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Großer Festumzug war der Höhepunkt eines dreitägigen Jubiläumsfestes in Kloster Gröningen 1075-jährige Ortsgeschichte auf den Straßen unterwegs

Von René Döring 27.06.2011, 06:44

Die Kloster Gröninger 1075-Jahr-Feier wurde am Wochenende zu einem großen Volksfest. Höhepunkt war ein Festumzug, mit dem am Sonnabendnachmittag die Geschichte des Ortes nachgestellt wurde. Dafür gab es eine Menge Applaus von den vielen Hundert Gästen, die die Straßen säumten.

KlosterGröningen. Kaum war der letzte Umzugswagen durch, da setzte sich die Zuschauerschar flugs in Bewegung. Aber nicht etwa, um sich zurückzuziehen, weiß Gott nicht. Vielmehr, um sich eine Straße weiter den historischen Tross ein zweites Mal anzusehen. Und nach einer neuerlichen Schleife wurden die Umzügler gar ein drittes Mal von den vielen begeisterten Zuschauern am Straßenrand erwartet.

Allen voran marschierten Sven Stiffel und Egbert Hartmann. "Die ersten Klosteraner" stand auf dem Schild, das sie mit sich trugen. Und fürwahr, die beiden Herren waren genau so ausstaffiert, wie Klosterbrüder aus dem 10. Jahrhundert in den Geschichts- büchern daherkommen.

Ganz genau mimten Sven Stiffel und Egbert Hartmann zwei Mönche aus dem Jahr 936. Aus jenem Jahr also, in dem Kloster Gröningen zum ersten Mal urkundlich erwähnt worden ist. Und zwar in der Stiftungsurkunde des Klosters.

Weil das nun 1075 Jahre her ist, haben die Kloster Gröninger am Wochenende ganz groß Jubiläum gefeiert. Aber nicht allein, auch viele Gäste waren gekommen. Ehemalige Kloster Gröninger genauso, wie Bewohner der umliegenden Orte. Und aus Rheinland-Pfalz waren sogar ganz besondere Besucher angereist, nämlich acht Nachfahren der Familie Klamroth, der von Ende des 19. Jahrhunderts bis 1945 das Kloster Gröninger Gut gehörte.

Und diese acht Klamroth-Nachfahren waren vom Höhepunkt des Festes, also vom Festumzug, genauso fasziniert wie alle anderen Zuschauer. Denn was die Organisatoren um Melanie Hecht, Bianka Diedrich und Manuela Müller da mit Unterstützung des ganzen Dorfes auf die Beine gestellt haben, das war wahrlich toll.

Mit großer Liebe zum Detail sind einzelne Entwicklungsetappen des Ortes zu Fuß, in der Kutsche oder auf motorisierten Wagen dargestellt worden. Beispielsweise die Gründung des Klostergutes im Jahr 1200, die Ereignisse im Bauernkrieg 1525, der Verkauf des Klosters an das Halberstädter Domkapitel im Jahr 1614, der Bau der Zuckerfabrik 1846, die Eröffnung der Gaststätte Jacobshöhe 1873, die Zeit der Klamroths, ein großes Volksfest 1937, die Eröffnung von Schule und Kindergarten, die Gründung der LPG "Morgenrot" 1952 oder auch große Brände von 1979 und 1981.

Und gefehlt hat auch nicht das bisher letzte große Geschichtsereignis in Kloster Gröningen. "1075-Jahr-Feier" stand auf dem Schild, das ganz am Ende kreuz und quer durch die Straßen des Jubiläumsortes getragen wurde.