsfolge verlief ähnlich einem Musical, eben nur eins der karnevalistischen Art. Lediglich die jüngsten Akteure, Funken und Minifunken, repräsentierten in traditionellen Kostümen und mit sehenswerten Showtänzen den karnevalistischen Grundgedanken. Vielmehr entsponnen sich Szenen um das Dschungelkind "Jonny Mogltarz", eigenartig exotischen Tieren und einem Dschungelcamp, in das beim WCC neue und altbekannte Politgrößen einzogen. Erstmals ins Visier der WCC-Karnevalisten gerieten Bürgermeister Habe Krauli (Matthias Polep) und Wirtschaftsförderer "Ohr-Klemmer" (Axel Scharnhorst). Die Szene voller Seitenhiebe in Wort und Gesten beleuchtete zudem die Vorlieben von Vogulina Quatsch (Verena Polep), der feinen Ortsbürgermeisterin. Nur kurz dauerte hingegen der Blitzbesuch von Ex-Regierungschefin Frau Wölfi (Susanne Reinecke). Auch im Dschungelcamp war kein Platz mehr für sie, worauf sie wehmütig von dannen ziehen musste.
Und die Wassensdorfer Karnevalisten schafften es tatsächlich, "die drei Glasfaserdiebe" davon zu überzeugen, dass letztendlich auch das Dschungelcamp mit Breitbänderanschluss ausgestattet wurde. Ob es aber allein bei den Schnürbändern blieb, die über den Köpfen der Gäste hingen, blieb auch nach dem Finale bis zum Kehraus ungeklärt.
