1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Oebisfelde
  6. >
  7. Miteinander als hohes Gut erleben

EIL

Oebisfelde Miteinander als hohes Gut erleben

Als vortreffliche Veranstaltung kann der Workshop der evangelischen Kirchengemeinde Oebisfelde angesehen werden.

Von Harald Schulz 13.10.2020, 14:27

Oebisfelde l Die Idee zu diesem Workshop hatte Gemeindepädagogin Susanne Gätzschmann, die damit die Kooperation mit dem Verein Navacopah auf den Philippinen über den Christlichen Verein Junger Menschen (CVJM) fortsetzte. Als moderierender Gast war erneut der CVJM-Familienbildungsbeauftragte Reinhard Grothmann nach Oebisfelde gekommen. Bereits 2019 war Grothmann zu Gast bei der evangelischen Kirchengemeinde. Damals veranstaltete er einen Trommel-Workshop, der auf eine größere Resonanz gestoßen war.

Dieses Mal versorgte er die Workshop-Teilnehmer für einen geringen Unkostenbeitrag mit einem Bastelset für Laternen. Diese Bausätze beinhalteten originale Materialien von den Philippinen, wie er mit kurzen Worten in den Workshop einleitete und das Navacopah-Jugend- und Kinderprojekt vorstellte. Der Grundgedanke des Vereins Navacopah ist nicht allein die essenzielle Verpflegung für Kinder und Jugendliche, sondern die jungen Heranwachsenden zu stärken und für sie ein Zuhause zu bieten. Durch Zugang zu Bildung, Gemeinschaft und Kultur wird ihnen die Chance auf eine kindgerechte Entwicklung gegeben, in der sie persönlich wachsen können. Ein Angebot, dass auf den Philippinen seinesgleichen sucht, erklärte Grothmann.

Dieser CVJM-Workshops wurden speziell unter dem Aspekt ausgearbeitet, um die Kreativität und das Miteinander in der Familie zu fördern. „Familien in Kontakt“, so die Projektbezeichnung, soll dabei den Jüngsten einer Familie die Chance im Familienkreis eröffnen, die eigenen Ideen und Fertigkeiten umzusetzen. „Wir als Begleiter der Kinder möchten, dass die ihre Gaben und Talente entdecken und erleben dürfen. Hingegen sind die Hilfen der Eltern oder eines Elternteils lediglich als Unterstützung gedacht. Es soll eben nicht der Vater bestimmen, was, wann und vor allem wie eine Sache zum erfolgreichen Ende geführt wird“, erläuterte der CVJM-Moderator. Und er war sich sicher, dass die Kinder sich auch noch viele Jahre später daran erinnern werden, als Kind in der Nicolaikirche mit ihren Eltern eine Laterne gebastelt zu haben. Kirche als lebendiges Erlebnis sei ein Botschafter im Geiste, hält Grothmann für wichtig.

Unter den Teilnehmern beteiligten sich auch die Oebisfelder Steffi und Stefan Lange-Lindig mit Sohn Fritz und Nadine Gerloff mit Sohn Anton. Sie saßen in gemeinsamer Runde, mit erforderlichem Corona-Abstand an einem Basteltisch, um Lichtgläser zu dekorieren und Laternen entstehen zu lassen. Es war dann doch nicht immer einfach für die Erwachsenen, ihre Kinder „machen zu lassen“ ohne hilfreich unter die Arme zu greifen. Doch je länger sie beieinandersaßen, umso besser funktionierte das Konzept „Familien in Kontakt“.

Der gesamte Workshop war auf gute 90 Minuten ausgerichtet. Doch es zeigte sich, dass die Teilnehmer allesamt sehr kundig im Bauen von Laternen waren. Zudem bestand kein Mangel an entsprechenden Utensilien, so dass jede Menge Zeit für Gespräche blieb.

Die Nicolaikirche bot sich durch das große Raumangebot ideal für den Workshop an. Und auch im abschließenden Gesprächskreis im Altarraum fanden die Familien oder Kinder in Begleitung eines Elternteils genügend Platz, um sich nicht zu nah zu kommen. Gastgeberin Susanne Gätzschmann selbst war stets mit einer Alltagsmaske unterwegs, achtete trotz aller Emsigkeit auf das Einhalten des vorgegebenen Hygienekonzepts.

Der Abschluss des Workshops bildete ein Stuhlkreis am Altar. Dort waren Kerzen aufgestellt und ein Schaubild ausgelegt, die in Verbindung mit guten Gedanken, Zukunft und Jesus als Licht der Welt standen. Gemeindepädagogin Gätzschmann ging dabei auf die Bedeutung des Lichts für Menschen im Glauben ein.

Der Herbst, eben auch als dunkle Jahreszeit wahrgenommen, und nun zusätzlich die Folgen der Corona-Pandemie können durchaus beklemmende Stimmungen auslösen. Ein Licht, sei es von einer Kerze, aus einer Laterne heraus oder symbolhaft Jesus Christus als gesandtes Licht Gottes für die Menschen kann diese belastende Dunkelheit auflösen, so Gätzschmann. Für ein gemeinsames Segenslied vor dem Auseinandergehen verließen alle Workshop-Teilnehmer dann die Nicolaikirche, um es draußen anzustimmen.