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Coronavirus Werden Kontaktsperren eingehalten?

Wie geht die Gemeindeverwaltung der Westlichen Börde mit der Kontaktsperre um? Wie ist der Verwaltungsalltag geregelt?

Von Yvonne Heyer 07.04.2020, 15:42

Gemeinde Westliche Börde l Auf der Internetseite der Verbandsgemeinde gibt es für alle Bürger und auch Angestellte eine klare „Ansage“. Die Verwaltung hat allen Personen, die aus Risikogebieten zurück gekommen sind oder grippeähnliche Symptome zeigen, Hausverbot in allen Einrichtungen der Verbandsgemeinde Westliche Börde und für die Verwaltungsgebäude erteilt. Der Besucherverkehr in der Verwaltung ist beschränkt, alle öffentlichen Veranstaltungen abgesagt, öffentliche Plätze geschlossen und die Betreuung der Kinder, bis auf eine Notbetreuung eingestellt.

Einige Mitarbeiter der Verwaltung wurden ins Home Office geschickt, jedoch nicht überall stehen Leitungskapazitäten mit der nötigen Bandbreite zur Verfügung. Spezielle bauliche Veränderungen, um die Mitarbeiter zu schützen, wurden in den Verwaltungsgebäuden in Gröningen und in Hamersleben nicht vorgenommen. „Durch die Beschränkung und das Hausverbot soll ausgeschlossen werden, dass kranke Menschen die Verwaltung besuchen. Des Weiteren ist der Besucherverkehr aufgrund der Beschränkungen unserer Dienstleistungen stark reduziert. Gemeinschaftsbereiche werden noch intensiver gereinigt“, erklärt Verbandsgemeindebürgermeister Fabian Stankewitz.

Beratungen würden nur noch stattfinden, wenn sie unumgänglich sind. Dabei werde die Teilnehmerzahl so gering wie möglich gehalten.

„Auch werden Beratungen, wie beispielsweise Bauberatungen, ins Freie verlegt. Auch die Möglichkeiten von Video- und Telefonkonferenzen wurden bereits genutzt. Aktuell haben wir einen Grundstücksverkauf in der Stadt Gröningen zur schriftlichen Beschlussfassung gegeben. Im Verbandsgemeinderat ist der Vertrag nach Kommunalverfassungsgesetz in einer schriftlichen Abstimmung“, erklärt Stankewitz. Ein letzter Hauptausschuss hatte diesen noch vorberaten. Die Sitzung habe unter strengen Abstandsregelungen stattgefunden.

Geplante Projekte, für die die Auftragsvergaben anstehen, seien nicht in Gefahr. Vergaben seien laut Hauptsatzung in der Westlichen Börde ohnehin nicht in den Räten zu beraten und zu beschließen. „Aktuell ist die Aufnahme des Sitzungsdienstes nach dem 19. April geplant. Dafür werden wir Räume wählen, in denen wir die erforderlichen Abstände einhalten können“, berichtet der Verbandsgemeindebürgermeister.

Noch ist nicht abschätzbar, welche Auswirkungen die Corona-Pandemie finanziell auf die Kommunen haben wird. Alle vier Mitgliedsgemeinden werden betroffen sein. „Bis die Summen abschätzbar sind, habe ich für die Verbandsgemeinde eine Haushaltssperre verhängt und auch die Bürgermeister der Mitgliedsgemeinden darum gebeten, diese für ihre Gemeinde auszusprechen“, weiß der Bürgermeister weiter zu berichten.

Die Verwaltung sei nach wie vor leistungsfähig. Aktuell werde in vielen Bereichen die Chance genutzt, Rückstände abzubauen. So würden jetzt beispielsweise Protokolle aus dem Vorjahr geschrieben.

Die Regionalbereichsbeamten der Verbandsgemeinde, Michael Bölke und Steffen Richter, kontrollieren zwei bis dreimal pro Woche gemeinsam mit dem Ordnungsamt das Einhalten der Kontaktsperren. Dabei werden Spielplätze, Friedhöfe und öffentliche Plätze kontrolliert. „Das werden wir auch über Ostern tun“, erklärt Steffen Richter.

Er drehe täglich eine Runde durch die Orte der Verbandsgemeinde. „Bislang gab es keinerlei Verstöße“, berichtet Steffen Richter.