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Spinnerbrut Erste Larven schon entschlüpft

Die ersten Larven des Eichenprozessionsspinners sind geschlüpft. Die Zeit für eine Bekämpfung in Oebisfelde wird knapp.

Von Harald Schulz 05.04.2019, 21:00

Oebisfelde/Rühen l Der Zeitdruck im Kampf gegen den Eichenprozessionsspinner (EPS) mit gesundheitsgefährdendem Potenzial für Mensch und Tier dürfte mit dem ersten Schlüpfen von Larven in Testnestern noch größer geworden sein. Wie es von Denis Ekarius vom Unternehmen für Baumpflege und -fällungen im niedersächsischen Rühen auf Anfrage hieß, seien erste EPS-Larven in eigenen Testnestern geschlüpft. Im Bereich Kaiserwinkel geschah dies bereits in einem Fall in freier Natur. Es könne aufgrund der milden Witterung damit gerechnet werden, dass der Massenbefall von Eichenbeständen durch Raupen bereits in der kommenden Woche beginnen könnte. Die Gemeinde Rühen und Kaiserwinkel gehören zum Landkreis Gifhorn, der unmittelbar an den Altmark- und Bördekreis grenzt, also auch unmittelbar an den Drömling.

Die Stadtverwaltung der Kommune Oebisfelde-Weferlingen verfolgt nach der vergangenen Besprechung der Arbeitsgemeinschaft im Kampf gegen einen neuerlichen EPS-Befall eine klare Marschroute, wie Bürgermeister Hans-Werner Kraul (CDU) auf Anfrage informierte. Aufgrund der Zusage seitens des Landes Sachsen-Anhalt, nunmehr alle Baumbestände in das Bekämpfungsprogramm einzubeziehen, also Bestände auf privaten, kommunalen und dem Terrain der Naturparkverwaltung Drömling, erfolgte bereits am gestrigen Freitag ein Koordinierungsgespräch zwischen der Stadtverwaltung und der Naturparkverwaltung. Die Bürgerinitiative aus Buchhorst wird hingegen am Montag informiert werden, konnte die Volksstimme in Erfahrung bringen.

Die Dimension der Bekämpfungsmaßnahmen, um eine EPS-Belastung wie 2018 zu verhindern, steht aber derzeit im krassen Gegensatz zum derzeit zur Verfügung stehenden Budget. Insgesamt hat das Land einen Förderbescheid über 21 711 Euro übergeben. Allerdings, und darauf legt Kraul Wert, wurde eine finanzielle Nachschussoption zugesagt. Wie Kraul zudem anmerkte, sollte es beim Absaugen der EPS-Gespinste zu keinen zeitlichen Verzögerungen kommen, da eine leistungsstarke Fachfirma „Gewehr bei Fuß steht“.

Problematischer verhält es sich mit möglichen Sprüheinsätzen von chemischen Sub-stanzen. Der Drömling ist als Land der tausend Gräben bekannt. Das bedeutet im Fall der EPS-Bekämpfung, dass häufig ein gewisser Abstand zu stehenden Gewässern eingehalten werden muss, in deren Bereich jedoch die Eichenbestände stehen.

Wie aus der EPS-Arbeitsgruppe in Haldensleben zu erfahren war, komme eine EPS-Bekämpfungsmaßnahme durch Aussprühen aus der Luft nicht in Betracht.