Denkmalspflege: Schiefer Pfeiler am Schloss in Ausleben: Was mit ihm passierte

Ausleben - Es hat „etwas“ länger gedauert und das in beiden Fällen: Für knapp vier Jahre mussten die Mädchen und Jungen der Kita „Schloss Trautenburg“ ihre Kindereinrichtung verlassen.

Mehrfach musste der Rückzug verschoben werden. Länger als geplant, dauerte ebenso die Sanierung der Sandsteinpfeiler am Eingang zum Schlosspark. Von der einstigen Toranlage waren nur noch zwei Pfeiler, davon einer windschief, und ein Sockel, auf dem einst ein Zaun montiert war, über.

Für die Sanierung der Sandsteinpfeiler waren 2021 Fördermittel über das europäische Leaderprogramm beantragt und mit der Prioritätenliste 2021 bewilligt worden. Für das ELER-Projekt sind über das Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten (ALFF) rund 45000 Euro bewilligt worden.

Im September 2022 berichtete Auslebens Bürgermeister Dietmar Schmidt, dass die Ausschreibung für die Sanierung der Sandsteinpfeiler raus ist und man damit rechne, dass die Arbeiten bald starten können.

Doch die Arbeiten starteten tatsächlich erst vor wenigen Monaten. Die beauftragte Firma, die Werkstätten für Denkmalpflege Quedlinburg, konnte die Arbeiten nicht eher beginnen, es fehlte geraden in den Sommermonaten an Personal.

Da die Fördermittel aber nun einmal bewilligt waren und die Bewilligung immer an einen Zeitrahmen geknüpft ist, musste Dietmar Schmidt die Verlängerung der Maßnahme beantragen.

Nun aber ist alles schick. Die Sanierung der Sandsteinpfeiler, die unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten erfolgte, ist abgeschlossen. Beim bislang windschiefen Pfeiler sollte sich herausstellen, dass dieser gar nicht aus Sandstein ist, sondern aus Beton. Dieser Pfeiler ist nun komplett neu erstellt geworden. Der zweite wurde Stein für Stein abgetragen und wieder zusammengesetzt. „In den Sandstein wurde eine Armierung eingesetzt. Die sorgt für mehr Standfestigkeit. Da die Handwerker einmal vor Ort waren, haben sie den Sandsteinsockel des einstigen Zaunes mit aufgearbeitet. Steine und die Ritzen wurden mit einem Spezialmörtel verschmiert“, erklärt Dietmar Schmidt.

Zwischen den Torpfosten war einst ein Tor befestigt. Auf der Grundlage vorhandener Fragmente wurde ein neues Tor in Abstimmung mit dem Denkmalschutz gebaut. Es wird in den nächsten Tagen eingebaut.

„Schlussendlich werden wir wohl auf insgesamt rund 50000 Euro kommen. Von der ersten Idee bis zur Verwirklichung sind drei Jahre vergangen“, weiß der Bürgermeister.

Damit strahlen das Innenleber von Schloss Trautenburg und die Toranlage gemeinsam im neuen Glanz um die Wette. Die Kita-Kinder nehmen am Montag, 9. Oktober, ihre neue „alte“ Kindereinrichtung wieder in Beschlag. Sie werden am Montag viel zu staunen haben.

Die vergangenen Tagen haben die Erzieher der Einrichtung genutzt, um die Umzugskisten leer zu räumen. Vor einer Woche war der Umzug mithilfe aller Bauhof-Mitarbeitern gestemmt worden.

Es gibt im Übrigen bereits einen Termin für einen Tag der offenen Tür. Am Freitag, 27. Oktober, kann die sanierte Kita zwischen 14.30 und 17 Uhr besichtigt werden. Dann können die Bürger der Gemeinde die „neue“ Kita bestaunen.