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Dorfjubiläum Jubelfeier mit Glühwein und Pudelmütze

Ein erlesener Moment enormer Dorfgemeinschaft hat zum Sonntag hin das tausendjährige Bestehen Hötenslebens eingeläutet.

Von Ronny Schoof 13.01.2016, 00:01

Hötensleben l Das angekündigte Vorhaben des „Reinfeierns auf dem Sportplatz“ haben die Hötensleber vollauf erfüllt: Am Sonnabendnachmittag hatte die Geburtstagsparty auf dem Sportplatz begonnen, verhalten noch und mit technischer Wegbereitung für den Abend; Glockenschlag zwölf dann wurde das Dorf – gründend auf die urkundliche Ersterwähnung vom 10. Januar 1016 – nach offizieller Lesart 1000 Jahre alt. Punkt Mitternacht stimmte die versammelte Fetenschar im Sportlerheim spontan ein bebendes „Happy Birthday“-Ständchen auf ihre Gemeinde an. „Zugegeben, es waren gewiss die wenigsten noch völlig nüchtern“, beschreibt Hötenslebens „Eventmanager“ Thomas Malcher den nächtlichen Höhepunkt, „aber es war einfach ein toller Moment, in dem sich vom Punkrocker bis zum Rentner alle in den Armen gelegen haben und der noch mal eine Riesensause bis in die Morgenstunden eingeläutet hat.“

Der Bürgermeister, dem der Sportplatz ohnehin wie ein zweites Zuhause ist, war vor diesem feierlichen Hintergrund den ganzen Tag auf den Beinen: „Um viertel zehn vormittags habe ich mich auf den Weg hoch gemacht, gegen drei Uhr morgens lag ich dann völlig erledigt in meinem Bett“, fasste Horst Scheibel sein Tagesprogramm zusammen und fügte augenzwinkernd an: „In meinem Alter ist das schon eine gehörige Anstrengung, aber das ist eben auch das Los desjenigen mit der Schlüsselgewalt.“

Für den Auftakt ins Hötensleber Festjahr fand Scheibel nur lobende Worte: „Zunächst gilt allen Helfern großer Dank. Es ist ja eigentlich ein harter Kern von Leuten, der sich bei solchen Veranstaltungen immer wieder vor den Karren spannt – und das ist viel, viel wert. So ist es auch gelungen, diese winterliche Jubiläumsveranstaltung von vorn bis hinten glatt und zum Wohlgefallen aller über die Bühne zu bringen.“ Der Sportplatz war nach Scheibels Meinung als Örtlichkeit weise gewählt: „‚Wir hatten auch überlegt, auf dem Schützenplatz zu feiern, aber da hätte es keine Unterstellmöglichkeit gegeben, falls das Wetter nicht mitgespielt. Im Sportlerheim dagegen bekommt man schnell mal 120 Leute unter.“

Auch Thomas Malcher zollte den Mitwirkenden hinter den Kulissen und in den Verkaufsbuden Respekt: „Sie haben in der Kälte gestanden und das ganze Drumherum begleitet.“ Er schätzt, dass im Laufe des Tages/der Nacht „um die 400 Besucher mit uns gefeiert haben“. Das habe nicht nur zu der erhofften stimmungsvollen Geburtstagsparty beigetragen, „sondern gab, wie es aussieht, nochmals einen ordentlichen Schub aufs Festgeldkonto.“ Den Gastronomie-Erlös nämlich verwendet die Gemeinde direkt wieder für die kommenden Jubiläumsfeierlichkeiten. „Eventuell schieben wir jetzt noch einen Tanz in den Mai ein“, so Malcher, wir werden das auf jeden Fall mal abklopfen.“ Horst Scheibel dazu: „Es wurde der Wunsch an uns herangetragen, so eine Veranstaltung noch mal später im Jahr und dann vielleicht auch wiederkehrend aufzuziehen.“ Nachschlag also nicht ausgeschlossen.

Fixiert sind bereits die Höhepunkte am letzten Mai- sowie am ersten Juni-Wochenende mit dem Feuerwehr-Jubiläum, einem Mittelalterfest und dem Schultreffen. „Das wird eine besondere Herausforderung“, so Scheibel, „aber wir sind ein recht großes Dorf und wollen die 1000 auch groß feiern.“