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Leerstand Gemeindeerfasst alle maroden Häuser

Die Gemeinde Am Großen Bruch will alle leerstehenden Gebäude der vier Ortsteile nebst Besitzer aufgelisten. Ziel ist die Sanierung.

Von René Döring 21.10.2015, 01:01

Hamersleben l Das große Backsteinhaus hinter dem Hamersleber Supermarkt hat weiß Gott schon bessere Tage gesehen. Bereits lange Zeit unbewohnt, fristet es ein trübes Dasein. Die Fensterscheiben sind längst zerschlagen, die Fenster- und Türrahmen faulen vor sich hin, Pflanzen erobern das Terrain. Und wie es drinnen aussieht, lässt sich gut vorstellen.

Solche oder so ähnliche Häuser gibt es noch weitere in Hamersleben, wie es sie auch in den drei anderen Ortsteilen der Gemeinde Am Großen Bruch, also in Neuwegersleben, Wulferstedt und Gunsleben gibt. Mit der Folge, dass das Ortsbild an diesen Stellen verschandelt ist.

Dagegen möchte die Gemeinde Am Großen Bruch jetzt etwas unternehmen. Wohlwissend, dass das mitunter sehr mühselig, langwierig und kompliziert wird, wie sich die Mitglieder des Gemeinderates in ihrer jüngsten Sitzung einig waren, in der sie aber den ersten Schritt gegangen sind.

Und zwar haben sie vereinbart, zunächst in allen vier Orten sämtliche maroden und verwaisten Gebäude zu erfassen. „Das wird eine Dokumentation über den Leerstand von Häusern in unserer Gemeinde“, wie Bürgermeisterin Eva Stroka sagte. Dabei soll eine Liste mit Straßen und Hausnummern sowie mit den Namen der Besitzer entstehen.

Während nicht zuletzt aufgrund ihrer Ortskenntnisse die Gemeinderatsmitglieder aus den einzelnen Dörfern selbst die betroffenen Gebäude erfassen werden, wird beim nächsten Schritt die Verwaltung einbezogen. Und zwar wenn es darum geht, die Eigentumsverhältnisse der Grundstücke zu klären, die nicht immer eindeutig vorliegen würden, so die Meinung des Gemeinderates.

Sind die Eigentumsverhältnisse geklärt, sollen den Besitzern Briefe geschrieben und sie darin aufgefordert werden, mitzuteilen, was sie mit ihren Grundstücken geplant haben. Und schon in diesen Briefen will die Gemeinde den Besitzern Unterstützung anbieten, beispielsweise ihnen die Wege aufzeigen, welche Fördermittel es vielleicht für Sanierungs- oder Abrissarbeiten gibt oder wie ein Verkauf möglich ist. Auch will die Gemeinde parallel dazu, wenn es erforderlich erscheint, die Meinung der Denkmalschutzbehörde zu den jeweiligen Grundstücken einholen.

„Wenn wir auf diesem Wege etwas erreichen, dann würden nicht nur Schandflecke verschwinden. Dann würden auch inmitten der Orte entweder Bauplätze für neue Häuser entstehen oder Nachbarn hätten die Möglichkeit, ihre Grundstücke zu erweitern“, so Bürgermeisterin Eva Stroka.