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Am Großen Bruch Verschönerung kontra Verfall

Die Gemeinde Am Großen Bruch setzt ein Projekt um. Das Vorgehen an der ehemaligen Pumpenfabrik ungewiss.

Von Yvonne Heyer 27.05.2020, 01:01

Hamersleben/Gunsleben l Trockenen Fußes können seit einiger Zeit die Mieter des Kamp 4 in Hamersleben ihre Wohnungen erreichen. Die Zufahrt des ehemaligen Kindergartens, der schon vor einigen Jahren zu sechs Mietwohnungen umgebaut wurde, ist nun gepflastert. Auf dem Hof führt ein ebenso gepflasterter Weg zu den Hauseingängen.

Vor dem Pflastern wurde eine andere wichtige Aufgabe erledigt: „Ein Regenwasserkanal wurde verlegt, der nun das Oberflächenwasser aufnimmt“, erklärt der Bürgermeister der Gemeinde Am Großen Bruch, Klaus Graßhoff. Die Gemeinde hat 25.800 Euro in dieses Projekt gesteckt.

Mehr als 58.000 Euro fließen in die Sanierung der Straße Üppling in Gunsleben. Schon lange haben sich die Anwohner über den Zustand dieser Schlaglochpiste geärgert. Die ist bereits verschwunden, denn die Sanierungsarbeiten sind im vollen Gange und werden von einer Hornhäuser Baufirma ausgeführt. Die Straße wird in Natursteinverbund gepflastert, wie Klaus Graßhoff berichtet.

Die genannten Maßnahmen finden sich allesamt im Haushalt der Kommune wieder und sind damit abgesichert. Zugleich tragen sie zur Verschönerung der Orte bei. Andererseits gibt es Objekte in den Dörfern, die den Anblick verschandeln und zugleich zur Gefahr werden. Das trifft in Hamersleben auf die ehemalige Pumpenfa-brik im Steinberg zu. Das Areal mit ehemaligem Wohn- und Verwaltungsgebäude sowie Werkhallen gehört der Kommune. Die Gebäude samt Grundstück mit der ehemaligen Holland-Kaufhalle hingegen nicht. Aber auch von diesen Gebäuden geht eine nicht minder große Gefahr aus.

In der Sitzung des Bauausschusses wurde von den Gebäuden im kommunalen Eigentum berichtet, dass es hierfür keine Rettung mehr gibt. Die Dächer fallen in sich zusammen, die würde kein Dachdecker mehr betreten. Aktuell prüfe ein Statiker, ob andere Sicherungsmaßnahmen infrage kommen, oder ob nur der Abriss bleibt.

Bei einem Vororttermin der Volksstimme mit Bürgermeister Klaus Graßhoff werden die Schäden am Gebäude deutlich sichtbar. Klaus Graßhoff zeigt auf heraus,brechende Steine der Außenwände. Sorgen bereitet ihm auch der Balkon des einstigen Wohn- und Verwaltungsgebäudes. „Was ist, wenn der herausbricht?“ Zugleich berichtet er, dass die Dachpappe des desolaten Daches bei Wind auf die angrenzenden Grundstücke, ja bis auf die Bundesstraße, fliegt. „Möglicherweise bleibt nur der Abriss. Da uns die Gebäude in den 1990er Jahren zugeordnet worden sind, müssen wir handeln, also für Sicherungsmaßnahmen oder den Abriss aufkommen“, muss Klaus Graßhoff resümieren. Auf die anderen Gebäude rund um die einstige Holland-Kaufhalle hat der Landkreis ein „wachsames Auge“, müsste im Rahmen der Gefahrenabwehr handeln.