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Nach Brand Unglückshaus wird abgerissen

Vor genau drei Monaten ist das Oschersleber Wohnhaus Magdeburger Straße 25 von einem Brandstifter zerstört worden. Der Abriss beginnt.

Von René Döring 07.09.2017, 01:01

Oschersleben l Die Ecke Magdeburger Straße/Obere Mauerstraße wird immer lichter. In absehbarer Zeit wird die Fläche vollständig geräumt, also das Haus abgerissen sein, in dem bis zum 7. Juni mehrere Familien und Einzelpersonen gewohnt hatten.

An diesem Juni-Tag ist das Wohnhaus von einem Brandstifter angezündet worden. Der 33-Jährige wurde wenige Stunden später mit dem Haftgrund „Verdacht des versuchtes Mordes und schwerer Brandstiftung“ festgenommen. Als er das Feuer gelegt hatte, hatten sich seine Ex-Freundin und ihre zwei Kinder in dem Haus befunden. Sie sind von Passanten und Nachbarn gerettet und nur leicht verletzt worden.

Das Wohnhaus ist durch diesen Brand unbewohnbar geworden. Mehr als zwölf Stunden hatten die Oschersleber Feuerwehr und mehrere Wehren aus der Umgebung gebraucht, um das Feuer unter Kontrolle zu bekommen und dann auch noch die letzten Brandherde zu löschen.

Gleich am nächsten Tag hatten die Grundstücksbesitzer in Absprache mit der Wohnungsgenossenschaft Neues Leben, die das Haus bewirtschaftet hat, den Unglücksort mit einem Bauzaun absperren und einen Tag später weitere Sicherungsmaßnahmen vornehmen, beispielsweise sämtliche Zugänge vergittern und den Sperrzaun bis in die Straße hineinstellen lassen. Parallel dazu haben sich Beamte der Kriminalpolizei und des Landkreis-Bauordnungsamtes in dem Haus umgesehen.

Einige Tage später gab es vor Ort ein Treffen, an dem unter anderem Vertreter des Bauordnungsamtes und die Eigentümer teilgenommen hatten, um die weitere Vorgehensweise zu besprechen, zu der unter anderem auch gehörte, ein Gutachten über den Zustand des Gebäudes in Auftrag zu geben.

Das Ganze mündete darin, dass Mitte August im Auftrag der Grundstücksbesitzer mit dem Abriss des Hauses begonnen worden ist. „Das war die einzige Lösung“, wie Mitbesitzer Wolfgang Backhaus auf Anfrage sagte und ankündigte, dass das gesamte Grundstück vollständig beräumt und mit einem Zaun gesichert werde. Was in Zukunft mit dem Grundstück werden soll, ließ sowohl Wolfgang Backhaus als auch Mitbesitzer Jörg Switala offen. „Zu diesem Zeitpunkt ist jedenfalls noch kein Neubau geplant“, so Switala.

Die früheren Bewohner haben ohnehin längst neue Wohnungen bezogen. Vor allem Wohnungen der Wohnungsgenossenschaft Neues Leben und der Wohnungsgesellschaft Bewos, die den Betroffenen auch gleich nach dem Unglück Übergangs-Unterkünfte zur Verfügung gestellt hatten.

In neue Wohnungen sind auch die Mieter des Nachbarhauses gezogen, das bei dem Feuer ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen worden ist. Allerdings längst nicht so, dass es abgerissen werden muss. Wenn die Abrissarbeiten in der Nachbarschaft beendet sind und der Giebel hergestellt ist, „wird dieses Wohnhaus in Stand gesetzt und dann auch wieder bezogen“, sagt Besitzerin Petra Schwarz. Was sich allerdings alles etwas verzögern könnte, da der Abrissbagger dieser Tage defekt war und die Arbeiten ins Stocken geraten sind.

„Wenn die Arbeiten beendet sind, dann wird auch wieder die Untere Mauerstraße für den Verkehr freigegeben und werden die derzeitigen Einschränkungen in der Magdeburger Straße vor dem Abrissgrundstück verschwinden“, kündigt Oscherslebens Stadt-Pressesprecher Matthias Schulte an.