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Natur und Tourismus Im Drömling fehlen Anlaufpunkte

Das Interesse an Freizeitreiten in der Drömlingsregion ist groß, die Sicherheitsstandards erreichen geringere Qualitäten.

Von Harald Schulz 21.02.2018, 02:00

Oebisfelde l Es wurden intensive Stunden bei der Naturparkverwaltung in Oebisfelde, schließlich drehte sich das zentrale Thema um mehr Sicherheit beim Freizeitreiten im Drömling. Die 32 Teilnehmer – vom Schulkind bis zum Seniorenalter – hörten den Referenten zu, diskutierten und stießen dabei auf Ideen, die es lohnen, sie weiterzuentwickeln, lautete das Resümee von Organisator Ulf Stautmeister von der Naturparkverwaltung im Gespräch mit der Volksstimme. Die Ideen und Vorschläge sollen nun im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Reiten vertieft und überregional vorhandene Möglichkeiten lokal angeschoben werden.
Dieses zeitnahe Umsetzen gilt insbesondere für die Schaffung von sogenannten Anfahrpunkten für Rettungsfahrzeuge. Die Fixpunkte wurden einst als Hilfen bei Notfällen für Waldarbeiter festgelegt, besitzen einen bundesweiten Standard. Mittlerweile, so die Auskunft von Stautmeister, existiert eine öffentliche Rettungs-App, die im Internet unter www.landeszentrumwald.sachsen-anhalt.de/Service/ HilfeimWald oder über die frei zugänglichen Download-Angebote für das eigene Smartphone kostenlos abrufbar ist.
Leider existieren solche Rettungspunkte eben nicht für die Drömlinggebiete Oebisfelde, Klötze und Calvörde. Lediglich in der Nähe von Kolonien um Gardelegen wurden solche Anfahrpunkte eingerichtet, weiß der Naturparkmitarbeiter.
Bei den Teilnehmern des Tagesseminars stießen die Stautmeister-Informationen über die Anfahrpunkte auf offene Ohren. Die einhellige Auffassung war, solche Fixpunkte für eine möglichst verzugslose Nothilfe von Polizei und Rettungsdiensten, binnen kurzer Zeit im Drömlingsbereich einzurichten. Grundsätzlich ist solch ein Vorhaben, Fixpunkte real in der Natur wie virtuell auf der App-Karte ohne größeren Aufwand zu platzieren, leicht umsetzbar, da die Struktur bereits vorhanden ist, schätzt Stautmeister ein. In diesem Zusammenhang wurde aus der Runde der Teilnehmer bedauert, dass die Ausweisung des festgelegten neuen Wegenetzes durch die Natur des Drömlings stockt. Der Zweckverband Natur- und Kulturlandschaft Drömling an den Standorten Kunrau und Calvörde hatte den Leader-Förderantrag für die aktuelle Förderperiode zurückgenommen (Volksstimme berichtete).
Wie Personen sich oder einem Begleiter ohne größere Hilfsmittel versorgen können, wenn es im Wald zu einem Unfall mit Verletzungen oder kritischen Gesundheitszuständen gekommen ist, darüber informierte Rettungssanitäter und Ausbilder für Erste Hilfe beim Deutschen Roten Kreuz, Bodo Göricke aus Oebisfelde. Der Fachmann für lebenserhaltende Maßnahmen und kleinere, aber stark schmerzende Blessuren ermunterte die Teilnehmer aber auch, sich regelmäßig mit der Ersten Hilfe zu beschäftigen, denn Unglücke passieren ohne Zeitangabe.
Theoretisch wie praktisch endete das Tagungsseminar am Sonnabend mit Erster Hilfe für Pferde. Über dieses spezielle Thema referierte die in Marienthal praktizierende Veterinärmedizinerin Dr. Anne Sievers. Praktische Hilfen erteilte sie dann an zwei Pferden fürs Freizeitreiten von Christiane und Frank Schütrumpf aus Oebisfelde.