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Coronavirus Maskenpflicht zunächst keine Hürde

Die Sekundarschule Oebisfelde ist für den Neustart ins Schuljahr plus den Abschlussarbeiten für die zehnten Klassen bestens vorbereitet.

Von Harald Schulz 22.04.2020, 06:00

Oebisfelde l Auch eine mögliche Maskenpflicht ab dem morgigen Donnerstag würde kurzzeitig kein Problem darstellen. Eine gewisse Hektik ist allerdings sehr wohl in dem Schulgebäude zu spüren. In zahlreichen Klassenzimmern sind emsig beschäftigte Lehrkräfte zu sehen, und auch im Lehrerzimmer herrscht Betriebsamkeit. Schulleiterin Kerstin Grimm-Neubauer klärt auf: „Die Auflagen durch Corona erfordern schon eine Menge mehr an Organisationsarbeit und ein ebenso großes Talent für eine schrittweise Rückkehr in den Schulalltag.“ Ein Zurück in den vor der Corona-Krise gewohnten Zyklus wird es auf lange Sicht, wenn überhaupt, nicht geben, schätzt die Schulleiterin ein. Und so aus dem Bauch heraus sprudelt es ihr von den Lippen: „Gott sei Dank, wir sind vorbereitet.“

Das wird auch notwendig sein, denn die Sekundar- und Gemeinschaftsschule Oebisfelde besuchen 275 Schüler. In Kürze erfolgt der Neustart mit den 38 Schülern beider zehnten Klassen, anschließend im Versatz von wohl einer Woche folgen die acht Schüler der neunten Klassen. Wann und wie und mit welchen Schülerzahlen das Lehrerkollegium dann in Richtung Sommerferien planen könne, das sei derzeit noch völlig offen.

Festgezurrt ist hingegen der Fahrplan für die beiden Abschlussklassen. Die Schüler der zehnten Klassen werden ihre Abschlussklausuren in der Woche vom 10. bis 15. Mai schreiben, wie Schulleiterin Grimm-Neubauer informierte. „Selbstverständlich wird für die erforderlichen Schutzmaßnahmen gegen eine Infektion mit dem Covid-19-Virus und gegen mögliche Schummelversuche vorgesorgt sein“, wusste Grimm-Neubauer im Gespräch mit der Volksstimme zu berichten. Die Prüfungen werden in der Schulaula und im Raum für Kunsterziehung abzulegen sein. Beide Räume zusammen ermöglichen einen größtmöglichen Abstand zwischen den Schülern. Da die Aula maximal von 30 Zehntklässlern genutzt werden kann, muss der Raum für Kunsterziehung für die restlichen acht Schüler das notwendige Platzangebot bieten. Schulleiterin Grimm-Neubauer wird ein spezielles Vergabeverfahren anwenden: Die Schüler bestimmen durch Losentscheid selbst, wo ihr Platz für die Prüfungsaufgaben sein wird.

Beide Räumlichkeiten bieten jedoch für die Klausuren in Deutsch, für die eine Gesamtzeit von 210 Minuten zur Verfügung steht, für die Englisch-Prüfung, mit einer Zeitvorgabe von 180 Minuten, und für den Mathematik-Test mit 240 Minuten gleichwertige Prüfungsverhältnisse, betont Grimm-Neubauer. Als vorteilhaft hat sich mittlerweile der Einbau der Belüftungsanlage in der Aula erwiesen. Sich anstauende stickige Wärme durch Sonneneinstrahlung gehört seitdem der Vergangenheit an, weist die Schulleiterin auf diesen Vorzug auch für spätere Veranstaltungen wie einer noch nicht gesicherten Abschlussfeierlichkeit im größeren Rahmen hin.

Der Neustart in Etappen betrifft in erster Linie die Schüler, lenkt Grimm-Neubauer das Gespräch in eine andere Richtung. „Das Kollegium wurde quasi über Nacht von einer so noch nicht bekannten Unterrichtsversorgung herausgefordert. Unsere 20 Pä­dagogen haben das nach meiner Auffassung bisher mit sehr qualifizierter Art und Weise bewältigt“, heißt es von Schulleiterin Grimm-Neubauer. Und die begründet diese Feststellung, indem sie es an der Kommunikation zwischen Schülern, Klassenverbänden, Eltern und im Kollegium festmacht.

„Trotz aller Widrigkeiten in dieser schwierigen und trotzdem anspruchsvollen Zeit konnte der Lehrauftrag den Schülern vermittelt werden. Dazu trugen Kontakte per Telefon, E-Mail-Verkehre und selbstverständlich Informationsaustausche über die sozialen Medien bei. Wöchentlich haben unsere Schüler Aufgaben erhalten, die in Richtung Klassenziel führten. Selbstverständlich gehörte dabei die Lernkontrolle zum Erfolgs- und Durchhaltekonzept“, sieht Grimm-Neubauer dieses Vorgehen insbesondere als erfolgreiches für die Schüler an.

Wie sich die Situation mit zunehmendem Schulbetrieb unter Corona-Bedingungen entwickeln wird, das muss und wird die Praxis zeigen. Hier erwartet Grimm-Neubauer richtungsweisende Entscheidungshilfen durch den Landkreis als Schulträger und das Kultus- und Bildungsministerium in Sachsen-Anhalt.

Was die Hygiene-Standards im Schulgebäude betrifft, so kann die Schulleitung auf die Ressourcen der Kreisverwaltung im ausreichenden Maße zurückgreifen. Die Schüler selbst werden verstärkt über entsprechende Verhaltensregeln belehrt werden, was kontinuierlich beobachtet wird, heißt es von der Schulleiterin.

Zusätzlich wird die Reinigung des Schulgebäudes intensiviert. So werden die sanitären Einrichtungen, Handläufe und Türgriffe besonders gereinigt und desinfiziert. Aber auch hier stehen die Schüler im Verhalten und mit Hygiene-Disziplin in der Verantwortung, so Grimm-Neubauer.

Wie die Kreisverwaltung aktuell informiert, wird ab dem 4. Mai wieder der reguläre „Schulzeitfahrplan“ gültig sein. Wegen der Corona-Krise und der damit verbundenen bundesweiten Aussetzung des Schulbetriebes hatte der Landkreis Börde den Fahrplan der BördeBus VGmbH auf den Ferienmodus umgestellt. Das bedeutet, dass die Linienbusse im Augenblick noch wie an einem regulären Ferientag verkehren. Diese Regelung gilt seit dem 19. März.

In einer Telefonkonferenz mit den Landräten hatte Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff angekündigt, zum 4. Mai hin Lockerungen zu planen. Ein Zugriff auf den Fahrplan ist auf der Internetseite der BördeBus VGmbH unter der Adresse www.boerde-bus.de zu erhalten.