Schutz für Herden Zeit für Wolf läuft ab! Risse bei Oebisfelde: Rüde wird zum Abschuss freigegeben
Nachdem ein Wolf aus Niedersachsen auch in der Börde auf Beutezug gegangen ist, steht nun fest: Seine Tage sind gezählt.

Oebisfelde. – Die Tage eines niedersächsischen Wolfsrüden sind offenbar gezählt, wie das Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt meldet.
Das Tier mit der Kennung GW3559m gehöre zum Rudel Wolfsburg und sei bei 13 Übergriffen auf Nutztiere – unter anderem bei Tierhaltungen ohne "wolfsabweisenden Grundschutz" in der Gemeinde Oebisfelde-Weferlingen – nachgewiesen worden, heißt es. In vier weiteren Fällen habe der Rüde außerdem den Mindestschutz überwunden.
Wolf soll abgeschossen werden: Diese Bedingungen müssen erfüllt werden
Nun sei seine "Entnahme" im Landkreis Helmstedt angeordnet worden. Voraussetzung dafür sei allerdings, dass der Wolf erneut bei einem Übergriff genetisch bestätigt werde und dabei einen Herdenschutz in Form eines mindestens 1,20 Meter hohen, elektrifiziertes Netzes überwinde.
Zum Schutz von Wolfswelpen sei ein Abschuss zudem erst nach dem 30. Juni möglich, so eine Sprecherin des Landesamts weiter.
Dass Wölfe geeignete und empfohlene Herdenschutzmaßnahmen überwinden, sei selten und könne in begründeten Fällen eine Entnahme rechtfertigen. In den meisten Fällen hätten sich Elektrozäune als Herdenschutz bewährt und würden deswegen für ganz Sachsen-Anhalt empfohlen.
Wer einen Wolf beobachtet, sollte die Sichtung dem Wolfskompetenzzentrum Iden (WZI) mitteilen, am besten online mit einem Foto oder Video.
Auch Nutztierrisse sollten sofort dem WZI unter der Rufnummer 03939/06486 gemeldet werden. Nachts, an Wochenenden oder Feiertagen ist die Notfallnummer 0162/3133949 erreichbar.