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Heimatverein Oebisfelde Mit neuer Ausstellung geht's in die neue Saison

Am 1. Mai wird der Heimatverein Oebisfelde in die neue Saison starten. Dafür laufen die Vorbereitungen. Und auch an der neuen Sonderausstellung wird noch gearbeitet.

Von Marita Bullmann 25.03.2024, 18:30
Ulrich Pettke hat in den vergangenen Monaten viel Energie in die neue Sonderausstellung gesteckt.
Ulrich Pettke hat in den vergangenen Monaten viel Energie in die neue Sonderausstellung gesteckt. Foto: Marita Bullmann

Oebisfelde - Gerade wurde Ulrich Pettke erneut zum Vorsitzenden des Oebisfelder Heimatvereins gewählt. Seit 30 Jahren ist er Mitglied im Vereinsvorstand, seit 24 Jahren Vorsitzender.

In den Jahren hat der umtriebige Oebisfelder viel bewirkt und er hat nach wie vor viele Ideen. Dennoch hat er in der Jahreshauptversammlung des Vereins erklärt, dass es wohl mal Zeit werde, den Staffelstab weiterzureichen. Natürlich noch nicht sofort.

In einer Funktion gibt er allerdings den Staffelstab bereits weiter. Bei den beliebten nächtlichen Führungen im April wird nicht Ulrich Pettke, sondern Sven Groneberg in das Gewand des Nachwächters schlüpfen. Der junge Mann war bei den meisten Nachtwächterführungen in verschiedenen Rollen dabei und kennt sich aus. Die Wanderungen durch die nächtliche Allerstadt mit vielen Stationen sind immer eine großartige Gemeinschaftsarbeit von vielen Vereinsmitgliedern.

Bei Aufräumarbeiten auf dem großen Burghof im Bereich der „Krummen Scheune“ waren auch Fred Hohmann (v.l.), Hartmut König und René Danschke im Einsatz.
Bei Aufräumarbeiten auf dem großen Burghof im Bereich der „Krummen Scheune“ waren auch Fred Hohmann (v.l.), Hartmut König und René Danschke im Einsatz.
Foto: Marita Bullmann

Ein weiterer Großeinsatz der Mitglieder ist danach in Sicht – die Putzaktion im Heimatmuseum. Die Museumssaison beginnt am 1. Mai. Geöffnet ist dann bis zum 3. Oktober wieder sonn- und feiertags von 14.30 bis 17.30 Uhr. Da die Burg nicht beheizt werden kann, ist eine ganzjährige Öffnung nicht möglich.

Ganz hat das Burgmuseum mit seinen 20 Dauerausstellungen auf mehr als 600 Quadratmeter Ausstellungsfläche in vier Ebenen im Winter aber nicht geruht, in vielen Ausstellungen wurde etwas erneuert oder ergänzt. Alle Handwerkerausstellungen haben ein Zunftzeichen erhalten. Und Ulrich Pettke hat natürlich an der neuen Sonderausstellung gearbeitet, die dem 150. Geburtstag der Bahnlinie Oebisfelde-Haldensleben gewidmet ist. Eigentlich geht es dabei sogar um die Verbindung von Oebisfelde nach Magdeburg, die Strecke Haldensleben-Magdeburg wurde jedoch schon zwei Jahre vorher fertiggestellt.

Die Mitglieder des Vereins, der 1992 auf Initiative von Brigitte Langhof, Marlis Schumann und Waltraud Sierau gegründet wurde, hoffen wieder auf zahlreiche Gäste im Museum und auf dem Aussichtsturm. Dafür sind zu den Öffnungszeiten an Sonn- und Feiertagen viele im Einsatz. 2023 wurden in der regulären Öffnungszeit 446 Besucher im Museum und 616 auf dem Turm registriert. Dazu kamen bei Öffnung nach Absprache noch 224 Museumsgäste und 100 Turmbesteiger. 474 Gäste wurden bei Nachtwächterführungen begrüßt.

Der Heimatverein kann also eine überaus positive Bilanz ziehen, doch er hat mit einem gravierenden Problem zu kämpfen. Das Dach der Burg ist undicht! Es regnet durch, und zwar schon seit mehreren Jahren! An einer Stelle sickert das Wasser bei starkem Regen sogar durch zwei Decken hindurch. Auf einem Ausstellungsstück zeigen sich bereits Roststellen, die vom Wasser herrühren, das durch die Decke tropfte.

Unterstützung und Spenden

Christiane Schütrumpf, die als stellvertretende Vereinsvorsitzende wiedergewählt wurde, kümmert sich besonders um dieses Problem. Sie hofft auf Fördermittel aus dem Leader-Programm. Bis dahin sammelt der Verein weiter Spenden, um den Eigenanteil aufbringen zu können. Sehr dankbar ist der Verein, dass bereits viele private und Firmenspenden eingegangen sind.

Die Vereinsmitglieder lassen sich nicht unterkriegen. Im vergangenen Jahr haben sie Hand in Hand mit Stadt und Feuerwehr, wie Ulrich Pettke versichert, das Holzhäuschen auf dem Burgturm saniert. Die Skulpturengruppe zu den hiesigen Wasser- und Windmühlen wurde fertiggestellt. Der gespaltene Findling, der an die Wunden der deutschen Teilung erinnern soll, steht nun im Skulpturenpark.

Flohmarkt geplant

Leider wurde jedoch die Drömlingsskulptur mit den Figuren Biber, Otter und Adler auf dem Dämmchen zerstört. Und sechs Anzeigen habe der Verein das Jahr über bei der Polizei wegen Grafitti-Anschlägen gestellt, sagt der Vereinsvorsitzende.

Sehr zu schätzen weiß der Verein die große Unterstützung vieler Einwohner und Firmen, wenn Ausstellungsstücke für die Burg gesucht werden. Dabei helfen Veröffentlichungen in der Volksstimme sehr. Da der Bestand des Museums inzwischen aber so angewachsen ist, dass viele Utensilien nicht mehr gebraucht werden, soll es an den Öffnungstagen wieder einen kleinen Flohmarkt geben.

Ein Milchmann begrüßt seit dem vergangenen Jahr die Gäste an der Einfahrt zum großen Burghof. Dazu gehören auch Originalfotos aus der Oebisfelder Geschichte.
Ein Milchmann begrüßt seit dem vergangenen Jahr die Gäste an der Einfahrt zum großen Burghof. Dazu gehören auch Originalfotos aus der Oebisfelder Geschichte.
Foto: Marita Bullmann

Etwas Neues hat es im vergangenen Jahr noch gegeben. Der Energieversorger LSW hat die Trafostation in der Burgstraße an der Einfahrt zum großen Burghof nach Wünschen des Vereins optisch aufgewertet. Der Milchmann hinter der Milchbank verkörpert genau so ein Stück Oebisfelder Geschichte wie die beiden Torwächter, die dahinter die Gäste begrüßen.

Neu ins Auge gefasst hat der Verein einen digitalen Rundgang durch das Museum. Dazu müssen allerdings erst noch Fördermittel besorgt werden, meint Ulrich Pettke. Mitte April haben sich übrigens etwa 30 Schüler der Oebisfelder Sekundarschule zu einem mehrtägigen Einsatz auf dem Burghof angekündigt. Ein neuer Infokasten soll stehen, bevor die neue Saison beginnt. Das sind nur einige der Vorhaben des Heimatvereins. Die offizielle Saison beginnt erst in einem Monat.