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Landesfest Telegrafenmodell wird in Eisleben gezeigt

Beim Sachsen-Anhalt-Tag in Eisleben waren Vertreter des Vereins Optische Telegrafie dabei. Darunter auch Mitglieder aus Neuwegersleben.

Von Marita Bullmann 22.06.2017, 01:01

Neuwegersleben l Viele Festgäste würden erst mal skeptisch gucken, was es denn mit diesem Stand auf sich hat, meint Henning Fuchs. „Doch das Interesse wächst, wenn wir erzählen, worum es geht“, ergänzt Rolf Maximilian. Viele würden bis zu einer halben Stunde stehen bleiben und zuhören und nachfragen. Ein großer Teil der Mitglieder des Vereins Optische Telegrafie in Preußen war am Wochenende zum Sachsen-Anhalt-Tag in die Lutherstadt Eisleben gereist. So neben dem Vereinsvorsitzenden Torsten Wambach auch noch Joachim Schulz, Klaus Schmeißer, Matthias Gaedke, Birgit Blumnagel, Frauke Wambach, Werner Neum und Dr. Reinhard Ritter.

Die Vereinsmitglieder waren nicht nur Ansprechpartner am Stand auf der Festmeile, sie stellten ihr Anliegen auch auf der Regionalbühne vor und nahmen mit einem Modell der Telegrafenstation Nr. 18 Neuwegersleben ebenfalls am Sonntag am Festumzug teil.

Der Verein ist noch jung. Er sei im Oktober 2015 aus einer Interessengemeinschaft hervorgegangen, berichtet Joachim Schulz. Sitz des Vereins ist Grabow im Jerichower Land, weil der Vorsitzende dort wohnt. „Die Stadt Oschersleben ist als Körperschaft Mitglied“, ergänzt Henning Fuchs. Er ist einer der beiden stellvertretenden Vorsitzenden und zuständig für die Telegrafenstationen. Und er vertritt die Neuwegersleber Station. Der andere Stellvertreter ist der Magdeburger Klaus Schmeißer, seine Verantwortung liegt auf dem Telegrafenradweg. Als Tourenleiter beim Allgemeinen Deutschen Fahrradclub Magdeburg bietet er daher auch Radtouren an.

Die nächste führt am Sonnabend, 26. August, von Kirchmöser nach Burg. Klaus Schmeißer leitet diese Tour gemeinsam mit Torsten Wambach. Mit dem Zug geht es von Magdeburg bis nach Wusterwitz, dann mit dem Fahrrad nach Kirchmöser, wo die eigentliche Tour an der Telegrafenstation 8 beginnt. Die einzige Telegrafenlinie in Preußen, die auch die längste in Deutschland gewesen sein soll, war von 1832 bis 1852 in Betrieb. Hier wurden von Berlin bis Koblenz über eine Distanz von 588 Kilometern staatliche Depeschen und militärische Nachrichten mit optischen Signalen übermittelt. 62 Stationen wurden dafür aufgebaut. Nicht alle sind erhalten geblieben.

Im Landkreis Börde gehören vier Stationen zur Telegrafenlinie Berlin-Koblenz. Das ist die Station 15 auf dem Fuchsberg in Hohendodeleben, die Station 16 auf dem Schlossturm Ampfurth, die Station 17 Oschersleben Spitze Berge und die Station 18 Neuwegersleben. Die Station 18 ist eine der schönsten Telegrafenstationen der ganzen Linie, sie wurde mit großem Aufwand vollständig rekonstruiert. Die historische Telegrafenstube kann von April bis September jeweils am letzten Sonntag im Monat von 14 bis 17 Uhr oder nach Vereinbarung besichtigt werden. Das gilt auch für die Station in Ampfurth. „Unser Verein ist offen für alle“, sagt Henning Fuchs. „Wir haben sogar Mitglieder aus Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen.“

Infos unter www.optischertelegraph4.de