Petra Bethge und Gabriele Behrens sind die dienstältesten Musikerinnen Oschersleber Blasorchester begeht mit Konzerten 45. Geburtstag
Das Blasorchester Oschersleben hat am Sonnabend seinen 45. Geburtstag gefeiert. Die Musiker hatten zum Festakt in das katholische Vereinshaus eingeladen.
Oschersleben l Mit einem musikalischen Nachmittag hat am Sonnabend im katholischen Vereinshaus in der Alten Dorfstraße die Feier zum 45. Geburtstag des Blasorchesters Oschersleben begonnen. Die Musiker um den Vereinsvorsitzenden Toralf Müller luden alle aktiven und ehemaligen Musiker, ihre Familienangehörige sowie Interessierte ein, sich auf eine musikalische Reise durch 45 Jahre Blasorchester zu begeben.
"Der Erlös aus dem Verkauf von Kaffee und Kuchen ist für unsere Jugendarbeit bestimmt", gab Müller den Gästen im katholischen Vereinshaus mit auf den Weg zum Kuchenbüfett. Dort standen die Musiker, schenkten Kaffee aus und hoben die selbst gebackenen Kuchen stückchenweise auf die Teller der Besucher.
Derweil hatte sich die Nachwuchsabteilung des Blasorchesters auf der Bühne positioniert. Die Kinder und Jugendlichen erfreuten die Gäste des Musiknachmittags mit ihrem fröhlichen und unbekümmerten Spiel.
Seit 1972 sind Gabriele Behrens und Petra Bethge im Blasorchester aktiv. Damals noch im Pionier- und FDJ-Blasorchester, das Musiklehrerin Ingrid Matschiner an der Oschersleber Oberschule V gründete. "Es gehörte in der dritten Klasse einfach dazu, bei Frau Matschiner vorzuspielen. Um zu sehen, ob man für das Orchester geeignet war. Sie legte dann fest, welches Instrument man spielen durfte", erinnerte sich die heute 48-jährige Gabriele Behrens. Für sie kam die Trompete in Frage. Zwei bis drei Mal in der Woche übten die Musiker des Blasorchesters zu DDR-Zeiten und waren Bestandteil des Zentralen Musikkorps. Das spielte immer dann auf, wenn es in der DDR Gründe zum Feiern gab. Gabriele Behrens, die heute als Sekretärin in den Berufsbildenden Schulen des Landkreises Börde in Oschersleben arbeitet, erinnerte sich an einen Auftritt besonders, als die DDR ihren 25. Jahrestag feierte und sie dabei mit dem Orchester aufspielte.
Ihre Musikerkollegin Petra Bethge, genannt Pitti, spielt die Querflöte, arbeitet heute als Agro- chemikerin und ist stellvertretende Vereinsvorsitzende. Genau wie Gabriele Behrens und etliche andere Musiker auch, hat sie nach dem Ausscheiden beim Verlassen der Oberschule V nach der Wende wieder den Weg zum Blasorchester Oschersleben gefunden. So wie auch Toralf Müller, der heutige Vereinsvorsitzende. "Wir veranstalten jedes Jahr ein Übungslager. Das dient dem gegenseitigen Kennenlernen von alten und jungen Musikern", beschrieb er den festen Zusammenhalt unter den Orchestermitgliedern.
Nach dem Kaffeekonzert am Nachmittag trafen sich die Musiker abends im katholischen Vereinshaus wieder, um eine rauschende Ballnacht zum 45. Geburtstag des Ensembles zu feiern. Dabei erklungen Orchester- stücke wie Straßenmarsch, Derby-Marsch oder Laridah. Ehrengäste waren unter anderem Ingrid und Franz Matschiner, die das Orchester aufbauten und lange Jahre leiteten, sowie die früheren musikalischen Leiter Steffen Wendlik und Genadi Vinogradskij. "Wir sind in Oschersleben stolz, ein derartiges Blasorchester zu haben", würdigte Landrat Hans Walker am Abend die Leistungen des Ensembles.
Die Anzahl der Mitglieder des Blasorchesters ist auf 70 gestiegen, von denen 40 aktiv musizieren. Das jüngste aktive Mitglied ist acht Jahre alt, das älteste 48. Das Durchschnittsalter der Instrumentalisten beträgt etwa 26 Jahre. Stabführer ist der musikalische Leiter Andreas Schröder.