Regelmäßige Kontrollen und Datenabgleich der Ämter Gemeinde und Bauaufsicht haben Sülzetal-Ruinen fest im Blick
In beinahe jedem Ortsteil der Gemeinde Sülzetal lassen sich "Ruinen", nicht mehr genutzte Gebäude, finden, die das Ortsbild verschandeln. Die Gemeinde hat diese Gebäude in Zusammenarbeit mit dem Bauordnungsamt des Landkreises im Blick. Ein besonderes "Problemkind" befindet sich in Bahrendorf.
Sülzetal l Nicht nur in Vorbereitung des Lichterfestes wird das Areal rund um das Männeken Piss und am Dorfteich von den Bürgern Bahrendorfs und des Heimatvereins in Schuss gehalten. Und angesichts der gepflegten Grünanlagen und Häuser fällt ein Gebäude in der Schlossstraße 10 besonders aus der Reihe: die ehemalige Gaststätte Roseburg. Sie fand zwar vor Jahren einen neuen Besitzer, jedoch hat dieser nichts zur Rettung der Gebäudesubstanz getan. Somit ist inzwischen das Dach eingestürzt. Die Ruine verschandelt die ganze Straßenansicht, das hat neulich ein Gast am Rande des Lichterfestes in Bahrendorf festgestellt.
"Was unternimmt eigentlich die Gemeinde zur Gefahrenabwehr an der Ruine Gaststätte Roseburg?" fragte in diesen Tagen Monika Knop (Fraktion "Mitte") in der Gemeinderatssitzung nach. Bauamtsleiter Fred Fedder betonte, dass die Gemeinde nicht zuständig sei, aber eng mit dem Bauordnungsamt des Landkreises als zuständige Behörde eng zusammenarbeite. In regelmäßigen Abständen würde ein Abgleich der "Akutmeldungen" erfolgen. Von 2009 beginnend gab es acht derartige Akutmeldungen, fünf davon haben sich inzwischen erledigt. Vor kurzem habe es für die einstige Gaststätte Roseburg einen Eigentümerwechsel gegeben, berichtete Fred Fedder dem Gemeinderat weiter. "Es wurden Sicherungsmaßnahmen veranlasst. Wir erhielten zudem die ernsthafte Zusage, dass der neue Eigentümer an weiteren Sicherungsarbeiten interessiert ist", so Fred Fedder. "Die zur dringenden Gefahrenabwehr erforderlichen Maßnahmen wurden von der Eigentümerin nach Aufforderung durch die Bauaufsicht durchgeführt. Dazu gehört, dass die Fassade im Eckbereich mit einem Netz gesichert wurde und Teile des eingestürzten Daches abgenommen wurden. Gegenwärtig besteht keine akute Gefahr, das Objekt ist jedoch in ständiger Beobachtung durch die Bauaufsicht", teilt Birgit Schulze vom Bauordnungsamt des Landkreises zusätzlich mit.
In Langenweddingen hat sich ebenfalls eine einstige Gaststätte zum Sorgenkind entwickelt. Am Gebäude, bekannt als Gaststätte Iten, Am Renneberg 18, wurden durch das Bauordnungsamt in der Vergangenheit Gefahrenabwehrmaßnahmen durchgeführt. "Es erfolgen ständige Kontrollen, um im Fall einer Veränderung des Bauzustandes wieder tätig zu werden", teilt Birgit Schulze weiter mit. Die Volksstimme leitete den Hinweis von Anwohnern, dass möglicherweise Kinder über die rückwärtige Hausfront in das Haus gelangen könnten, weil das Grundstück nicht entsprechend abgesperrt ist, an das Bauordnungsamt weiter. Die Behörde will dies zum Anlass nehmen, nochmals vor Ort zu kontrollieren.
Monika Knop hatte in ihrer Anfrage an Fred Fedder zum Thema "Ruinen" auch nachgehakt, ob es denn für Besitzer derartiger "Ruinen" nicht Fördermittel für den Abriss gäbe. "Wir haben alle Eigentümer über die Fördermöglichkeiten aus dem Stadt-Umbau-Programm ¿Ost\' informiert", so Fred Fedder.