Reise vom Gestern bis ins Heute

Wanzleben l Manfred Wegner als Chef der Wanzleber Alters- und Ehrenabteilung und Helmut Adamczik an seiner Seite wissen, was die Wanzleber Feuerwehr über Jahrzehnte, nicht zuletzt auch zeitweilig unter ihrer Leitung, geleistet hat. Auch das Gerätehaus und die Technik von heute sind sehenswert und für manchen beispielgebend. Was lag also näher, Gleichgesinnte aus anderen Alters- und Ehrenabteilungen hierher einzuladen.

Lothar Rosenberg als Leiter des Fachbereiches Alters- und Ehrenabteilung beim Feuerwehrverband Börde zeigte sich schon bei einer vorherigen Stippvisite bei den Wanzleber Feuerwehrsenioren begeistert. Der Plan für das "Unterhaltungsprogramm" für den Nachmittag war schnell geschmiedet. Es sollte nicht nur Informationen geben, sondern auch einiges zu sehen.

"Wir haben das Glück, in unseren Reihen Handwerker zu haben, aber auch welche, die mit dem Bleistift umgehen können", erklärte Manfred Wegner. So hätten die Mitglieder der Wanzleber Alters- und Ehrenabteilung beispielsweise den Umkleideraum für die Frauen gebaut, aber auch an der Chronik mitgeschrieben.

Was handwerkliches Geschick und Interesse für die Feuerwehr noch bewirken kann, wurde deutlich, als die Feuerwehrsenioren nach einem kleinen Spaziergang an der alten Städtischen Feuerwache in der Schmiedestraße von Walter Graup empfangen wurden. Walter Graup hat das 1914 eingeweihte Feuerwehrhaus zu einem Wohnhaus umgebaut, das er seit 1999 bewohnt. Mehrere Feuerwehrgerätschaften hat er schon restauriert, jetzt gilt sein Interesse einer alten Handdruckspritze aus der Zeit um 1880. Als die angereisten Feuerwehrkameraden das gute Stück sahen, schlugen auch ihre Herzen ein bisschen lauter. Fachsimpeleien blieben da nicht aus. Einer der Kameraden kann Walter Graup vielleicht mit dem Körper einer historischen Feuerwehrglocke helfen, der an der Handdruckspritze noch fehlt.

Alles wurde akribisch im Bild festgehalten - durch den Wanzleber Ortschronisten Walter Götze. Auch er steht der Wanzleber Feuerwehr und speziell auch der Alters- und Ehrenabteilung immer zu Seite. So gab er während des Treffens mit Bildern der vergangenen Jahre einen Einblick in die Feuerwehrarbeit in Wanzleben. Das Traditionskabinett, in dem auch Walter Götze manche Spur hinterlassen hat, gefiel ebenfalls. Lothar Rosenberg sprach das Lob offen aus. Ihn begeisterten am Wanzleber Gerätehaus aber auch die vielfältigen Möglichkeiten für die Feuerwehrarbeit, die allein schon durch den Platz gegeben sind. Und nicht zuletzt auch durch die Fahrzeuge, die die neugierigen Blicke der Feuerwehrsenioren bei einer Führung durch die Fahrzeughalle auf sich zogen.

Dass aber nicht nur die jüngeren Kameraden, die regelmäßig mit dieser Technik umgehen, wichtig für die Feuerwehr sind, unterstrich Wanzlebens Ortsbürgermeister Tino Bauer: "Die Alters- und Ehrenabteilung ist ein wichtiges Fundament in unserer Feuerwehr." Die Zusammenarbeit mit den aktiven Kameraden und auch dem Förderverein funktioniere.

Für seine Aussage erntete Bauer auch Zustimmung von Lothar Lindecke, ehemaliger Vorsitzender des Landesfeuerwehrverbandes. Er bereicherte das Treffen mit einem Rück- und einem Ausblick zur Arbeit in den Feuerwehren.