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CDU-Landtagsabgeordnete Brakebusch hatte Unternehmer zu Stammtisch eingeladen Arena-Chef: "Wir müssen in der Region zusammenhalten"

Von Mathias Müller 30.07.2011, 06:30

Zur Sommertour durch ihren Wahlkreis hatte die CDU-Landtagsabgeordnete Gabriele Brakebusch aus Harbke am Donnerstag Sachsen-Anhalts Wissenschafts- und Wirtschaftsministerin Birgitta Wolff (CDU) nach Oschersleben eingeladen. Stationen der Tour waren die Motorsport Arena und ein Unternehmerstammtisch in Oschersleben.

Oschersleben. "Wir brauchen mehr Unternehmer, die die Motorsport Arena Oschersleben unterstützen", sagte am Donnerstag die CDU-Landtagsabgeordnete Gabriele Brakebusch aus Harbke in einer Lounge über der Boxengasse auf dem Gelände der Renn- und Teststrecke vor den Toren Oscherslebens. Gleichwohl sei es wichtig, die Bedenken von Arena-Gegnern wegen des Lärms ernstzunehmen. Brakebusch hatte Sachsen-Anhalts Wissenschafts- und Wirtschaftsministerin Birgitta Wolff zur Sommertour durch ihren Wahlkreis eingeladen. Zusammen mit selbständigen Unternehmern aus der Region machten Brakebusch und Wolff zuerst Station in der Motorsport Arena.

Dort hörten sie von Arena-Geschäftsführer Thomas Voss, dass die Renn- und Teststrecke in ihrem 15. Betriebsjahr schwarze Zahlen schreibe und zusammen mit dem Hotel der Rennstrecke einen Umsatz von etwa acht Millionen Euro im Jahr erwirtschafte. 280 Tage des Jahres sei die Strecke mit Rennen, Tests der Automobilindustrie sowie Trainingsveranstaltungen ausgelastet. 70 festangestellte Beschäftigte kümmern sich um den ordnungsgemäßen Betriebsablauf, zusammen mit Saisonkräften sind an Rennwochenenden bis zu 400 Leute im Einsatz.

"Wir müssen in der Region zusammenhalten", sagte Voss zu den Unternehmern, die die Sommertour von Brakebusch begleiteten. Dass sich die Arena im Landkreis Börde heimisch fühle, zeige sich daran, dass die Renn- und Teststrecke nach den Angaben ihres Geschäftsführers jährlich Aufträge im Wert von 1,5 Millionen Euro an Firmen aus der Region vergebe.

"Die Woller verlassen Sachsen-Anhalt"

Dennoch spüre auch die Motorsport Arena, dass die Situation auf dem Ausbildungsmarkt schwieriger werde. "Wir haben Probleme, unsere jährlich 12 bis 15 Ausbildungsplätze, gerade in der Gastronomie, mit geeigneten Bewerbern zu besetzen", monierte Voss.

Das Thema Nachwuchs bewegte auch die Teilnehmer des von Gabriele Brakebusch angeregten Unternehmerstammtischs in Oschersleben. "Die Woller verlassen Sachsen-Anhalt in Richtung der alten Bundesländer", zeigte Georg-Friedrich Oelze, Inhaber der Völpker Spezialprodukte GmbH, eine ungünstige Entwicklung auf. Es müsse im Osten mehr geeignete Arbeitsplätze geben, die den hochqualifizierten Hochschulnachwuchs dazu bewegen würden, hier zu bleiben. Es gelte, das geistige Potenzial zu nutzen, weshalb das Völpker Unternehmen seit zehn Jahren mit der Universität Halle zusammen arbeite. Die Spezialprodukte GmbH, vormals Montanwachsfabrik, beschäftigt 100 Menschen und exportiert 80 Prozent ihrer Erzeugnisse in 80 Länder.

Frank Dräger, Geschäftsführer von Schubert Motors, forderte eine bessere Ausbildung der Schüler, was bereits mit der Vorbildwirkung ihrer Lehrer beginne. "Wir lassen lieber Stellen frei, als sie mit Schülern, die schlechte Leistungen haben, zu besetzen", verdeutlichte er.

Den Fachkräftemangel beklagte auch Marion Thiele, geschäftsführende Gesellschafterin der IGS Development GmbH Harbke. "Wir benötigen technische Produktdesigner und finden sie nicht", sagte sie und befürwortete den Ansatz von Wissenschafts- und Wirtschaftsministerin Birgitta Wolff, die Internetportale der Universitäten Sachsen-Anhalts mehr für die Nachwuchsgewinnung zu öffnen.

"Wir haben keinen Grund zum Jammern"

"Wir haben keinen Grund zum Jammern, wir haben aber auch noch nicht alles erreicht", sagte CDU-Landratskandidat Hans Walker, der als Geschäftsführer der Oschersleber Wohnungsbau- und Verwaltungsgesellschaft Oschersleben, und aus vorherigen selbständigen Tätigkeiten über unternehmerische Erfahrung verfügt. Für ihn habe der Landkreis Börde ein großes Potenzial bei der wirtschaftlichen Entwicklung. Dabei gelte es, Netzwerke zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zu knüpfen. Den Landkreis sehe Walker dabei als Koordinator, da "die Kommunen unter sich Wettbewerber sind, aber die Rahmenbedingungen, die der Kreis zu schaffen hat, müssen stimmen".

"Die Stadt Oschersleben freut sich, dass es Investoren gibt, die bereit sind, hier zu investieren", bekundete die stellvertretende Bürgermeisterin Christiane Klare. Trotz klammer Kassen sei die Stadt bemüht, Ansiedlungswünsche von Firmen zu unterstützen. Im Rathaus stehe Wirtschaftsförderer Christian Reimann als Ansprechpartner zur Verfügung.