Grünschnitt vor dem Landratsamt als Protest

Oschersleben l Volksstimme-Leser Werner Riethausen hat vor einigen Tagen seinen Grünschnitt vor das Landratsamt gekippt. Seine „Tat“ war nicht richtig, aber die Tatsache, dass er seinen Grünschnitt nicht ordnungsgemäß entsorgen konnte, hatte den Hamersleber schon sehr verärgert. Das Problem der Grünschnittentsorgung haben nun auch andere Leser aufgegriffen.

So Reiner Gerke aus Oschersleben, er meint: „Dass Herr Riethausen seinen Grünschnitt vor das Landratsamt gekippt hat, mag zwar nicht in Ordnung sein, doch finde ich es prima. Das heißt doch, dass sich der Landkreis Gedanken machen muss, wohin damit. Früher, so die Regelung, gab es zwei Zeitkorridore von jeweils zwei Wochen, an denen im Frühjahr und im Herbst verbrannt werden durfte. Da wurde natürlich auch mit feuchtem Gehölz Feuer gemacht. Ich denke, die Zeiträume waren viel zu kurz. Hätte man über sechs Wochen verbrennen können, wäre wohl nur trockener Schnitt verbrannt worden. Der Landkreis sollte einmal Berechnungen anstellen, was nun umweltschädlicher ist: Das Verbrennen von Laub und Holz oder das Verbrennen von Kraftstoff, der für den Transport des Grünschnitts zur Abgabestelle notwendig ist.“

Ähnlich sieht es Klaus Sbrzesni, ebenfalls aus Oschersleben. „Landrat Hans Walker hat die Aufhebung der Brennordnung initiiert. Das darf er wohl, doch es geschah über die Köpfe der Menschen hinweg. Als vor Jahren unsere heutige Umweltministerin Claudia Dalbert einen derartigen Vorschlag zum Verbot des Verbrennes von Gartenabfällen unterbreitet hat, gab es einen großen Aufschrei. Und aktuell? Wenn ich heute jede Woche zweimal durch Oschersleben fahre und an drei Ampeln im Stau stehe, um meinen Grünschnitt wegzufahren, frage ich mich, welche Umweltbelastung nun größer ist.“

„Was machen eigentlich die Leute, die kein Auto haben oder arbeiten gehen? Wie und wann entsorgen die ihren Grünschnitt? Bei uns in der Gartenanlage war die Sache schon gut geregelt, wurde der Grünschnitt abgedeckt und dann trocken verbrannt. Ich bin der Meinung, dass die Aufhebung der Brennordnung vom Landrat zu kurz gedacht ist. Es hätte eine Übergangsregelung geben müssen,“ so Klaus Sbrzesni.