Stadtentwicklung Wohnhaus weicht einer Grünfläche
Die Bewos lässt in Hadmersleben ein seit Jahren leerstehendes Wohnhaus abreißen. Die Kosten liegen bei rund 150.000 Euro.
Hadmersleben l Wo in der Hagenstraße bis vor Kurzem ein Wohnhaus stand, liegt jetzt ein Trümmerberg. Ein Arbeiter besprüht ihn mit Wasser, während einige Meter weiter ein Bagger geräuschvoll seiner Arbeit nachkommt. Wie Thomas Harborth, der Geschäftsführer der Bewos erklärt, stand das dreistöckige Wohnhaus aus den 80er Jahren mit seinen 18 Wohnungen leer. Das sei auch schon vor fünf Jahren der Fall gewesen, als das Wohnungsunternehmen das Haus von der Stadt übertragen bekam.
Der Abriss war schon lange geplant. „2018 haben wir Fördermittel aus dem Leader-Programm beantragt und auch bewilligt bekommen“, informiert Thomas Harborth. Im vergangenen Jahr seien weitere Formalitäten zu klären gewesen, bevor die Planung begann. Der Abriss habe vor einigen Wochen im Mai begonnen. Mitte Juni soll er abgeschlossen sein. Die Fördermittel hätten eine Höhe von rund 50.000 Euro. Damit bleibt für die Bewos ein Eigenanteil von 100.000 Euro.
Laut dem Geschäftsführer gibt es in Hadmersleben keine Nachfrage nach weiteren Mietwohnungen. Außerdem sei die Bebauung vor dem Abriss sehr dicht gewesen. Deshalb hat sich das Unternehmen als Ersatz etwas anderes ausgedacht: Auf dem zirka 2000 Quadratmeter großen Grundstück soll „ein Erholungsbereich mit Bänken und Spielgeräten“ entstehen. Hochbeete seien genauso geplant wie eine Rasenfläche. Die vorhandenen Bäume und Sträucher sollen erhalten bleiben.
Dabei will die Bewos Erfahrungen nutzen, die sie in der Oschersleber Hermann-Duncker-Straße gemacht haben. Dort hat das Unternehmen ebenfalls einen Spielplatz errichten lassen. „Wir sind gerade in Übung. Was in der Hermann-Duncker-Straße gut funktioniert, machen wir in Hadmersleben jetzt genauso“, berichtet Thomas Harborth.
Der Geschäftsführer betont angesichts des Abrisses, dass sich die Bewos den Ortsteilen verpflichtet fühlt. „Wir wollen sie genauso entwickeln wie die Oschersleber Kernstadt. Sie spielen bei uns eine große Rolle“, so Thomas Harborth. Immerhin würden etwa 40 Prozent der Oschersleber in den Ortsteilen leben. Die Bewos ist in Hadmersleben, Hornhausen, Schermcke und Ampfurth für Gebäude zuständig. Laut Harborth machen diese zusammen 15 Prozent des Bewos-Bestandes aus. Diese Zahl finde sich entsprechend auch bei den Investitionen wieder - wenn sie dort nicht sogar noch höher sei.
Demgemäß hätten in den letzten Jahren mehrere Häuser in Hadmersleben Balkone bekommen. An den Gebäuden Breiteweg 43 bis 46, Steinweg 1 bis 5 und Hansesstraße 6 bis 9 seien für die nicht allzu ferne Zukunft Fassadenarbeiten geplant. Die dortigen Wohnungen seien aus Sicht der Bewos gut vermietbar, weil sie von mittlerer Größe seien und je nach Fall Platz für ein bis vier Personen böten.