1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Oschersleben
  6. >
  7. Busse nehmen wieder Fahrt auf

Coronavirus Busse nehmen wieder Fahrt auf

Wegen der Corona-Lockerungen fährt der Bördebus in Oschersleben sein Angebot wieder hoch.

Von Uta Müller 08.05.2020, 01:01

Oschersleben l Der öffentliche Personennahverkehr erwacht langsam aus der Corona-Starre. Vor dem Hintergrund der Corona-Krise war der Nahverkehr in den vergangenen Wochen stark reduziert worden. Auch wenn noch nicht alle Geschäfte, Bildungs- und Freizeiteinrichtungen geöffnet haben, bietet der Börde-Bus seinen Fahrgästen wieder das gewohnte Fahrplanangebot im gesamten Bördekreis. Deshalb gilt seit Montag wieder der reguläre Fahrplan einschließlich der Einsatzwagen für den Schülerverkehr.

„Durch die schrittweise Öffnung des öffentlichen Lebens werden wieder mehr Fahrgäste den Bus nutzen. Mit der Ausweitung des Angebots, gerade auch auf wichtigen Pendlerstrecken, ist für die Kunden weiterhin eine stabile Versorgung sichergestellt“, sagt Bördebus-Geschäftsführerin Dorita Erdmann.

Doch der Fahrgast-Ansturm hält sich - zumindest im Schulbusbetrieb - in Grenzen. „Aktuell befördern wir noch nicht so viele Schüler pro Fahrt“, erklärt Dorita Erdmann. Das sei vor allem auf die Tatsache zurückzuführen, dass die Schüler nur in kleinen Gruppen unterrichtet werden. „Das spiegeln auch die aktuellen Fahrgastzahlen wieder“, so Erdmann. Auch sei anzunehmen, dass viele Schüler anderweitig mit dem Auto in die Schule gebracht werden oder mit dem Fahrrad fahren.

Zum Schutz aller müssen die Fahrgäste eine Mund-Nase-Bedeckung tragen. Für den Einstieg stehe ab sofort wieder die vordere Tür offen. Daher findet auch wieder ein Ticketverkauf in den Bussen statt. Erdmann appelliert an die Fahrgäste, die Hygieneregeln einzuhalten, um das Coronavirus weiter zu bekämpfen. In den Bussen gilt ein Hygienekonzept, das strikt eingehalten wird. „Die Busse werden täglich gereinigt - das ist bei uns Standardprogramm. Coronavirus-bedingt desinfizieren wir jetzt verstärkt auch die kritischen Stellen, zum Beispiel Haltestangen und Druckknöpfe“, so Erdmann.

Aber wie sieht es eigentlich in Sachen Mindestabstand und Kontaktverbot aus? Können diese Corona-Regeln, beispielsweise im Pendlerverkehr, überhaupt umgesetzt werden? „Hier ist jeder Fahrgast ein Stück weit selber für sich verantwortlich. Generell empfehlen wir unseren Fahrgästen, mehr Zeit einzuplanen und gegebenenfalls den nächsten Bus zu nehmen.“ Da aber ohnehin viele von zu Hause aus arbeiten oder in Kurzarbeit sind, halte sich der Pendlerandrang in Grenzen. Mindestabstände können daher problemlos eingehalten werden.

Bei Benutzung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) sind textile Barrieren im Sinne eines Mund-Nasen-Schutzes zu tragen. So verlangt es die vierte Eindämmungsverordnung, die Ministerpräsident Reiner Haseloff verkündet hat.

Das gilt auch für die Schülerbeförderung. Eine textile Barriere ist jeder Schutz, der geeignet ist, die Ausbreitung von übertragungsfähigen Tröpfchenpartikeln durch Husten, Niesen, Aussprache und Atmung zu verringern. Dabei kann es sich etwa um eine Schutzmaske, eine selbstgenähte Stoffmaske oder auch einen Schal handeln. Solch einen Schutz kann jeder selbst organisieren. Die Verordnung verpflichtet niemanden, einen zertifizierten Schutz zu tragen.

Nach Einschätzung der Bördebus Verkehrsgesellschaft gehen die Fahrgäste bisher sehr verantwortungsvoll mit der Regelung um. Alle Fahrzeuge werden sukzessive mit entsprechenden Piktogrammen ausstattet, die auf die verschiedenen Hygieneregeln veranschaulichen. Zudem wird es künftig auch Ansagen im Bus geben, die auf die Regelungen hinweisen.

Eine gesetzlich geregelte Ausnahme gilt für die Busfahrer, informiert die Bördebus-Geschäftsführerin. Diese tragen aus rechtlichen Gründen keinen Schutz. Sie haben stattdessen Desinfektionsmittel für die Hände. Der Grund dafür sind sicherheitstechnische Erfordernissen, Busfahrer dürfen keine das Gesicht verdeckende Materialien nutzen, wie eben einen Mund- und Nasen-Schutz oder ein Tuch. Diese gesetzliche Vorschrift gilt im Übrigen nicht nur für Busfahrer, sondern für alle Verkehrsteilnehmer auf deutschen Straßen.