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Konzert Ovationen für Sangeskunst

Mit Ovationen dankte das Publikum dem Kammerchor All´Cantara für dessen Konzert in der Oebisfelder Katharinenkirche.

Von Harald Schulz 04.12.2018, 05:00

Oebisfelde l Eine Stunde lang war die Oebisfelder Katharinenkirche erfüllt von einem Liederprogramm, dass die Herzen mit musikalischer Extraklasse berührte. Diese Konzertbrillanz kam nicht von ungefähr. Dass der Kammerchor vorzüglich singen kann, ist nur allzu gut bekannt. Die 21 Ensemble-Mitglieder um den musikalischen Leiter und Dirigenten Oliver Wolf hatten das Lieder-Programm seit den Sommermonaten eingesungen, dann mehrmals in der Oebisfelder Katharinenkirche arrangiert. "Keine einfach zu erfüllenden Proben für den Chor in solch einer ausgekühlten Kirche. Doch gemessen an dem Beifall vom Publikum, haben sich alle Mühen gelohnt", resümierte ein zufriedener Oliver Wolf nach dem Konzert und der sich anschließenden, über 30-minütigen Verabschiedung aller Konzertgäste mit dem immer wieder angestimmten spanischen Lied "Frohe Weihnachten", also "Feliz Navidad".
Das eintrittsfreie Konzert des Kammerchores wird vom Ensemble alle zwei Jahre veranstaltet. Der Spendentopf wurde in diesem Jahr wieder geteilt. Einen großen Batzen spendet der Chor den Oebisfelder Horten, die damit endlich ihren Wunsch nach neuen fahrbaren Spielgeräten erfüllen können, hieß es von Wolf.
Pfarrer Wolfgang Schwarzer, selbst Chor-Mitglied, erinnerte in seiner Begrüßung an die Bedeutung der Adventszeit, riet zur inneren Einkehr und den Blick für den Nächsten in Not zu bewahren.
Zum Konzert: Mit dem vokalen Sprung von "Good news" des Mahalia Jackson-Gospels zum Kirchenlied aus dem 16. Jahrhundert "Es ist ein Ros´ entsprungen" gelang dem Chor ein gewagter aber gekonnt gemeisterter Sprung zwischen zeitlichen Liedgutwelten. Bei der Interpretation von "Leise rieselt der Schnee" war das Rieseln förmlich spürbar, bei "Süßer die Glocken nie klingen" wurde die Kirche endgültig zum Konzertsaal.
Dass sie das "Wiegenlied" auf ihrer Harfe mit der verlangten Einfühlsamkeit "vor vollem Haus" vorgespielt hatte, das war der jungen Liona Wolf ins Gesicht geschrieben, den Applaus nahm sie dafür dankbar an.
Dem Chor gelang dann mit dem im dritten Satz achtstimmig vorgetragenen "In dulci jubilo", gesungen nach den Sätzen von Michael Praetorius, Johann Sebastian Bach und Hieronymus Praetorius, der Höhepunkt des Konzertes in bravouröser Manier. Zuvor stimmten Kinder der Chormitglieder das eingängige Lied "Christmas Lullaby" an. Chorleiter Wolf war angetan, meinte "dass der Vortrag schon fast Chorreife hat" - das Publikum fand den einfach nur "klasse".
Soli an Instrumenten und mit Gesang bereicherten zusätzlich die vielen Klangfarben im Verlauf des Konzerts. So trugen Anke Walocha-Krack am Klavier und Michaela Wolf mit der Blockflöte perfekt das anspruchsvolle Stück "Carol of the bells" vor. Mit seinem Bariton glänzte Benjamin Weitze beim russischen Volkslied "Bajuschki baju. Und Michael Grabow, Cordula Köhn, Ville Bosse beim Liedvortrag "Riu, riu, riu" sowie Lisa-Marie Brose beim Calypso-Lied "Mary´s boychild" gaben den Liedern aus dem südafrikanischen Zulu-Land, Spanien und den USA, zusätzliche Ausdrucksstärke.