Nach 50 Jahren alles wieder auf Anfang

50 Jahre nach ihrer Einschulung haben sich jetzt ehemalige Klassenkameraden der früheren "Oberschule III" getroffen. Heute befindet sich die Freie Grundschule St. Martin in ihrem alten Schulgebäude.

Oschersleben l Schon als die früheren Klassenkameraden so nach und nach vor ihrem einstigen Schulgebäude in der Alten Dorfstraße in Oschersleben eintrafen, kamen die Erinnerungen. "Da oben hatten wir Musik. Kannst du dich noch an das Lied über die Heimat erinnern? Den Text hattest du dir doch nie gemerkt." Auch erinnerte sich jemand an die Schülerin einer höheren Klasse, die eines Tages durch das Fenster rechts unten aus der Schule abgehauen war. Andere wiederum wussten sofort, dass unten links der Klassenraum war, in dem sie eingeschult worden waren. Und zwar im Jahr 1963. Also vor genau 50 Jahren, weshalb dieses Klassentreffen nun ein ganz besonderes war.

Seinerzeit war es die "Oberschule III", in die die heute 56- und 57-jährigen Männer und Frauen in der Alten Dorfstraße gegangen waren und in der sich heute nun die Grundschule St. Martin befindet. Und dem Umstand, dass diese Freie Schule vor ein paar Jahren gegründet und damit das besagte Gebäude wieder in eine Schule verwandelt worden ist, hatte es der Einschulungsjahrgang 1963 zu verdanken, dass er nun beim Jubiläumstreffen auch einen Blick zurück zum Schulanfang werfen durfte.

Von Christa Kramer wurde ihnen dafür die Tür geöffnet. Und die Lehrerin der heutigen Sankt-Martin-Grundschule hat die Jubiläumsklasse dann sogleich in den Klassenraum geführt, in dem für sie das Schulleben angefangen hatte. Also in den Raum unten links.

Dort hat jedoch nicht der auch anwesende Klassenlehrer von einst Ernst Plontke, sondern Werner Meyer am Lehrerpult gestanden. Hat doch Meyer nun zum dritten Mal das Klassentreffen organisiert und zunächst der versammelten Mannschaft mitgeteilt, warum der eine oder andere Mitschüler zum Treffen nicht gekommen ist. Wobei von den 34 möglichen immerhin 24 da waren. Von denen zudem einige recht lange Anfahrtswege hatten, beispielsweise aus Köln, Hamburg, Wernigerode, Dessau oder Wiesbaden.

"Die meisten aber wohnen nach wie vor in Oschersleben oder in umliegenden Orten", so Werner Meyer, der nach der Schulbesichtigung vor allem den von weit her angereisten Mitschülern zeigte, wie sich Oschersleben in den zurückliegenden Jahren entwickelt hat. Um dann mit allen zusammen in einem Gasthof einen gemütlichen Abend zu verbringen. An dem sich die einstigen Klassenkameraden entschieden haben, dass das nächste Klassentreffen im Jahr 2016 stattfindet. "Denn das ist unser nächstes Jubiläumsjahr, weil dann die meisten von uns 60 Jahre alt sein werden", wie Werner Meyer sagt.