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Kirche Jugendliche aus dem Sülzetal freuen sich über ihre Konfirmation

Von Udo Mechenich Aktualisiert: 20.4.2021, 09:21
In der Kirche ?Sankt Georg? in Langenweddingen stellen sich die diesjährigen Konfirmanden bei einem Gottesdienst der evangelischen Kirchengemeinde vor.
In der Kirche ?Sankt Georg? in Langenweddingen stellen sich die diesjährigen Konfirmanden bei einem Gottesdienst der evangelischen Kirchengemeinde vor. Foto: Udo Mechenich

Sülzetal. Nach zwei Jahren Konfirmandenunterricht stellten sich am vergangenen Sonntag sieben Jugendliche aus dem Sülzetal der Kirchengemeinschaft vor.

Der Hauptzweck des Unterrichts für die Konfirmanden ist es, christliche Gemeinschaft zu erleben. „Anders als der Religionsunterricht in der Schule geht es hier um möglichst viel Beteiligung, möglichst viel sehen, wo die Kirchengemeinschaft lebt; Seniorenarbeit, Kindergruppen und Gottesdienst. Das ist unser Anspruch an diesen Unterricht“, erklärt der Pfarrer im evangelischen Kirchspiel im Sülzetal, Raimund Müller-Busse, „hier geht es um das Hineinwachsen in die Kirchengemeinde.“

Gerade das sei jedoch bei so einer Zersplitterung, wie es sie im Sülzetal mit all seinen Dörfern und Schulen gebe, sehr schwierig. Die Jugendlichen würden sich außerhalb des Unterrichts kaum sehen, sagte Müller-Busse. Hinzu kämen aktuell auch noch die Beschränkungen zur Eingrenzung des Corona-Viruses. „Der Unterricht hat den Jugendlichen aber dennoch die Möglichkeit geboten, andere kennenzulernen. Sie haben gemerkt, dass es im Sülzetal auch noch andere Altersgenossen gibt, die zur Kirche halten. Dass es nicht nur die älteren Menschen sind, die in die Kirche gehen.“

Natürlich stünden aber auch die Riten des christlichen Glaubens und deren Bedeutung auf dem Unterrichtsprogramm, so Müller-Busse. „So beispielsweise die Taufe. Die Mädchen und Jungen sind getauft, können sich aber nicht mehr daran erinnern. Jetzt erfahren sie, warum sie als Kinder getauft wurden. Das Abendmahl und der Gottesdienst standen natürlich auch auf unserem Themenplan. Ebenso haben wir uns mit biblischen Themen beschäftigt. Was bedeuten die Geschichten, die über 2000 Jahre alt sind, für das Hier und Heute?“

So gab Müller-Busse in diesem Gottesdienst den sieben Konfirmanden drei Grundsätze mit, wodurch sie ihren christlichen Glauben auch täglich tatsächlich leben können. Dies sei erstens die Aufopferung für andere, die Hilfe brauchen. Zweitens müssten sie der sein, der sie auch wirklich sind. Und drittens könnten sie die Offenheit Jesu für neue Erfahrungen, für neue Menschen als Vorbild nehmen. „Biblische Worte sind oft schwierig. Der Kern der Botschaft jedoch einfach: Wir können immer zurück zum Hirten, der uns beschützt.“

Anschließend stellte sich Müller-Busse vor die Konfirmanden und forderte sie auf, sich zu präsentieren. Diese Chance ließen sich die sieben Konfirmanden nicht nehmen und sie erzählten, was sie aus dem Konfirmandenunterricht umsetzen wollen.

„Ich möchte durch meine Konfirmation heute, hier in der Kirche in Langenweddingen aus eigenem Willen meinen christlichen Glauben bezeugen“, stellte Hannah Wollmert in den Mittelpunkt ihrer Selbstvorstellung. Die Treffen der Vorbereitung seien immer sehr schön gewesen. „Da haben wir über verschieden Stellen aus der Bibel gesprochen. Das ist zwar ein sehr altes Buch, aber im Gespräch wurde sie immer wieder sehr aktuell.“ Gerade die Übersetzung ins Heute sei für sie oft auch überraschend gewesen.

Auch für Willo Lücke war es wichtig, dass er „nun öffentlich deutlich macht, dass er zur Kirche gehört“.

Jannis Lohmann meinte mit Blick nach vorne, dass „die kommenden Konfirmanden keine Angst haben müssen. Diese Treffen sind etwas ganz Tolles“. In der Gemeinschaft zusammen mit Pfarrer Müller-Busse habe man ruhige Nachmittage verbracht, bei denen die Bedeutung der Konfirmation erklärt worden sei, meint der Langenweddinger. „Jetzt werden wir in den Kreis der Erwachsenen aufgenommen.“ Seine Mutter Heike bestätigt dies: „Den Mädchen und Jungen hat es sehr gut gefallen, so eine Gemeinschaft zu erleben, und vielleicht hier und da auch Neues über die Kirche zu erfahren.“

Für Clarissa Grunert (Stemmern) kam es darauf an, „ihren christlichen Glauben aus eigener Überzeugung zu belegen“. Im Konfirmandenunterricht habe es „eine richtige Gemeinschaft gegeben, in der wir auch über Themen gesprochen haben, die normalerweise nicht so oft zur Sprache kommen. Herr Müller-Busse hat dabei immer alles sehr gut erklärt“.

Vincent Beese stellte für sich in den Mittelpunkt, dass er durch den Unterricht zusammen mit den anderen Konfirmanden „mehr über Gott und den Glauben erfahren hat“. Johannes Vorwallner betonte, dass er sich „freut, nun endlich auch offiziell Teil der Gemeinde zu sein“.

Auch Lukas Penndorf aus Osterweddingen unterstrich besonders diesen Aspekt: „Ich bin gespannt darauf, die christliche Gemeinschaft zu erleben.“ Die Treffen zur Vorbereitung seien sehr schön gewesen. „Das waren alles Gleichaltrige aus dem ganzen Sülzetal. Hier haben wir uns, fernab vom Alltag, auch mal über den Glauben unterhalten können, wozu es sonst nicht so oft eine Gelegenheit gibt.“ Pfarrer Müller-Busse habe den Konfirmanden immer wieder neue Gedankenanreize gegeben, sich mit Themen aus dem Glauben zu beschäftigen.