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Schule und Beruf Wissensdurst bringt das Berufsziel näher

Schon jetzt müssen die Weichen für die berufliche Zukunft bei Achtklässlern der Sekundarschule Oebisfelde gestellt werden.

Von Harald Schulz 05.02.2020, 05:00

Oebisfelde l Die 14-jährige Lucy Klump geht in die achte Klasse der Oebisfelder Sekundarschule. Sie hat sich bereits insoweit festgelegt, als dass sie ihr Hauptaugenmerk auf das Berufsziel Kfz-Mechanikerin gelegt hat. Den Anstoß für diese Berufswahl hat Lucy durch ihren Onkel erhalten. Dazu kommt, dass sie bereits seit Längerem in ihrer Freizeit an Autos herumschraubt, wie sie erzählt. Doch sie hat noch einen Plan B in petto: Auch der Beruf der Erzieherin interessiert den Teenager durchaus. Kürzlich ist das Thema Berufswahl für die Achtklässler der Sekundarschule Oebisfelde, die sich seit zwei Jahren zur Gemeinschaftsschule entwickelt, wieder besonders in den Fokus gerückt: Ihre Schule hat sich nämlich insbesondere der berufsnahen Förderung von Schülern verschrieben.

Das geschieht traditionell im Schulunterricht, stets mit dem Anspruch, auf Entwicklungen der Schüler zu reagieren. Aber auch Kooperationen mit praxisbezogenen Bildungsangeboten werden genutzt. Wie Dörschmann betont, sei die erstmals im vergangenen Jahr im Schulgebäude veranstaltete Berufsfindungsmesse ein gewichtiger Mehrwert bei dem Auswahlangebot für Ausbildung und Beruf.

Das 14-tägige Berufsbildungsprojekt, an dem die Schüler der jeweiligen achten Klassen beim Bildungsverbund Handwerk GmbH in Salzwedel auch schon im Vorjahr teilgenommen haben, kann als idealer Multiplikator in diesem Zusammenhang angesehen werden, heißt es von Dörschmann. Dort wurden den Schülern praxisnahe Einblicke in Pflegeberufe, den Einzel- und Großhandel, ins Metallbaugewerbe, in die Holzverarbeitung, den Verkauf oder auch ins Hotel- und Gastronomiegewerbe gewährt. Damit die Informationsflut nicht überschwappt, musste jeder Schüler sich auf drei Angebote festlegen, wobei dann ein Angebot zusätzlich wahrgenommen werden konnte, erläuterte die Lehrerin die Bandbreite des Projekts. Übrigens: Die Schüler sind täglich mit dem Linienbus von Oebisfelde nach Salzwedel und zurück gelangt.

Der Bildungsverbund Handwerk ist ein zertifizierter Dienstleister in der Altmark. Für Berufseinsteiger, Wiedereinsteiger, Umsteiger und eben für Schulen werden berufliche Bildung durch eine große Bandbreite an qualifizierten Aus-, Weiter- und Fortbildungen angeboten. Dafür steht ein Team aus Sozialpädagogen, Handwerkern, Kaufleuten, Informatikern und weiteren Fachleuten aus dem Dienstleistungsbereich und dem Handwerk zur Seite.

Bei der Wissensvermittlung will die Gesellschaft mit ihren Angeboten einen Einstieg in die Arbeitswelt ermöglichen, bei der Neuausrichtung beruflicher Ziele engagiert begleiten oder darüber informieren. Ein besonderes Augenmerk wird auf regionale Bildungsketten sowie auf die Belange des regionalen Handwerks gelegt, heißt es in der Unternehmensbeschreibung.“

„Sicherlich existiert die Null-Bock-auf-Schule-Mentalität, räumt Jana Dörschmann ein. Doch die Ursache dafür ist vielschichtig und hat insbesondere an der Sekundarschule Oebisfelde keinen Platz, versichert die Pädagogin. Vielmehr wird den Schülern vermittelt, in welchem Maße Wissensdurst dazu beiträgt, dass der Weg in Ausbildung und Beruf früh und umfassend beschritten werden kann. Dabei unterstreicht Dörschmann das Engagement von Kollegin Hoffmann im besonderen Maße.

Diese Dörschmann-Aussage wurde am Dienstag beim Auswerten des Projekts im Verlauf des Vormittagsunterrichts von den Jugendlichen der beiden achten Klassen bestätigt. Die Teenager wissen um die Wichtigkeit, in naher Zukunft einen Ausbildungsplatz zu finden und damit dem Ziel nach einem Wunschberuf, ein Stück näher zu kommen.

So wie der 14-jährige Tim Brieske aus Oebisfelde. Er hat ebenfalls ein klares Berufsziel: Landmaschinenmechaniker. Einen Plan B hat er nicht. Er will alles daransetzen, mit guten schulischen Leistungen einen Ausbildungsplatz zu erhalten. Seine Motivation wird vom Elternhaus gefördert.

Für die 14-jährige Stella Marie Weinreich existiert aktuell nur ein Berufsziel, nämlich Pferdewirtin zu werden. Wie sie erzählt, saß sie bereits mit zwei Jahren im Sattel. Für sie ist der Umgang mit Pferden ihr Wunschziel, das sie fest im Auge behalten will.