1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Oebisfelde
  6. >
  7. Konfirmanden beglücken an der Haustür

Oebisfelde Konfirmanden beglücken an der Haustür

Die Konfirmandengruppe der Kirchgemeinde Oebisfelde hat in Form eines diakonischen Gottesdienstes im Advent Senioren an Haustüren beglückt.

Von Harald Schulz 14.12.2020, 05:00

Oebisfelde l Nach einer Gesangsprobe und der Kontrolle auf dem Gemeindehof an der Achterstraße, ob alle Gaben und Utensilien für die Besuche beisammen waren, brach die Gruppe am Sonnabend um 10 Uhr in die Stadt auf. Ebenso in gespannter Erwartung, ob denn alles so funktionieren würde wie gedacht, begleiteten Pfarrer Wolfgang Schwarzer und Sozialpädagogin Birte Groneberg die jungen Menschen in einer Aufgabe, die so für alle innerhalb der evangelischen Kirchengemeinde Oebisfelde eine Premiere darstellte.

In Idee und Ausführung kommt diese christliche Unternehmung dem Ziel des Sternsinger-Hilfswerks nahe. Doch unterscheidet sich diese Aktion am vergangenen Sonnabend in einem Punkt wesentlich von der Sternsinger-Ausrichtung: Die Konfirmandengruppe sammelte kein Geld für mildtätige Zwecke im Sinne der kirchlichen Glaubensausrichtung.

Die Idee für diese Art von christlicher Botschaft im Advent und damit die direkte Begegnung von Generationen unter einem guten Stern mit Singen, dem Überbringen eines Kerzenlichts und kleinen Geschenken für die Seniorinnen, trug der Oebisfelder Geistliche bereits seit 15 Jahren im Gepäck. Nämlich als er in der Allerstadt ins Pfarramt einzog.

Die Dankbarkeit der Besuchten für die vorgetragenen Lieder und Bibeltexte der Advents- und Weihnachtszeit beeindruckte die Konfirmanden sichtlich. Bei den zehn besuchten Frauen handelte es sich um Teilnehmerinnen des seit der Corona-Pandemie unterbrochenen Bibelkreises, so die Erläuterung von Pfarrer Schwarzer.

Die unter anderem vorgetragenen Lieder waren mit „Alle Jahre wieder“ oder „O du Fröhliche“ eine gute Gelegenheit, im gemeinsamen Reigen zu singen. Als Text wurden „An Dezembertagen“ von Anne Steinwart, die „Verkündigung“ von Franz Hohler oder „Weihnachtsengel“ von Nicole Sunitsch an den Haustüren gelesen. Nicht selten wurden Fenster benachbarter Wohnungen geöffnet, die sich erst wieder nach der Verabschiedung und den Segenswünschen schlossen. Ein Beweis, dass diese diakonische Idee die Menschen durchaus erreichen kann.

Die Konfirmandengruppe: Karl Otto Kretschmann, Julian-Emanuel Skuballa, Natascha Albrecht, Lorelei Hübe, Maximilian Harms, Jovan Wolf, Larissa Wolter, Christoph Teuber, Lino Kirsten mit den Konfi-Teamern Tabea Kröhn und Liona Wolf. Idee, Planung und Begleitung: Wolfgang Schwarzer und Birte Groneberg

Zur Erläuterung: Als Sternsinger bezeichnet wird eine Gruppe von meist jungen Menschen, von denen drei als die Heiligen Drei Könige verkleidet sind. Sternsinger-Gruppen ziehen in der Zeit von Weihnachten bis zum Fest der Erscheinung des Herrn am 6. Januar durch die Gemeinden, bringen an den Türen von Häusern und Wohnungen den Segen an, spendieren Weihrauch und sammeln auch Geld für wohltätige Zwecke. Dieser Brauch des Sternsingens ist ab dem 16. Jahrhundert nachweisbar.