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Bahnhofssanierung Atrium zeigt sich im neuen Gewand

Die große Wandlung des Oschersleber Bahnhofs läuft langsam an. Schon jetzt hat das historische Gebäude eine neue Gestalt angenommen.

Von Yvonne Heyer 30.09.2017, 01:01

Oschersleben l Schon seit einigen Wochen sind am historischen Oschersleber Bahnhof Handwerker zugange. Rein äußerlich sind diese nicht zu sehen, denn sie spielen sich im Innern, im einstigen Innenhof, auch Atrium genannt, ab. Aktuell sind Stahlbauarbeiten im vollen Gange. Sie dienen der Vorbereitung der Errichtung des neuen Glasdaches. Ein mittlerer Träger ist historisch und wird aus Gründen des Denkmalschutzes erhalten. Die neuen Träger bilden ein Auflager für das neue Dach, das im November dort seinen Platz einnehmen wird. „Die Arbeiten an der Fassade und den Fenstern des Innenhofes läuten die grundhafte Sanierung des Alten Bahnhofs mit einer funktionalen Umnutzung ein“, erklärt Bewos-Geschäftsführer Thomas Harborth.

Lange Zeit war der Bahnhof und die Fläche der ehemaligen Bahnlinie nach Braunschweig vollkommen unbeachtet. Die Bewos-Ideen zur Umnutzung und Umgestaltung wurden jahrelang kontrovers diskutiert. Dennoch wurden Fördermittel beantragt und Ende 2016 durch die Stadt Oschersleben das Land Sachsen-Anhalt und des Bundes in Höhe von ca. 2,7 Millionen ausgereicht. „Es entsteht damit mitten in der Stadt ein Geschäftshaus, das nach derzeitiger Planung die Geschäftsstelle der Bewos und weitere Dienstleister beherbergen soll. Es gibt zudem bereits weitere Anfragen von Mietinteressenten, die eine Fläche im Erdgeschoss anmieten möchten“, erklärt Harborth. Zugleich betont er, dass die Sanierung des Alten Bahnhofs nichts mit dem geplanten Bau einer neuen Schwimmhalle auf dem angrenzenden Areal zu tun hat.

Am 1. März 2018 sollen die eigentlichen Bauarbeiten zur Umgestaltung des Bahnhofs beginnen. Das geplante Bauvolumen insgesamt liegt bei 3,8 Millionen Euro. Die Planung der Arbeiten habe auch deshalb so lange gedauert, da der Denkmalschutz ein Wörtchen mit zu reden hatte.

Der historische Bahnhof, genauer gesagt, die Empfangshalle aus dem Jahr 1843, ist eines der ältesten Bahnhofsgebäude Deutschlands. Der Bahnhof ist durch den ehemaligen Betrieb zweier Bahnlinien nach Braunschweig bzw. Halberstadt eine symmetrische Anlage mit doppeltem Flaggenturm. Im Nord- wie im Südflügel gab es früher je eine Zollstation und einen Fahrkartenschalter. Das Königreich Preußen und das Herzogtum Braunschweig gehörten damals unterschiedlichen Steuer- und Zollvereinen an. Somit waren beim Umsteigen in Oschersleben Grenz- und Zollkontrollen erforderlich.