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Brandstiftung Alarmanlage verhindert Katastrophe

In der Nacht zum Dienstag hat ein unbekannter Täter die Eingangstür des Kroppenstedter Museums in Brand gesteckt.

Von René Döring 02.09.2015, 01:01

Kroppenstedt l Heike Wolter hatte ganz schöne Herzklopfen, als sie gestern kurz nach Mitternacht in ihrem Auto saß. „Feuer im Museum“, war die Information, die die Kroppenstedter Museumsleiterin erhalten und sich daraufhin sofort auf den Weg von ihrem Wohnort Hadmersleben nach Kroppenstedt begeben hatte. „Ich hatte mir im Kopf schon das Schlimmste ausgemalt.“

Nicht anders war es Kroppenstedts Bürgermeister Joachim Willamowski auf dem Weg zum Museum gegangen. Auch er hatte schon alles niederbrennen sehen. „Wenn das Feuer den Flur erreicht hätte, dann wäre es auch so gekommen. Weder die Einrichtung in den 20 Räumen noch das Haus selbst wären zu retten gewesen.“

Doch Glück im Unglück. Das Feuer hatte quasi noch mit der massiven Eingangstür zu tun, als der Brand entdeckt worden war. Und zwar vom beauftragten Wachschutz. Denn das Feuer hatte die Alarmanlage ausgelöst. Und da die Wachleute zu diesem Zeitpunkt nicht so sehr weit vom Museum entfernt waren, waren sie auch ganz schnell zur Stelle. Beim Versuch, die Tür zu öffnen, bemerkten sie den Brand und alarmierten die Feuerwehr. Die kam und löschte das Feuer.

Zu diesem Zeitpunkt waren Joachim Willamowski und Heike Wolters schon riesige Steine vom Herzen gefallen. „Das ist zwar auch so eine sehr schlimme Sache, aber es hätte ja noch ganz anders kommen können. Denn hier im Museum befinden sich historische Gegenstände mit einem materiellen, vor allem aber mit einem unschätzbaren ideellen Wert für die Stadt. Wie auch das Museumsgebäude selbst für uns Kroppenstedter ganz wichtig und wertvoll ist“, sagte der noch sichtlich mitgenommene Bürgermeister einige Stunden später im Büro des Museums, in dem der Rauchgeruch noch in der Luft lag. Und da es sich allem Anschein nach um Brandstiftung handelt, kann Willamowski nur mit dem Kopf schütteln: „Wer kommt denn auf solch eine Idee. Das ist doch nicht zu glauben und nachzuvollziehen. Zumal der Brandstifter ja seine Tat sogar direkt unter einen Laterne begangen hat.“

Denn solch eine Laterne befindet sich unmittelbar vor der Eingangstür des Museums. Wo die Polizei auch gleich nachdem das Feuer gelöscht war „ein Behältnis“ sichergestellt hat. „Da war sicher Benzin oder ein anderer Brandbeschleuniger drin“, ist sich Bürgermeister Willamowski sicher.

„Nach den ersten Erkenntnissen versuchten die Täter offenbar die Eingangstür beziehungsweise das Gebäude in Brand zu setzen“, wie die Polizei mitteilt: „Ein Kriminaltechniker hat den Tatort untersucht und fotografiert, sowie Beweismittel sichergestellt. Inzwischen hat die Kripo das Ermittlungen wegen des Verdachts einer Brandstiftung aufgenommen“, teilt die Polizei weiter mit und sucht Zeugen: „Wer hat in den Nachtstunden auffällige Personen, die eventuell Tasche oder Rucksack bei sich hatten, im Bereich des Museums beobachtet?“ Hinweise nimmt die Kripo in Oschersleben oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.“

Dass die Täter gefasst werden, liegt auch im Interesse des Bürgermeisters, der sich aber gestern unter anderem erst einmal darum gekümmert hat, dass ein Gutachter den Schaden feststellt und ein Tischler zunächst eine provisorische und so schnell wie möglich dann auch wieder eine vernünftige Tür anfertigt und einbaut.

„Wir gehen davon aus, dass am 12. September wie geplant der nächste Kaffeenachmittag hier stattfindet und dass das Museum auch am 3. Oktober beim Freikreuzfest den Besuchern zur Verfügung steht, für das ich derzeit eine neue Sonderausstellung vorbereite“, so Heike Wolter.