Private Spendenaktion in Neindorf, Kuchenbasar in Oschersleben und Volksstimme-Aktion Menschen sammeln Geld für die Flutopfer
Während sich im Land die Hochwasserlage entspannt, wächst in der Bevölkerung die Spendenbereitschaft für die Opfer der Naturkatastrophe. In Oschersleben sind einige Aktionen gestartet worden.
Oschersleben l Es dauerte gestern im Foyer des Oschersleber Landratsamtes in der Triftstraße keine halbe Stunde, da war mehr als die Hälfte der Kuchen bereits verkauft. Die DRK-Tagesstätte "Plan B", in der Menschen mit seelischen Behinderungen betreut werden, hatte einen Kuchenbasar zu Gunsten der Hochwasseropfer in Sachsen-Anhalt veranstaltet. Leiterin Katja Germer, ihre Mitarbeiterin Saskia Feger sowie die Tagesstättenbesucher Uta Beyer und Lutz Wiese verkauften den Kuchen an die Beschäftigten der Kreisverwaltung und Besucher der Behörde.
"Unsere Besucher haben sich an der Vorbereitung dieses Kuchenbasars aktiv beteiligt", sagte Katja Germer. Sie haben in der Tagesstätte die Kuchen gebacken oder ihn von Zuhause mitgebracht. Andere Bewohner gestalteten am Computer Flugblätter, die den Kuchenbasar ankündigten und die an öffentlich zugänglichen Orten zur Information der Bevölkerung ausgelegt wurden. Fast alle der 25 Besucher waren somit an der Vorbereitung des Kuchenbasars beteiligt.
Insgesamt verkaufte "Plan B" 13 Kuchen. Vom Obstkuchen bis hin zum Blechkuchen. Viele Mitarbeiter der Kreisverwaltung nutzten die Chance, um sich für das Kaffeetrinken am Nachmittag mit frisch gebackenem Kuchen zu versorgen. "Die Leute sind sehr spendabel", freute sich Kuchenverkäufer Lutz Wiese. Für ein Stück Blechkuchen, für das ein Preis von 50 Cent veranschlagt war, gaben die Käufer zum Beispiel fünf Euro. Für das kleine Team von "Plan B" ein Zeichen dafür, dass ihr Kuchenbasar sehr gut ankam und die Menschen gerne bereit sind, für die Flut- opfer Geld zu spenden. Wie Katja Germer ankündigte, will die Einrichtung beim Angehörigenfest in der Tagesstätte am Freitag ab 17 Uhr weiteres Geld für die Flutopfer sammeln. Wem das Geld dann zu Gute kommen soll, will das Börde-DRK noch zusammen mit dem Vorstandsvorsitzenden Ralf Kürbis entscheiden. Katja Germer könne sich vorstellen, das Geld einer ähnlichen Einrichtung wie "Plan B" zu spenden, die womöglich unter dem Hochwasser gelitten habe.
Die Neindorferin Claudia Winter ist am Wochenende durch das Dorf gezogen und hat bei den Einwohnern Geldspenden für die Flutopfer gesammelt. Wie die 55-Jährige berichtet, kamen 810 Euro zusammen. Das Geld hat sie auf das Spendenkonto für die Flutopfer eingezahlt, das der Landkreis Börde eingerichtet hat. "Ich wollte den armen Menschen einfach helfen", berichtete Claudia Winter von ihrem inneren Antrieb, diese private Spendenaktion durchzuziehen. Schon Tage zuvor hatte sie in einem Oschersleber Supermarkt nachgefragt, ob dieser nicht Mineralwasser für die vielen Helfer spenden könne, die bei großer Hitze Sandsäcke füllten. Der Marktleiter sagte sofort zu und spendierte eine Palette mit Fünf-Liter-Kanistern. Und noch dazu Mützen gegen die brennende Sonne. Doch wie sollte Claudia Winter die vielen Wasserkanister in die vom Hochwasser betroffenen Regionen des Kreises schaffen? Sie fragte beim Neindorfer Jens Helmecke nach, der unverzüglich einen Transporter mit Fahrer für die Tour in den Nordkreis zur Verfügung stellte. Die Spenden hat Claudia Winter dann bei der Feuerwehr Wolmirstedt und in der Kiesgrube Farsleben abgeliefert. "Die Helfer waren sehr dankbar", freute sich die Neindorferin über den Erfolg ihrer spontanen Aktion, die ihr morgens am Frühstückstisch eingefallen ist.
Weitere Aktionen
Der Kreisverband Oschersleben des Sozialverbandes Deutschland unterstützt die Spendenaktionen für Flutopfer ebenso. "Das Elbehochwasser, von dem viele Menschen in den Regionen an den über die Ufer getretenen Flüsse betroffen sind, berührt die Menschen in unserem Land. Die Spendenbereitschaft ist groß", sagte Kreisvorsitzende Ursula Steinhäuser. Der Kreisvorstand des Sozialverbandes Oschersleben werde sich auch mit Spenden beteiligen. Wer über den Verband spenden möchte, soll sich in der Oschersleber Geschäftsstelle in der Bruchstraße 7 melden.
Auch die Volksstimme hat eine Spendenaktion für die Flut- opfer ins Leben gerufen. Weit mehr als eine viertel Millionen Euro haben die Leser der Volksstimme bereits gespendet. So wie Christa Seelisch aus Dinslaken-Niederhein in Nordrhein-Westfalen. Die Seniorin nahm unlängst an einem 6o-jährigen Klassentreffen in Hornhausen teil und war jetzt erschüttert über die Auswirkungen der Flut in Ostdeutschland. "Die große Hilfsbereitschaft bei der argen Flutkatastrophe hat es an den Tag gebracht: wir sind ein einig Vaterland", hat sie an die Volksstimme geschrieben. Christa Seelisch hat über die Volksstimme Geld für die Hochwasseropfer gespendet.
Wie die Bodeta Süßwaren GmbH Oschersleben gestern auf ihrer Facebook-Seite im Internet mitteilte, haben ihre Beschäftigen 1000 Euro für die die Hochwasserhilfe 2013 der Stadt Magdeburg gespendet. Der Süßwarenhersteller hat die Summe verdoppelt, so dass der Landeshauptstadt aus Oschersleben 2000 Euro überwiesen werden konnten.