1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Oebisfelde
  6. >
  7. Oebisfelder Familienvater lässt sich nicht ausbremsen

Marathon Oebisfelder Familienvater lässt sich nicht ausbremsen

Von Anett Roisch Aktualisiert: 28.4.2021, 08:06
Ronny Hoffmann ist durchtrainiert und bestens für seinen zweiten Marathonlauf ausgerüstet.
Ronny Hoffmann ist durchtrainiert und bestens für seinen zweiten Marathonlauf ausgerüstet. Foto: Anett Roisch

Oebisfelde/Bösdorf

„Neun Monate nach meinem ersten Marathon von 42,23 Kilometer in der Zeit von 4 Stunden und 38 Minuten, bin ich heute meinen zweiten Marathon gelaufen“, verkündete Ronny Hoffmann, der in Oebisfelde zuhause ist und Kicker der Sportgemeinschaft Bösdorf /Etingen/Rätzlingen trainiert.

Hoffmann arbeitet als Bankkaufmann in Wolfsburg. „Als Ausgleich zum Beruf hatte ich sonst immer meine Jungs beim Fußball und das Training, welches ich nicht nur leite, sondern auch immer selbst mitbestreite. Als wir durch Corona nicht mehr trainieren durften, habe ich begonnen, regelmäßig zu laufen. Dabei habe ich viel Spaß. Es ist ein perfekter Ausgleich zur Arbeit“, beschreibt er.

Seit November 2020 hat der 35-Jährige die fußballfreie Zeit genutzt und ist wöchentlich zwischen 30 bis 55 Kilometer gelaufen. „Ich habe mir für meinen zweiten Marathon ein Ziel von unter vier Stunden gesetzt, da sich meine Pace – also das Tempo beim Laufen – durch das regelmäßige Training deutlich verbessert hat. Ich habe die letzten zehn Tage auf Alkohol verzichtet und etwas auf meine Ernährung geachtet“, beschreibt Hoffmann und gesteht mit einem Augenzwinkern, dass er mal keine Tüte Chips nach dem Laufen vernichtet habe. Am Abend vor dem Marathon habe er – nach seinen Schilderungen – sich mit einer Schinken-Pizza gut gestärkt. Vor dem Lauf gab es noch ein Brötchen mit Marmelade.

Die ersten 20 Kilometer laufen super

„Ich bin um 8 Uhr gestartet und habe relativ schnell meine Wohlfühlpace bei etwa 5,25 gefunden. Die ersten 20 Kilometer sind super gelaufen“, erinnert er sich. In seinem Laufrucksack hatte der Familienvater 1,5 Liter Wasser und vier Frucht-Quetschies, die ihm seine Frau Vicki und seine Töchter, die Zwillinge Lotta und Fiona, eingepackt hatten. Ab Kilometer 20 habe er dann mit Gegenwind zu kämpfen gehabt. Bis Kilometer 30 sei ihm der Wind auch zum Großteil treu geblieben und habe ihm viel Kraft gekostet. Auf Kilometer 33 hielt er kurz an und machte sich an einem kleinen Fluss das Gesicht frisch. So habe er sich noch einmal für die letzten Kilometer motiviert. „Ab diesem Zeitpunkt bin ich wie in einem Tunnel gelaufen und hatte immer das Ziel vor Augen. Die letzten drei Kilometer hat mein Freund der Wind nochmal ordentlich Gas gegeben, aber mit der richtigen Einstellung und den letzten Tropfen Energy habe ich mein Ziel überglücklich erreicht“, erklärt der Oebisfelder zufrieden. Er ist also von Oebisfelde in Richtung Grafhorst nach Breitenrode zum Kanal und wieder zurück nach Breitenrode, Wassensdorf über Weddendorf nach Oebisfelde gelaufen und hat dabei 42,23 Kilometer zurückgelegt. Mächtig stolz auf sein Durchhaltevermögen sind seine drei größten Fans, seine Gattin und die beiden Töchter, die ihn oft beim Training angefeuert hatten.

"Ich habe gemerkt, dass ich mit meinen Läufen auch einige Spieler, Freunde und auch Kollegen zum Laufen motivieren konnte. Für mich selbst habe ich gesehen, dass durch ehrgeiziges Training einiges möglich ist. Ich bin letztes Jahr von März bis Juni sehr regelmäßig gelaufen“, denkt Hoffmann zurück. Dann durften die Fußballer wieder zurück auf das Spielfeld. Als Ende Oktober der Spielbetrieb wieder eingestellt wurde, habe er direkt wieder mit dem Laufen begonnen. "Der Unterschied zum ersten Marathon ist gewesen, dass ich mir dieses mal ein Zeitziel von unter vier Stunden gesetzt hatte. Und ja ich habe das Ziel mit 3 Stunden 58 Minuten geschafft“, zieht Hoffmann glücklich Bilanz. Er betont, dass er sich sehr gefreut habe, dass er beim Training viele Läufer begeistern konnte.

„Jeder von uns kann nahezu alles erreichen! Setzt euch Ziele und trainiert hart dafür, dann ist verdammt viel möglich“, erklärt der sportliche Papa und lässt sich von seinen drei Mädels feiern.