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Kirche St. Petri Spaziergang in die Vergangenheit

Die Kirche St. Petri in Ausleben lockte am Sonntag viele Besucher an. Der Freundeskreis hatte dort zu einem Fotospaziergang eingeladen.

Von Andrea Höde 12.09.2016, 23:01

Ausleben l „Auf den mehr als 80 Fotos sind Ereignisse und Veränderungen im Ort zu sehen und die Familientafeln geben einen ganz besonderen Einblick in das Leben. Heute wird auch das Geheimnis gelüftet, wie das Marzipan nach Amerika kam“, begrüßte der Vorsitzende des Freundeskreises, Heinz Morgenthal, die mehr als 120 Gäste:

So auf die Ausstellung eingestimmt freuten sich die Teilnehmer bereits auf die musikalische Umrahmung des Nachmittags. Die Oschersleber Musiklehrerin Nadine Duwe hatte dafür ein buntes Programm aus ihren eigenen Lieblingsliedern zusammengestellt. Sie sang am Klavier von Moritaten, berichtete musikalisch, was geistige Ereignisse mit geistigen Getränken zutun haben und auch Liebeslieder durften im Repertoire nicht fehlen. Der musikalische Reigen ging so vom Kriminaltango über Jazz-Etüden von Milan Dvorak und Filmmusik bis zu Musik der „Ersten Allgemeinen Verunsicherung“. Ob heiter, traurig, nachdenklich oder frech und lustig: mit ihrer „entzückenden und verrückenden“  – wie es in der Ankündigung hieß – Musikauswahl hatte Nadine Duwe den Nerv des Publikums getroffen.

Als Musiklehrerin bestritt sie das nachmittägliche Programm natürlich nicht allein, sondern hatte auch zwei ihrer Schülerinnen mitgebracht. „Nina und Paula haben mir im vergangenen Jahr besonders viel Freude gemacht und eine tolle Entwicklung hingelegt“, war von Nadine Duwe anerkennend zu hören.

Davon konnte sich nun auch das Ausleber Publikum überzeugen. Nina Kagelmann und Paula Schmidt begeisterten mit ihrem Gesang und ihren klaren Stimmen. Den beiden war deutlich anzusehen, wie viel Spaß ihnen der Auftritt bereitete und diese Freude sprang auch auf die Besucher über.

Für die drei Musikerinnen gab es den verdienten Applaus des begeisterten Publikums und Blumen als Dankeschön. Dem Ruf nach einer Zugabe kam Nadine Duwe gern nach.

Abgerundet wurde das Programm durch drei heitere Geschichten der Platt-Gruppe. Hannelore Müller berichtete von Schülern und Lehrern, die ihre liebe Not mit dem Hochdeutsch haben, Heinz Morgenthal von den Freunden Franz und August, die sich 40 Jahre lang nicht gesehen hatten. Doris Damke, dem Publikum als Autorin der Theaterstücke bestens bekannt, wusste einiges von ihren eigenen Erlebnissen beim Neujahrskonzert in Halberstadt zu erzählen.

Nach dem Programm konnte nun die Ausstellung besichtigt werden. Schnell bildeten sich vor den Exponaten Grüppchen. So mancher Betrachter wusste zu den Bildern noch eine Geschichte zu erzählen. „Guck mal, da hat doch … gewohnt.“ Oder „Das hier war mal unser Haus – da bin ich aufgewachsen“, aber auch „Sieh nur, wie es sich verändert hat“, war immer wieder zu hören. Für die Besucher gab es überall etwas zu entdecken oder liebgewordene Erinnerungen aufzufrischen.

Was wäre eine Fotoausstellung in St. Petri ohne Kaffee und Kuchen? Die Damen des Freundeskreises und der Platt-Gruppe hatten für den Nachmittag wieder fleißig gebacken und bei der reichlichen Auswahl an verschiedenen Pflaumenkuchen, Zitronentorte, Käse- und Schokoladenkuchen oder Bienenstich fiel die Auswahl schwer. Dazu gab es frisch gebrühten Kaffee. Bei dem Sommerwetter ließen es sich die Gäste im Schatten der alten Bäume schmecken. Hier kamen sie dann schnell ins Gespräch und so mancher nutzte die Gelegenheit, sich bei den Mitwirkenden und auch den Organisatoren der Ausstellung persönlich zu bedanken.

Den Mitstreitern um Heinz Morgenthal ist es gelungen, ein Fest für die Sinne zu organisieren. Wie von ihm zu erfahren war, ist die Ausstellung jeden Sonntag im September von 15 bis 16.30 Uhr geöffnet.