1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Oschersleben
  6. >
  7. Alte Gröninger Orgel erklingt auf einer CD

Erlös aus dem Verkauf unterstützt Vorhaben des Fördervereins Organum Gruningense Redivivum Alte Gröninger Orgel erklingt auf einer CD

Von Ralf Staufenbiel und Constanze Arendt-Nowak 05.07.2013, 01:12

Eine neue Musik-CD erinnert an die Orgel, die einst im Gröninger Schloss stand. Sie trägt den Titel "Gröningen 1596". Der Erlös des Verkaufs trägt zum Erhalt der Beckorgel in Halberstadt bei.

Gröningen l Musik aus dem ehemaligen Gröninger Schloss erklingt jetzt auf einer Orgel-CD. Der französische Organist Jean Charles Ablitzer hat sie im Jahre 2010 aufgenommen. Eingespielt wurde diese Aufnahme an der 2008 renovierten Fritsche-Treutmann-Orgel in der St.-Levin-Kirche in Harbke. Unter dem Titel "Gröningen 1596" sind Werke von Hans Leo Hassler, Michael Praetorius und Hieronymus Praetorius zu hören.

Von diesen drei Musikern, die an dem bekannten Gröninger Organistentreffen im Jahre 1596 zur Einweihung der berühmten Beckorgel teilgenommen hatten, gibt es einen gedruckten Werkenachlass. Ein umfangreiches Begleitheft zur CD beschreibt in hervorragender Weise die Geschichte der Orgel und ihre Beziehung zum Gröninger Schloss.

Anlass für die Neuauflage ist das Heinrich-Julius-Jahr, das 2013 an historischen Stätten des nördlichen Harzvorlandes begangen wird. Der 20. Juli 2013 ist der 400. Todestag des Herzogs Heinrich Julius von Braunschweig und Lüneburg, Fürst von Braunschweig-Wolfenbüttel und Bischof von Halberstadt. Er hatte einst die als Wunderwerk geltende Beckorgel für die Kapelle in seinem Gröninger Residenzschloss in Auftrag gegeben.

Die überregionale Rolle der Gröninger Schlossorgel hat auch Dr. Holger Brülls vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt 2006 in einer Stellungnahme hervorgehoben. So heißt es beispielsweise in einem siebenseitigen Gutachten und in einer Rede des Wissenschaftlers: "Die außerordentliche prunkvolle Gröninger Orgel, die 1596 vom Halberstädter Orgelbauer David Beck gebaut wurde, gehört im europäischen Maßstab zu den kostbarsten Zeugnissen norddeutscher Orgelkultur aus der Zeit der Spätrenaissance um 1600." Hinsichtlich ihrer orgelbau- und typengeschichtlichen Bedeutung sei sie zweifelsohne sogar das wichtigste Dokument der Orgelbaukunst um 1600 hierzulande und mit einer Bedeutung behaftet, die über die engere regionale Orgellandschaft weit hinausreicht. Weiter war zu lesen: "Die Gröninger Orgel war ihrer ganzen musikalischen und künstlerischen Anlage auf Superlative angelegt und als Prunkstück höfischer Repräsentation gedacht. Als weithin bestauntes Kuriosum wurde sie darüber hinaus zu einer Attraktion in der Frühgeschichte des Kultourismus. Die den Betrachter bedrängende Überfülle von Ornament und figürlichem Schmuck entspricht dem Repräsentationsbedürfnis eines musik- und kunstbesessenen Renaissancefürsten."

Der Förderverein Organum Gruningense Redivivum bemüht sich um das Wiederherstellung der Beckorgel in der Halberstädter Martinikirche. Somit trägt jeder Kauf der CD oder Spende zum Erhalt dieses bedeutsamen Kunstwerkes bei. Die Tonträger sind in "Kerstins Tausend-Dinge-Laden", Am Dalldorfer Weg 22 in Gröningen oder in der Buchhandlung Schönherr in Halberstadt zu erwerben.

Außerdem können beim Förderverein vier attraktiv gestaltete Spenderbriefe zu unterschiedlichen Werten erworben werden. Spenden können auf das Konto 300 005 652 bei der Harzsparkasse (BLZ 810 520 00) eingezahlt werden. Als Verwendungszweck sollte "Spende Beckorgel" angegeben werden und auch die vollständige Anschrift des Spenders sollte nicht fehlen. Die Spenderbriefe werden dann postalisch zugestellt.

www.praetorius-beckorgel.de