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Gemeinwesen Die Stadt Oschersleben zeichnet Ehrenamtliche aus

Wer sich ehrenamtlich engagiert, investiert viel Zeit und Kraft. Viele Bereiche des gesellschaftlichen Lebens würde ohne diese Form des Einsatzes gar nicht funktionieren. Um sich zu bedanken, hat die Stadt drei Ehrenamtspreise verliehen.

Von André Ziegenmeyer 17.06.2021, 12:12
Bürgermeister Benjamin Kanngießer (links), der Stadtratsvorsitzende Wolfgang Nehring (rechts) und die Preisträger. Christine Peter ist die Zweite von links. Neben ihr ist Martina Reuscher zu sehen. Die Herren in schwarz gehören zu „M.A.DE. For Kids“.
Bürgermeister Benjamin Kanngießer (links), der Stadtratsvorsitzende Wolfgang Nehring (rechts) und die Preisträger. Christine Peter ist die Zweite von links. Neben ihr ist Martina Reuscher zu sehen. Die Herren in schwarz gehören zu „M.A.DE. For Kids“. Foto: André Ziegenmeyer

Oschersleben l „Ein Ehrenamt kann bekannt machen. Aber oft ist es mit unauffälliger Arbeit verbunden, die im Hintergrund dafür sorgt, dass umfangreiche Projekte oder Ideen auch verwirklicht werden können“, erklärte Oscherslebens Bürgermeister Benjamin Kanngießer. Ohne dieses Engagement gehe es nicht.

Mit Blick auf das Publikum ergänzte er: „Selbst viele der hier anwesenden Ehrenamtler wären sicher erstaunt, wo überfall mit viel Herzblut und Hingabe, mit hohem Engagement und Aufwand Menschen für andere tätig sind – ohne eine Gegenleistung zu erwarten.“ Denn in Oschersleben gebe es viele Ehrenamtliche.

Der Ehrenamtspreise biete die Möglichkeit, sich zu bedanken und öffentlich auf die Bedeutung dieses Engagements hinzuweisen. Wie der Bürgermeister erläuterte, war es bereits die vierte Preisverleihung. Allerdings fand sie unter besonderen Umständen statt.

Normalerweise werde der Preis am Tag des Ehrenamtes, also am 5. Dezember, verliehen, so Kanngießer. Das war letztes Jahr wegen der Corona-Pandemie nicht möglich. Deshalb wurde die Veranstaltung am Mittwochabend bei strahlendem Sonnenschein auf dem Gelände hinter der Burg nachgeholt. Und aus diesem Grund handelte es sich auch noch um den Ehrenamtspreis 2020.

In diesem Zusammenhang sagte der Bürgermeister: „Ehrenamt wird sich leider aufgrund der Einschränkungen oft neu finden müssen.“Lange Zeit seien Kontakte, Trainings oder auch Zugangsmöglichkeiten fast vollständig zum Erliegen gekommen. Die Menschen neu zu begeistern, sei eine große Herausforderung. Daher sei es die Aufgabe der Politik und der Verwaltung, die Arbeit der Vereine und Ehrenamtlichen zu erleichtern und zu fördern.

Abschließend sagte der Bürgermeister in Richtung aller Ehrenamtlichen: „Danke, dass Sie sich einmischen. Danke, dass Sie mitmischen und sich in Oschersleben engagieren.“

Die erste Preisträgerin des Abends war Christine Peter. Die Laudatio hielt Stadtratsmitglied Olaf Pankow. Wie er erklärte, ist Christine Peter bereits seit fast 20 Jahren Mitglied der Feuerwehr. Davon befinde sie sich 15 Jahre im aktiven Dienst. Vor allem aber erhalte sie den Preis „für ihre überzeugende und engagierte Arbeit für unsere zehn Jugend- und zwei Kinderfeuerwehren, deren Arbeit sie als Stadtjugendwartin koordiniert und vorantreibt. „Wir alle wissen, dass im ländlichen Raum und damit auch bei uns die Nachwuchsförderung eine nicht ganz leichte Angelegenheit ist“, führte Olaf Pankow aus. Es brauche viel Herzblut und Begeisterung. „Wenn es dann gelingt, die jungen Menschen in unseren Kinder- und Jugendfeuerwehren mit dieser Begeisterung anzustecken, dann ist das ein besonderer Gewinn – nicht nur für unsere Preisträgerin selbst, sondern vor allem für uns alle“, so Pankow.

Der zweite Preis ging an den Verein „M.A.DE. For Kids“ mit Sitz in Hornhausen. Wie Laudator Philipp von Hoff erklärte, handelt es sich um eine gemeinnützige Organisation, die sich vor allem für Kinder und Jugendliche in schwierigen Situationen sowie für ihre Angehörigen stark macht. „M.A.DE. For Kids“ unterstützt Vereine, Gruppen, Institutionen, aber auch Einzelpersonen. Eine besondere Rolle spielen dabei die Stiftung Elternhaus am Universitätsklinikum Magdeburg und der Kampf gegen Krebs. Aber das ist nicht alles. Der Verein organisiert auch zahlreiche Veranstaltungen, oft als Benefiz. Besonders bekannt sind die „Rock & Metal Dayz“ in der Motorsport Arena. Zu Beginn der Pandemie setzte sich der Verein auch dafür ein, dass binnen kurzer Zeit viele Behelfsmasken genäht und an Oschersleber verteilt werden konnten. Mittlerweile hat „M.A.DE. For Kids“ mehr als 100 Mitglieder in ganz Deutschland.

Der dritte Preis ging an Martina Reuscher. Dieses Mal hielt Stadtratsmitglied Nico Haase die dazugehörige Rede. Wie er erklärte, hat Martina Reuscher zunächst an der Pieck-Schule, als an der Oberschule VI, unterrichtet. Später sei sie nach Egeln gewechselt. Mittlerweile befinde sich die Preisträgerin seit acht Jahren im Ruhestand. Damit habe ihr Engagement aber noch lange kein Ende gefunden. Heute sei Martina Reuscher an der Oschersleber Goethe-Schule aktiv. Dort leite sie zum Beispiel die Arbeitsgemeinschaft Kreatives Gestalten. Außerdem habe sie sich am Aufbau der Schulbibliothek beteiligt. Die 68-Jährige stelle den Kindern Bücher vor und wirke beim Wettbewerb „Lesekönig“ als Jurymitglied mit. Nicht zuletzt helfe sie bei der Vorbereitung und Durchführung verschiedener Veranstaltungen – und zwar „wo immer eine helfende Hand gebraucht wird“, so Nico Haase.

Als Moderator führte Jens Bittner von JonnyB Music durch den Abend. Die musikalische Gestaltung übernahm die Musikschule „Kurt Masur“. Dabei traten Clara Julius, Paula Schmidt, Andy Maurice Behrendt und Eike Kullak auf. Wie Benjamin Kanngießer informierte, nimmt die Stadtverwaltung bereits Vorschläge für den Ehrenamtspreis 2021 entgegen. Dann soll die Verleihung wieder am 5. Dezember stattfinden.

Lehrer und Schüler der Kreismusikschule „Kurt Masur“ sorgten für einen würdigen musikalischen Rahmen.
Lehrer und Schüler der Kreismusikschule „Kurt Masur“ sorgten für einen würdigen musikalischen Rahmen.
Foto: André Ziegenmeyer
Laudator Nico Haase (links) besuchte Martina Reuscher erst im Publikum, ehe er sie auf die Bühne bat.
Laudator Nico Haase (links) besuchte Martina Reuscher erst im Publikum, ehe er sie auf die Bühne bat.
Foto: André Ziegenmeyer