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Corona-Krise Besucherverkehr wird eingeschränkt

Die Stadt Oschersleben ergreift Maßnahmen. Unter anderem soll der Besucherverkehr in der Verwaltung eingeschränkt werden.

Von André Ziegenmeyer 16.03.2020, 01:00

Oschersleben l Als Reaktion auf die aktuelle Lage hat die Stadtverwaltung mehrere Mitteilungen veröffentlicht. Darin heißt es: „Angesichts der zunehmenden Ausbreitung des SARS-CovV-2 (Coronavirus) kommen große Herausforderungen auf uns zu.“ Zwar sei im Stadtgebiet noch kein entsprechender Fall nachgewiesen. Aber es sei „aufgrund der bisherigen Lageentwicklung nur eine Frage der Zeit, bis auch unsere Stadt betroffen ist“. Die verbleibende Zeit müsse daher so gut wie möglich zur Vorbereitung genutzt werden.

In diesem Zusammenhang empfiehlt die Stadt die Vermeidung von nicht erforderlichen, persönlichen Kontakten. Darüber hinaus wird die Einhaltung der Handhygiene sowie die Beachtung der „Hust- und Niesettikette“ empfohlen. Weiter heißt es: „Zusätzlich zu den ganz persönlichen Vorbeugemaßnahmen sind auch die Städte und Gemeinden gefordert, das gesellschaftliche Leben zu organisieren und an die Erfordernisse anzupassen. Dazu gehört auch, dass Veranstaltungen der Stadt Oschersleben auf ihre Notwendigkeit und mit der Durchführung verbundene Risiken geprüft werden.“

Der Fachbereich Ordnung und Sicherheit weist externe Veranstalter darauf hin, dass sie alle Erfordernisse für den Schutz der Besucher zu beachten haben - und zwar zusätzlich zur Genehmigung durch das Gesundheitsamt des Landkreises Börde. „Zudem werden Besucherfragebögen in der nächsten Zeit obligatorische Auflage werden“, informiert die Stadt.

Als weiterer Schritt soll der Besucherverkehr in den Verwaltungsgebäuden auf „das zwingend erforderliche Maß reduziert werden“. Das heißt konkret: Bürger sollen die betreffenden Häuser und Büros nur aufsuchen, wenn es wirklich notwendig ist. Auch dies helfe dabei, mögliche Ansteckungen zu vermeiden. Wörtlich erklärt die Stadt: „Alle durch die Stadt Oschersleben ergriffenen Maßnahmen dienen einzig und allein der Vermeidung unnötiger Risiken für die Einwohnerinnen und Einwohner unserer Stadt. Da die Verwaltungsgebäude als teilweise stark frequentierte Orte durch eine Vielzahl an möglichen Kontakten auch ein größeres Risiko der Verbreitung des Virus bieten, soll diese Gefahr soweit möglich reduziert werden.“ Für den Fall, dass Bürger die Verwaltung besuchen wollen, werden sie gebeten, vorher anzurufen und einen Termin abzusprechen. Die zentrale Nummer der Stadt ist die 03949/912 0.

Tatsächlich hat die Stadt auf ihrer Internetseite eigens einen „Besucherleitfaden“ veröffentlicht. Darin heißt es unter anderem, dass Menschen mit Erkältungssymptomen derzeit keinen Zutritt zum Rathaus haben. „Auch hier sind wir auf Ihre Mitarbeit angewiesen, um Einwohner und Bürger zu schützen“, führt die Verwaltung aus.

Sollte die Anwesenheit eines Bürgers zur Bearbeitung eines Anliegens nötig sein, wird derjenige gebeten, seine Hände zu desinfizieren. Ein entsprechendes Mittel werde am Rathauseingang bereitgestellt. Abschließend heißt es seitens der Verwaltung: „Seife schützt Sie: Bitte waschen Sie sich regelmäßig und sehr sorgfältig die Hände mit Seife in den allgemein zugänglichen Besucher-WCs.“

Darüber hinaus gibt es eine persönliche Mitteilung des Bürgermeisters. Er erklärt: „Wir treffen Entscheidungen und diese fallen nicht leichtfertig. Wir alle werden erst später sehen, ob sie richtig oder falsch sind. Aber es ist immer noch besser, etwas zu tun als zuzugucken und nichts zu tun, um hinterher zu sagen, wir hätten etwas tun müssen! Wir können auch gut damit umgehen, wenn die Maßnahmen als überzogen angesehen werden.“

Im weiteren Verlauf betont Benjamin Kanngießer: „Von vielen Seiten hört man gerade von Jüngeren, dass sie vom COVID-19 nicht betroffen sind und es für sie keine Gefahr darstellt. Das mag sein. Aber was ist mit unseren älteren und geschwächten Mitmenschen? Ich bin der festen Überzeugung, dass es unser aller Aufgabe ist, gerade die Risikogruppen zu schützen und dafür zu sorgen, dass wir die Pandemie in Grenzen halten. Gerade die Älteren sind es, denen wir das schuldig sind. Sie sind diejenigen, die dieses Land aufgebaut haben und nebenbei noch die Eltern und Großeltern derer, die sich heute nicht angesprochen fühlen.“

Weitere Einzelheiten sowie aktuelle Informationen gibt es unter www.oscherslebenbode.de.